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Mercedes-Crash: Das sagen die Formel-1-Stars

Von Vanessa Georgoulas
Daniel Ricciardo: «Wenn man so etwas macht, dann muss man auch vorne liegen»

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Der Crash der beiden Mercedes-Piloten in der letzten Runde des Österreich-GP bewegte auch die Formel-1-Konkurrenten von Weltmeister Lewis Hamilton und WM-Leader Nico Rosberg. Das sagen die GP-Stars zum Krieg der Sterne.

Auch im Fahrerlager von Silverstone beherrscht vor allem ein Thema die Gespräche: Die Kollision zwischen den beiden Silberpfeil-Piloten Nico Rosberg und Lewis Hamilton in der letzten Runde des Österreich-GP, die Hamilton den 46. Sieg seiner GP-Karriere und Nico Rosberg eine 10-Sekunden-Zeitrstafe einbrachte.

Natürlich äusserten sich nicht nur die Formel-1-Experten zum Crash der beiden Mercedes-Stars. Auch die Konkurrenz wurde zum Unfall der beiden Titelanwärter befragt. McLaren-Honda-Pilot Jenson Button, der in Silverstone auf heimischem Asphalt seinen 294. GP-Einsatz absolviert, verwies im TV-Interview mit Sky Sports F1auf die positiven Aspekte des Crashs: «Ich denke, die mediale Aufmerksamkeit, die Mercedes wegen des Crashs auf der ganzen Welt bekommen hat, ist grösser als bei einem Doppelsieg.»

Der 36-jährige Weltmeister von 2009 erklärte: «Natürlich ist die Formel 1 auch ein Geschäft, aber wir dürfen uns auch nicht zu weit vom Sport entfernen, bei dem die Duelle dazugehören. Die Formel 1 ist darauf angewiesen, dass sich die Spitzenreiter duellieren. Natürlich sehen wir in einem Rennen viele Duelle im Feld, aber die Leute wollen jene Fahrer kämpfen sehen, die den Sieg vor Augen haben. Deshalb glaube ich auch nicht, dass es ein schlechtes Licht auf die Hersteller wirft, wenn ihre Fahrer im Kampf aneinandergeraten.»

Red Bull Racing-Star Daniel Ricciardo verriet seinerseits, dass er die Strafe der Rennkommissare verstehen kann: «Es war klar, dass es schwierig werden würde, denn mit flachem Heckflügel ausgangs der Kurve 2 hatte Lewis schlicht die besseren Karten. Vielleicht hat das Nico gewusst. Er bekam eine Strafe dafür und ich habe nichts gegen seine Vorgehensweise. Man muss ja irgendetwas versuchen. Aber es ging nicht auf und rückblickend kann ich die Sicht der Rennkommissare verstehen. Als Fahrer weisst du genau, wo die Grenze ist. Du kannst einen Gegner ein bisschen rausdrücken, aber du musst ihm auch ein bisschen Raum lassen.»

Der Australier schilderte: «Ich weiss, dass Rosberg Probleme hatte, aber er hat sich in der ersten Kurve keinen Gefallen getan, indem er sich einen Fehler erlaubte, durch den Lewis ein grosses Stück näherrücken konnte. Ich weiss, was Rosberg daraufhin versucht hat, aber bei der Ausführung lief es dann nicht wie geplant. Wenn man so etwas macht, dann muss man auch vorne liegen.»

Ferrari-Zugpferd Sebastian Vettel betonte hingegen: «Generell ist es mir herzlich egal, was zwischen den beiden passiert. Das ist ihre Sache.» Er fügte aber auch an: «Was wir bei Hamilton und Rosberg von aussen sehen, ist sehr wenig. Was alles hinter den Kulissen passiert, das wissen wir alle letztlich nicht. Stallorder gab es immer und wird es immer wieder geben. Als Pilot machst du natürlich nie gerne Platz, aber letztlich bist du immer auch Teamplayer.»

Deutlichere Worte fand McLaren-Honda-Reservist Stoffel Vandoorne: «Durch Nicos Fehler in der ersten Kurve konnte Lewis aufschliessen. Daraufhin hat sich Nico hart verteidigt, doch er liess Lewis nicht genügend Raum. Wir haben ja schon einige Zwischenfälle mit diesen beiden Jungs gesehen und dieser war wahrscheinlich etwas kontroverser als die vorherigen. Nun fragen sich alle, wo dieses Duell hinführen wird.»

Und Formel-1-Urgestein Felipe Massa fügte an: «Natürlich lässt man nichts unversucht, um einen Gegner hinter sich zu lassen. Als ich den Unfall das erste mal gesehen habe, dachte ich mir, dass es ein normaler Rennzwischenfall war. Aber wenn man sich die Zeitlupenaufnahme anschaut, dann sieht man, dass Nico nicht einlenkt. Es wurde viel über die Bremsen und andere Aspekte geredet, aber letztlich hat er die Berührung verursacht. Er hat durch die Strafe auch keinen Platz verloren, aber der Unfall kam ihm teuer zu stehen, was sozusagen ausgleichende Gerechtigkeit ist.»

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