MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

BMW Motorrad Vision Amby: Schöne neue Welt?

Von Rolf Lüthi
An der IAA Mobility 2021 in München zeigt BMW zwei zweirädrige Konzeptfahrzeuge. Während man beim i Vision Amby in die Pedale treten muss, fehlen diese beim Vision Amby.

Amby steht für «Adaptive Mobility». Das BMW Motorrad Vision Amby wie auch das BMW i Vision Amby interpretieren dabei die Grundidee adaptiver urbaner Mobilität auf zwei Rädern in unterschiedlichen Facetten.

Beide Fahrzeuge besitzen einen E-Antrieb mit drei Geschwindigkeitsstufen für unterschiedliche Straßenarten. Der Antrieb ermöglicht bis zu 25 km/h für den Einsatz auf Radwegen, bis zu 45 km/h auf innerstädtischen Straßen und bis zu 60 km/h Höchstgeschwindigkeit auf mehrspurigen Straßen und außerorts. Für die höheren Geschwindigkeiten sind jedoch Helm, Versicherungskennzeichen und eine entsprechende Fahrerlaubnis Voraussetzung.

Während beim BMW i Vision Amby, einem Highspeed Pedelec, stetig in die Pedale getreten werden muss, um die Unterstützung des E-Antriebs zu erhalten, beschleunigt das BMW Motorrad Vision Amby per Gasgriff und besitzt Motorrad-typisch Fußrasten statt Pedalen.

Welche Modi dem Fahrer zur Verfügung stehen, ist per App auf dem Smartphone hinterlegt, dass mit dem jeweiligen Amby-Visionsfahrzeug verbunden ist. Eine manuelle Wahl der Fahrstufe ist ebenso denkbar, wie die Erkennung der Straße per Geofencing-Technologie und eine damit verbundene automatische Anpassung der Höchstgeschwindigkeit.

Da es die rechtlichen Rahmenbedingungen für ein derartiges Fahrzeug mit modularem Geschwindigkeitskonzept noch nicht gibt, wollen die Amby-Visionsfahrzeuge ein Impuls für die Gesetzgebung sein, um derartige Möglichkeiten anzuregen. Die BMW Group zeigt damit, dass sie auch zukünftig Teil des Mobilitätsangebots in Großstädten sein wird und mit innovativen Lösungsvorschlägen voran geht.

«Mit dem BMW Motorrad Vision Amby betreten wir Neuland», erklärt Edgar Heinrich, Leiter Design BMW Motorrad. «Für uns steht das Nutzungsverhalten im Vordergrund. Die Frage also, wie will sich der Kunde zukünftig fortbewegen? Welche Anforderungen stellt er an sein Fahrzeug? Genau dort haben wir mit unseren Überlegungen angesetzt. Wir wollten ein extrem emotionales Fahrzeug für die smarte Fortbewegung in und um die Stadt mit maximaler Freiheit entwickeln. Mit dem BMW Motorrad Vision Amby können unsere Kunden die Stadt im wahrsten Sinne neu erfahren, Entfernungen flexibler zurücklegen und auch mal aus der Stadt ausbrechen. Gleichzeitig führt BMW Motorrad damit seine Elektromobilitätsstrategie für urbane Ballungsräume konsequent fort. Es ist ein spannender Einstieg in die Welt von BMW Motorrad, der zudem höchsten Fahrspaß verspricht».

Optisch verwandt mit der Fahrradwelt, handelt es sich beim Vision Amby um ein Motorrad, mit grobstolligen Profilen auf dem dünner bereiften 26er Vorderrad und dem breiter bereiften, 24 Zoll grossen Hinterrad. Die Sitzbank mit 830 mm Sitzhöhe und die fix angebrachten Fußrasten sind Elemente eines Motorrads. Im Zentrum des Rahmens sind der große Energiespeicher und die Antriebseinheit untergebracht. Das BMW Motorrad Vision Amby wird wie bei einem Motorrad üblich per Gasgriff beschleunigt. Mit rund 65 kg Gesamtgewicht ist das BMW Motorrad Vision Amby im Vergleich zu konventionellen Motorrädern deutlich leichter. Als Reichweite gibt BMW 110 km an, weitere technische Angaben gibt es nicht.

Mittels einer eigens entwickelten App kann der Benutzer das
BMW Motorrad Vision Amby zur Fahrt aktivieren, seine hinterlegten Führerscheinklassen einlesen, sowie den passenden, notwendigen Versicherungsschutz On-Demand nutzen. Somit übernimmt die App die klassische Schlüsselfunktion und nutzt die im Smartphone üblichen Identifizierungsmöglichkeiten wie z.B. Face ID.

Grundfunktionen und Statusabfragen (z.B. aktueller Ladezustand) sind ähnlich der BMW App verfügbar. Weiterentwicklungen sowie Anpassungen in der Software erhalten die Kunden jederzeit dank Over-the-Air-Updates.
Das im Visionsfahrzeug gezeigte Smartphone lädt induktiv auf der magnetischen Halterung im unteren Blickfeld. Darüber hinaus könnten über diese Konnektivitätsmöglichkeiten auch ein Diebstahlschutz oder eine Wegfahrsperre als eine Grundfunktion angeboten werden. Auch die Antwort auf die Frage «Wo ist mein BMW Motorrad Vision Amby?» wäre mit einem Klick auf dem Smartphone beantwortet.

Anstatt selbst den Fahrmodus zu wählen, könnte die Geofencing-Technologie in Kombination mit dem detaillierten HERE Kartendienst die maßgebenden Parameter für die automatische Anpassung der Geschwindigkeitsstufe (25/ 45/ 60 km/h) und der dazu passenden Versicherungsleistung schaffen. Damit erkennt das Fahrzeug die Art der gerade befahrenen Straße, des Fahrradwegs oder der verkehrsberuhigten Fläche und passt automatisch die maximal erlaubte Geschwindigkeit an.

So kann das BMW Motorrad Vision Amby sich von einem S-Pedelec-ähnlichen Fahrzeug zu einem eher Motorrad inspirierten Fahrzeug wandeln. Ein Übersteuern des Modus durch den Nutzer ist nicht möglich. Das erforderliche Kennzeichen wird über eine innovative Displayfläche umgesetzt. Der in diesem Moment ausgewählte Modus ist somit für die anderen Verkehrsteilnehmer einfach ablesbar bzw. erkennbar.

Darüber hinaus sind beim BMW Motorrad Vision Amby weitere technologische Innovationen denkbar: ein optimiertes ABS-System könnte die Sicherheit weiter erhöhen, ebenso ein automatischer Fernlicht- bzw. Bremslichtassistent, sowie ein Tagfahrlicht. Auch ein Reifendruckkontrollsystem, wie schon als Sonderausstattung bei den Motorrädern der BMW Group erhältlich, ist ebenfalls denkbar. Ein Abstandsradar mit bis zu 140 m Reichweite warnt optisch und akustisch in der App vor sich von hinten annähernden Fahrzeugen und rundet die möglichen Sicherheitsfeatures ab.

Das BMW Motorrad Vision Amby zeigt einen neuen Ansatz, wie moderne, urbane Mobilität von morgen aussehen kann. Es versteht sich als Anregung, um Gespräche über die zukünftige Fortbewegung in den Städten voranzutreiben. Es gib aber auch (wohl eher ungewollt) einen Einblick, wie motorisierte Verkehrsteilnehmer künftig diszipliniert werden können.

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Schon gesehen?

Siehe auch

Kommentare

Dr. Helmut Marko: «Wir wissen, was zu tun ist»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Do. 26.12., 01:45, Hamburg 1
    car port
  • Do. 26.12., 03:00, SPORT1+
    Motorsport: Michelin Le Mans Cup
  • Do. 26.12., 03:45, Hamburg 1
    car port
  • Do. 26.12., 04:00, Motorvision TV
    On Tour
  • Do. 26.12., 04:20, SPORT1+
    NASCAR Cup Series
  • Do. 26.12., 05:10, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Do. 26.12., 05:15, Hamburg 1
    car port
  • Do. 26.12., 05:35, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Do. 26.12., 06:00, Motorvision TV
    Australian Motocross Championship
  • Do. 26.12., 07:25, SPORT1+
    NASCAR Cup Series
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2512212014 | 5