Jost Capito: Wechsel von VW zu McLaren im Spätsommer
Jost Capito folgt auf Jonathan Neale, der im Spätsommer die Leitung des operativen Geschäfts bei McLaren Technology übernehmen wird
Dass Jost Capito seinen Posten als VW-Motorsportdirektor nach vier – sehr erfolgreichen – Jahren in Richtung Formel 1 verlassen wird, ist schon seit März bekannt. «Ich bin einfach ein Typ, der Herausforderungen braucht», erklärte der 57-Jährige, der das Rallye-Werksteam des deutschen Autobauers 2013, 2014 und 2015 zum Weltmeister-Titel geführt hat.
Im Rahmen der FIA-Sportkonferenz in Turin präzisierte Capito nun auf Nachfrage: «Ich wechsle noch dieses Jahr zu McLaren. Es wird wohl Ende August oder Anfang September sein, irgendwann in diesem Zeitraum. Ich freue mich schon darauf – sonst hätte ich nicht zugesagt.» Capito übernimmt die Rolle des CEO der Rennsport-Abteilung der britischen Sportwagen-Marke. Damit tritt er die Nachfolge von Jonathan Neale an, der seinerseits Leiter des operativen Geschäfts bei McLaren Technology wird.
Capito blickt auf eine lange Motorsport-Karriere zurück, die ihn schon einmal in die Königsklasse des Motorsports führte: Der Diplom-Ingenieur arbeitete ab 1989 in der Porsche-Rennabteilung erstmals im Volkswagen Konzern. 1996 wechselte er als Mitglied der Geschäftsleitung zur Sauber Petronas Engineering AG, wo er bis 2001 blieb und ab 1998 auch die Rolle des Chief Operating Officers im Schweizer Rennstall übernahm.
«Wenn man ins Fahrerlager kommt, sieht man immer noch die gleichen Gesichter wie damals, nur dass sie älter geworden sind», verriet Capito lachend. «Aber ich sehe das gar nicht, weil ich auch älter geworden bin! Ehrlich gesagt ist da nicht viel, das sich stark verändert hat. Natürlich sind die Autos und die ganze Technologie heute ganz anders, aber es ist immer noch die Formel 1.»
Und der künftige CEO des Traditionsrennstalls aus Woking betonte auch: «Ich denke, die Formel 1 ist für Hersteller immer eine attraktive Option. Sie ziehen das in Erwägung, doch man muss immer die Gesamtsituation betrachten und auch beachten, wo die Reise hingeht. Das hängt auch von den Herstellern und ihren Strategien ab. Es muss schon vieles zusammenkommen, bevor ein Autobauer den Einstieg in die Königsklasse beschliesst und damit ein Risiko auf sich nimmt.»