Valentino Rossi sucht das Glück

David Pfeffer: «Die Welt tickt ja total verrückt»

Von Rudi Hagen
David Pfeffer (97) im Kampf mit Stephan Katt 2019 in Rastede

David Pfeffer (97) im Kampf mit Stephan Katt 2019 in Rastede

Wie viele andere Langbahnfahrer auch, fuhr David Pfeffer in der Saison 2020 kein einziges Rennen. Er hofft jetzt auf ein besseres Jahr, befolgt die Regeln und steht Corona-Leugnern skeptisch gegenüber.

David Pfeffer fuhr 2020 kein einziges Rennen. Der 23-Jährige aus Hohberg im Ortenaukreis am Westhang des Schwarzwalds wurde bei der Deutschen Langbahn-Meisterschaft 2019 auf seiner Heimbahn in Berghaupten Sechster.

Nur ein Jahr zuvor war der Badener von DMSB-Teammanager Josef Hukelmann als Nachrücker ins deutsche Nationalteam für die WM in Morizès (F) nominiert worden. Ein Crash beim privaten Endurofahren zog aber eine Verletzung an der Hand nach sich, so dass für Pfeffer der Traum von der Team-WM hier vorerst einmal vorbei war.

Für die Saison 2020 hatte sich David Pfeffer einiges vorgenommen, doch die Pandemie machte ihm wie vielen anderen Motorsportlern auch einen gehörigen Strich durch die Rechnung. «Ich war zwar schon zu Frühjahrsbeginn mit meinem neuem Material rennfertig, doch Corona machte alles sehr schwierig.»

Für die Grasbahn-Europameisterschaft im südfranzösischen Tayac hatte Pfeffer zwar schon die Startzusage vorliegen, doch nach Rücksprache mit seinem Team entschied er sich dagegen. Pfeffer: «Mir war das zu riskant ins Ausland zu fahren mit den ganzen Ansteckungsmöglichkeiten und ich wollte auch nicht für ein oder zwei Rennen eine Verletzung riskieren, auch im Hinblick auf meine Arbeit, beruflich sowie privat.»

So entschied sich der Clubfahrer des MSC Berghaupten gegen das durchaus mögliche kurzfristige Glück auf der Rennmaschine. Stattdessen ging der Schwarzwälder ganz normal fast jede Woche fünf Tage zur Arbeit und werkelte auch daheim mit seinem Vater viel rund ums Haus herum. «Zwischendurch bin ich aber auch hin und wieder Motocross oder Enduro gefahren», so Pfeffer, «und natürlich habe ich es vermisst, an den Wochenenden auf Rennen zu sein, aber ich habe die Zeit auf jeden Fall anderweitig sinnvoll verbracht.»

Um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein, hat David Pfeffer für die kommende Saison beim DMSB wieder seine Dauerstartnummer 97 beantragt. Wenn es dann wieder losgehen sollte, will er versuchen, möglichst schnell wieder seinen Rhythmus zu finden. Doch Zweifel sind auch bei ihm angesagt: «Ich habe so meine Bedenken, dass alles wieder normal wird. Die Welt tickt in der letzten Zeit ja total verrückt und ich denke, alles ist möglich und nichts unmöglich.»

Den Corona-Zweiflern und –Leugnern steht Pfeffer skeptisch gegenüber: «Ich halte mich an die Regeln und Einschränkungen. Wenn es jeder so machen würde, wären wir auf einem guten Weg, nicht nur im Sport, sondern auch im alltäglichen Leben und im Beruf. Auch wenn es nie mehr so sein wird wie zuvor.»

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