KTM bekräftigt MotoGP-Teilnahme 2025

Swiss-Moto 2020: Weltpremiere Ducati Superleggera

Von Rolf Lüthi
Noch bis zum kommenden Sonntag, 23. Februar, hat in Zürich die grösste Schweizer Motorradmesse geöffnet. Es ist ein entscheidendes Jahr für die Leitmesse der Schweizer Motorradszene.

Die Nachricht, dass BMW 2020 der Swiss-Moto, der mit Abstand bedeutendsten Schweizer Motorradmesse fernbeleiben würde, schlug in der Branche ein wie eine Bombe. Triumph, Husqvarna und die Firma Ofrag mit den Marken Aprilia, Moto Guzzi, Piaggio und Vespa zogen nach.

Der Aussteller-Erosion stemmte sich die Firma Hostettler mit einem klaren Bekenntnis zur Messe entgegen. Yamaha-Importeur Hostettler hat im Schweizer Motorradmarkt mit der eigenen Bekleidungsmarke IXS und dem Import von weiteren namhaften Bekleidungs- und Zubehörmarken und dem Vertrieb von Reifen und technischem Zubehör eine zentrale Stellung.

Als am Mittwoch Abend die Messe ihre Tore für 4000 Besucher des exklusiven Pre-Opening öffnete, fanden die Gäste alles andere als eine unvollständige Rumpfmesse vor. Man musste schon etwas genauer hinsehen, um leichte Veränderungen zu bemerken.

Augenscheinlich sind die Messestände je nach Aussteller luftiger geworden. Die Gänge, durch welche die Messebesucher flanieren, sind breiter, womit der ätzende Kinderwagenstau vom Wochenende abgeschwächt werden dürfte.

Bei Triumph haben sich drei grössere Händler zusammengetan. Ihr Stand ist etwa halb so gross wie vergangenes Jahr, alle Neuheiten sind zu sehen, Triumph Schweiz hilft nun doch mit und trägt etwa einen Viertel der Kosten.

Die Ofrag ist nun doch mit einem Stand präsent, der aber aussieht wie der Stand eines chinesischen Herstellers an der Messe Mailand. Der Bedeutung der repräsentierten Marken entspricht dieser Auftritt keinesfalls.

BMW zieht die angekündigte Abstinenz recht konsequent durch. Am Stand des deutschen Zubehörherstellers Wunderlich findet man drei BMW, und in der Customshow präsentiert der Schweizer Umbauer VTR seine Kreationen auf BMW-Basis. Anspruch auf Vollständigkeit hat diese Aufzählung nicht, da steht bestimmt an anderen Ständen für Zubehör oder Bekleidung noch die eine oder andere BMW.

Husqvarna ist am Stand des regionalen Händlers Emil Weber präsent. Chris Attiger, als Geschäftsführer von KTM Switzerland auch für den Schweizer Vertrieb von Husqvarna verantwortlich, relativiert: «Wenn ich mir die Messe jetzt ansehe, bin ich bereits überzeugt, dass es richtig war, hier mit KTM weiterhin präsent zu sein. Dass wir mit Husqvarna nicht offiziell dabei sind, ist nur dieses Jahr so. Wenn wir 2021 die Reiseenduro Norden im Modellprogramm haben, werden wir auch mit Husqvarna wieder dabei sein.»

Auf die Frage nach den Überlegungen, welche zur Abwesenheit anderer Marken geführt haben, sagt Attiger: «In den letzten zehn Jahren wurden die Marketingbudgets der meisten Importeure reduziert. Gleichzeitig muss man mit dem Aufkommen von Social Media auf zahlreicheren Kanälen präsent sein. In diesem Umfeld blieb die Messe immer gleich kostspielig, beansprucht aber einen immer grösseren Anteil am Gesamtbudget. Die legitime Überlegung, die man sich machen muss: Soll man an diesen vier Tagen an diesem einzigen Standort einen wesentlichen Teil des Budgets ausgeben?»

Der Termin Ende Februar ist so etwas wie der Startschuss für die Schweizer Motorradsaison. In der Regel sind zu diesem Zeitpunkt alle wesentlichen Modellneuheiten bekannt. Doch dieses Jahr kann die Swiss-Moto mit einer spektakulären Weltpremiere aufwarten: Am Ducati-Stand ist die Panigale V4 Superleggera zu sehen – das ultimative Traummotorrad für Supersport-Fahrer.

Neben neuen Motorrädern, Spektakel und Shows steht an der Swiss-Moto dieses Jahr der Nachwuchs im Zentrum. Denn ab 1. Januar 2021 dürfen, wie in den EU-Ländern bereits seit vielen Jahren, Motorräder und Roller bis 125 ccm Hubraum bereits ab 16 Jahren gefahren werden (bisher 18 Jahre).

Mit dem neuen Treffpunkt für die Töff-Jugend «Swiss-Moto Youth» wird dieser Anpassung Rechnung getragen. Für Jugendliche ab 13 Jahren steht ein Testgelände, erfahrene Instruktoren und verschiedene Einsteiger-Modelle bereit. Ein grosser Infobereich beleuchtet die Neuerungen der Führerscheinanpassung und für Abwechslung sorgen satte Bässen des DJs Oscar Cuenca aus Mexiko, ein Gaming-Bereich und ein Wheelie-Simulator.

Dazu zeigt Humberto Ribeiro aus Portugal spektakuläre Stuntshows. In der Ausstellung Swiss-Custom stehen handwerklich hochstehende Umbauten, die im Gegensatz zu Exponaten vergangener Jahre alle recht fahrbar aussehen. Dazu ist erstmals in Europa das Alien Trike aus Amerika zu sehen, mit 2000 PS und Flammenwerfer.

Die Swiss-Moto ist geöffnet am Donnerstag und Freitag (20. und 21. Februar) von 10 bis 21 Uhr, am Samstag (23. Februar) von 9 bis 20 Uhr und am Sonntag (24. Februar) von 9 bis 18 Uhr, zu Eintrittspreisen ab 24 Franken (Erwachsene).

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