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Günther Steiner, Haas F1: «Wir verstehen unser Auto»

Von Vanessa Georgoulas
Günther Steiner: «Ein weiterer Faktor ist der Unterhaltungswert, den die über Funk kommunizierten Probleme mit sich bringen»

Günther Steiner: «Ein weiterer Faktor ist der Unterhaltungswert, den die über Funk kommunizierten Probleme mit sich bringen»

Haas F1-Teamchef Günther Steiner erklärt, warum er die Lockerung der Funkregeln befürwortet und weshalb er sich über die Kritik der Konkurrenz freut. Der Südtiroler betont: «Ich bin happy, dass die Leute über uns reden.»

Das Haas F1-Duo Romain Grosjean und Esteban Gutiérrez erlebte einen verhaltenen Start ins Hockenheim-Rennwochenende. Beide freie Trainings beendeten die beiden Fahrer des ersten amerikanischen Rennstalls seit 30 Jahren ausserhalb der Top-Ten. Grosjean belegte in beiden Sessions den 14. Platz. Gutiérrez, der sein Auto am Morgen Testfahrer Charles Leclerc überlassen musste, musste sich am Nachmittag mit dem 16. Rang begnügen.

Teamchef Günther Steiner blickt denn auch nicht mit allzu grossen Erwartungen auf den zwölften WM-Lauf: «Ich denke, dass das Kräfteverhältnis in etwa klar ist. Wenn wir ein gutes Wochenende haben, dann können wir im Q2 relativ weit vorne landen. Wenn es ein fantastisches Wochenende wird, dann liegt vielleicht auch der Q3-Einzug drin.»

«Ich glaube nicht, dass wir hier Probleme haben werden, ins Q2 zu kommen. Aber ich rechne nicht damit, dass wir dort fantastisch unterwegs sein werden – solange nichts Aussergewöhnliches passiert. Der Trainingsfreitag lief ja ohne Zwischenfälle ab und fand auch im Trockenen statt. Deshalb haben wir auch keine grossen Überraschungen erlebt. Williams blieb vielleicht etwas unter den Erwartungen, aber das ist am Freitag nicht unüblich.»

Die Kritik einiger Konkurrenten, die Haas F1-Ingenieure würden den eigenen Renner nicht verstehen können, weil sie ihn zu grossen Teilen nicht selbst entwickelt haben, will Steiner nicht gelten lassen: «Vielleicht macht es den Eindruck, dass wir in letzter Zeit mehr Sorgen als sonst haben, weil wir in Silverstone und auch hier Probleme mit der Fahrzeug-Balance hatten – was man am Funk mitbekommen hat. Aber so ist das doch immer mit Rennwagen – sie über- oder untersteuern. Ich bin mir sicher, dass das bei uns nicht schlimmer als bei den anderen ist. Und es ist nicht so, dass wir unser Auto nicht verstehen, aber ich bin happy, dass die Leute über uns reden, das ist immer ein gutes Zeichen.»

Glücklich ist der 51-Jährige auch mit der Lockerung der strengen Boxenfunk-Regeln, die von der F1-Strategiegruppe beschlossen wurde. Auf die Frage, ob es den gut für den GP-Sport sei, wenn die Regeln ständig wieder geändert werden, findet Steiner eine klare Antwort: «Es ist auf jeden Fall besser, als etwas Falsches zu bewahren.»

«Das erweiterte Funkverbot klingt einfach, aber in der Praxis war es teilweise schwierig herauszufinden, was man sagen darf oder nicht. Ich finde es auch gut, dass es noch wenige Einschränkungen für den Funkverkehr vor dem Rennstart gibt. Da geht es darum, dass man dem Fahrer nicht gleich noch erzählt, bei welcher Drehzahl er im Idealfall losfährt. Aber was ist so falsch daran, jemandem mitzuteilen, dass sein Getriebe im Eimer ist? Das ist doch kein Vorteil», fügt Steiner an.

Und der Mann mit dem charmantesten Akzent im Fahrerlager erklärt: «Die Entscheidung, die Funk-Regeln zu lockern, ist also gut für den Sport. Ein weiterer Faktor ist der Unterhaltungswert, den die über Funk kommunizierten Probleme mit sich bringen. Ich habe mit einigen TV-Kommentatoren gesprochen, und die haben gesagt, wie wertvoll die Diskussionen zwischen Rennfahrer und Renningenieur für die Zuschauer sind. Ih glaube auch nicht, dass sich dadurch irgendetwas am Racing ändert.»

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