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Yamaha Ténéré 700 World Raid: Ultimativer Test

Von Rolf Lüthi
Ein Prototyp der Yamaha Ténéré 700 wird derzeit von Australien über Afrika nach Europa gefahren. Am Lenker agieren legendäre Rallyefahrer und Enduristen.

Die Yamaha XT 500 war das erste Motorrad, das die Rallye Paris-Dakar gewann. Anfangs gab es bei der Rallye keine eigenen Klassen für Autos und Motorräder, sodass die Yamaha gegen bewährte Giganten wie Range Rover und Renault antrat und einen spektakulären Sieg davontrug. Nach einem weiteren Dakar-Sieg im Folgejahr mit der XT 500, wieder mit Cyrill Neveu im Sattel, bekam Yamaha harte Konkurrenz, da andere Hersteller das Potenzial der Rallye erkannten. Yamaha legte nach in Form der XT 600 Ténéré. Seitdem ist der Name Ténéré gleichbedeutend mit Motorrad-Abenteuer abseits ausgefahrener Hauptrouten.

Das jüngste Kapitel der Ténéré-Geschichte begann im November 2016, als Yamaha an der Motorradmesse Mailand das T7-Konzept vorstellte. Damit war klar: Yamaha arbeitete wieder an einem echten Abenteuer-Motorrad, dass die Bezeichnung Ténéré verdient. Ein Jahr später wurde gleichenorts die Ténéré 700 World Raid enthüllt. Hierbei handelte es sich um ein Prototypmodell, anhand dessen die endgültige Spezifikation des Produktionsmodells entwickelt wurde.

Bei der Entwicklung des Prototyps der Ténéré 700 World Raid stand die Zukunft im Mittelpunkt - die perfekte Maschine, um den Traum vom grossen Abenteuer wahr werden zu lassen. Das Motorrad basiert auf dem robusten T7 Motorradkonzept mit Rallye-Charakter, das jedoch anhand umfangreicher Tests an der T7 im Laufe des Jahres umfassend weiterentwickelt wurde. Das Chassis der Ténéré 700 World Raid ist leicht und schlank, womit sie in scharfem Kontrast zu ihren Konkurrenten steht. Diese neue Herangehensweise an die Abenteuerszene bedeutet, dass die Ténéré 700 World Raid sowohl auf der Strasse als auch im Gelände ein flinkes Handling ermöglicht. Der kompakte Zweizylindermotor mit 689 ccm liefert über eine grosse Drehzahlspanne kontrollierbare und leicht abrufbare Leistung. All das wird ergänzt durch einen erweiterten Cockpitbereich für Navigationsgeräte und eine von der Rallye Dakar inspirierte Scheinwerferbaugruppe.

Nun hat das Yamaha das Projekt Ténéré 700 «World Raid» gestartet, bei dem sich Yamahas Abenteuermaschine auf jedem Gelände und unter allen denkbaren Bedingungen beweisen muss. Dabei wird die Ténéré 700 World Raid von Marken-Botschaftern gefahren, die zu den bekanntesten Offroad-Fahrern zählen - echte Pioniere, Vorreiter und Visionäre.

Die 2018er Ténéré 700 World Raid startete in Australien, einem Land mit unberechenbarem Wetter, einzigartiger Natur und Gefahren hinter jeder Kurve -der Traum eines jeden Abenteurers. Der erste Botschafter der Tour, der Yamaha Rally Team-Fahrer Rodney Faggotter, kennt diesen Kontinent wie seine Westentasche. Rodney fährt seit zehn Jahren Yamaha- Motorräder, seine Erfahrung ist immens. Rodney schloss sich auf seiner Etappe auch den Ténéré Tragics an, einer speziellen Allroad-Fahrerveranstaltung für Ténéré-Modelle aller Jahrgänge. Die Organisatoren und Teilnehmer der Ténéré Tragics sind immer auf der Suche nach neuen Horizonten, eine Philosophie, die in der Ténéré-Linie tief verwurzelt ist.

Die zweite Etappe der Tour führt durch die marokkanische Wüste. Diese Landschaft bietet Wüsten, Ebenen, Felsen und Berge, und sie verspricht Abenteuer, Mysterien und Geschichten. Diesen Abschnitt des Ténéré 700 World Raid fährt eine lebende Legende: Stephane Peterhansel. Von den dreizehn Dakar-Siegen, die Peterhansel in seiner Rekordkarriere eingefahren hat, erzielte er sechs auf Motorrädern der Ténéré-Reihe.

Etappe drei startet in Argentinien, wo Adrien van Beveren in die Rasten steigt. Der Yamaha Rallye-Star hat auf seiner Yamaha YZ 450 F drei herausragende Siege in Folge beim legendären Enduropale du Touquet eingefahren. Darüber hinaus begeisterte er die Rennwelt mit seinem ersten Auftritt bei der Rallye Dakar, bei dem er als Mitglied des Yamaha Junior Rally-Teams einen beeindruckenden 6. Platz in der Gesamtwertung erreichte. Mit dieser Leistung qualifizierte er sich für das Yamaha-Werksteam, wo er erneut glänzte, diesmal mit dem 4. Platz in der Gesamtwertung. Van Beveren wird die Ténéré 700 World Raid auf jenem Terrain im Grenzbereich bewegen, auf dem er bei der Rallye Dakar 2018 den Sieg nur ganz knapp verpasste.

Etappe vier ist der längste Abschnitt der Ténéré 700 World Raid 2018: Dafür prädestiniert ist der berühmte Motorrad-Abenteurer und Langstreckenfahrer Nick Sanders. In seiner Karriere hat er zahlreiche übermenschliche Leistungen vollbracht und sich das Unerreichbare bei jeder Gelegenheit zum Ziel gesetzt. Von den Rekordumrundungen der Erde bis hin zur Überquerung des Ärmelkanals in einem Langboot: Nick ist eine Inspiration für all jene auf der Welt, die noch Träume haben.

David Frétigné nimmt als Botschafter an der Tour teil. Er hat eine lange und erfolgreiche Karriere als Enduro-Fahrer hinter sich und hat auf seiner Yamaha WR 450 F mehrmals die französische Enduro-Meisterschaft gewonnen. Ausserdem ist er ein erfahrener Dakar-Fahrer, der das Africa Eco Race auf der XT 1200 Z Super Ténéré absolviert.

Touratech-Gründer Herbert Schwarz hat das Abenteuer im Blut und hilft anderen Abenteurern dabei, ihre Träume zu verwirklichen. Seine ersten Produkte waren Packtaschen aus Aluminium und ein beleuchteter Motorrad-Computer, die Schwarz für seine eigenen Reisen auf allen Kontinenten entwickelt hatte Schwarz entwickelt seit fast drei Jahrzehnten Abenteuerausrüstung.

Cristóbal Guerrero hatte grossen Erfolg bei Enduro-Rennen. Auf Yamaha-Maschinen gewann er die spanische Enduro-Meisterschaft vier Jahre in Folge und platzierte sich für Yamaha jahrelang weltweit konstant unter den besten sechs Fahrern. Seine Geländeerfahrung wird für die 2018er Ténéré 700 World Raid von entscheidender Bedeutung sein.

Alessandro Botturi übernimmt den Staffelstab auf der italienischen Etappe. Zwölf Jahre lang nahm er an Weltmeisterschaften teil, gewann neun Titel in der italienischen Enduro-Meisterschaft und erzielte mit Team Italy zwei ISDE-Siege. Er sicherte sich auf seiner Yamaha WR 450 F einen Sieg bei der Merzouga Rally 2015 und nahm dreimal an der Dakar teil. Mit der italienischen Etappe endet das Abenteuer und Botturi nimmt zum Abschluss an der Hard Alpi Tour teil. Ein Wochenende auf den spektakulärsten Trails der Alpen, sowohl auf der Strasse als auch im Gelände, hoch über den Wolken und über schneebedeckte Gipfel. Die Geschichte könnte kaum besser enden!

Weitere Informationen über die Tour werden in den kommenden Wochen der diesem Thema gewidmeten Website www.World-Raid.com veröffentlicht.

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