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Julian Mayer (Yamaha): Ein Punkt fehlt zum IOEM-Titel

Von Helmut Ohner
Mit 71 Punkten Vorsprung kam Julian Mayer zu den beiden Rennen nach Spielberg. Eine erfolgreiche Titelverteidigung schien nur Formsache zu sein. Doch ein Sturz vermasselte das Wochenende für den Yamaha-Piloten.

Wie schon in den Jahren 2016 und 2017 ist Julian Mayer die dominierende Erscheinung in der IOEM Superbike. Bis auf das zweite Rennen in Poznan, das Christopher Kemmer auf seiner Bertl-K-BMW für sich entschied, hieß der Sieger jedes Mal Julian Mayer. Nach acht von zwölf Rennen hatte der junge Niederösterreicher bereits 67 Punkte Vorsprung auf Andreas Fichtenbauer, Philipp Steinmayr lag als Dritter weitere vier Zähler zurück.

Nachdem Fichtenbauer bereits nach dem Training seine Sachen packte, weil es technische Probleme an seinem Motorrad gab und damit nur Steinmayr als einziger Widersacher im Kampf um den Titel übrigblieb, hätte im Fall, das Steinmayr alle verbleibenden Rennen gewinnen sollte, ein dritter und ein vierter Platz genügt, um sich bereits beim Heimrennen auf dem Red Bull Ring die IOEM-Superbike-Krone aufzusetzen.

Im samstägigen Rennen hatte sich Mayer nach einem durchwachsenen Start mit einigen schnellen Runden hinter Thomas Berghammer an die zweite Stelle gesetzt. Doch nach der elften Runde fehlte nicht nur Mayer, sondern auch noch vier andere Fahrer. Das Quartett war auf einer Ölspur zu Sturz gekommen. «Plötzlich ist das Motorrad unter mir weggerutscht. Von einer Ölflagge habe ich nichts gesehen», erzählte der 22-jährige Wiener Neustädter.

Das Rennen wurde nicht wieder gestartet, weil ohnedies die geforderte Zweidrittel-Distanz absolviert war. Mayer wähnte sich an der zweiten Stelle, die bereits für den Titelgewinn gereicht hätte, doch beim Blick auf das Resultat fehlte sein Name. Nach dem Reglement hatte er fünf Minuten Zeit, um aus eigener Kraft in die Boxengasse zu fahren, was allerdings in Anbetracht der schwer beschädigten Maschine nicht möglich war.

Dementsprechend groß war die Aufregung im Team Motorrad Mayer. Vater Peter sprach in der ersten Aufregung sogar davon, sofort abzureisen und ne wieder auf dem Red Bull Ring zu fahren. Aus seiner Sicht wurde das Rennen zu spät abgebrochen und damit die Stürze provoziert. Eine Einschätzung, die von Rennleiter Andreas Meklau nicht geteilt wurde. «Aus unserer Sicht ist auf diese heikle Situation richtig reagiert worden.»

Da man sich schließlich doch entschied, auch am zweiten Rennen teilzunehmen, wurde aus der Slowakei eine Ersatzmaschine geholt. «Mandy Kainz von YART-Yamaha war der Erste, der seine Hilfe angeboten hat. Auch die Teams Pazera und Wojcik wollten ein Motorrad zur Verfügung stellen. Letztendlich haben wir Maco Racing den Vorzug gegeben, weil Julian für diese Mannschaft auch beim Bol d’Or fahren wird», freute sich Peter Mayer über die angebotene Hilfe.

Bis in die Morgenstunden wurde am Motorrad geschraubt. «Im Warmup konnte ich nur drei Runden drehen, weil es leider nur fünf Minuten gedauert hat. Dabei hat sich herausgestellt, dass sich die Yamaha nicht wie mein eigenes Motorrad fahren lässt, aber uns fehlte bis zum Rennstart einfach die Zeit, das Fahrwerk meinen Bedürfnissen anzupassen. Unter diesen Bedingungen war an eine Top-Platzierung nicht zu denken», erzählte Mayer nach Rang 4.

Weil Philipp Steinmayr das Rennen vor Thomas Gradinger und Thomas Berghammer gewann, konnte er seinen Rückstand in der Zwischenwertung auf 49 Punkten verringern, was ihm – zumindest theoretisch – noch eine geringe Chance auf den Titelgewinn eröffnet. Mayer genügt beim Finale am ersten Oktober-Wochenende in Oschersleben ein einziger Punkt zum dritten Titel in Folge. In der Alpe Adria Meisterschaft steht das Ausnahmetalent allerdings bereits als Meister fest.

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