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Frankreich: Ältere Fahrzeuge aus Städten ausgesperrt

Von Rolf Lüthi
Paris und weitere französische Städte wollen keine älteren Fahrzeuge auf ihren Strassen. Entstanden ist ein wachsender Flickenteppich von Umweltzonen mit unterschiedlichen Verbotskriterien.

Derzeit wird wieder mal voreilig Panik geschürt mit der französischen Crit’Air-Vignette. Diese ist ab dem 1. 1. 2023 nicht obligatorisch für eine Reise in Frankreich mit dem Motorfahrzeug. Obligatorisch ist sie allenfalls, wenn man den Grossraum Paris oder eine der 12 weiteren bestehenden oder noch geplanten Umweltzonen, die sich allesamt in Städten befinden, befahren will.

Der Hintergrund: Frankreich sperrt Fahrzeuge, die besonders viele Schadstoffe ausstossen, aus Städten und Agglomerationen mit hoher Luftverschmutzung aus, um in diesen dicht besiedelten Gebieten die Luftqualität zu verbessern.

Dazu wurde die Crit’Air-Vignette geschaffen, ein runder Kleber, den es in sechs Farben gibt. Elektrofahrzeuge erhalten eine grüne Vignette, Euro2-Dieselautos eine graue, Autos mit Euronorm 1 (bis 31. 12. 1996) und Motorräder mit Baujahr vor Juni 2000 gar keine. Die Vignette muss an die Innenseite der Windschutzscheibe oder bei Motorräder an ein festes Bauteil angeklebt werden.

Entstanden ist ein Vorschriften-Flickenteppich: Die Zufahrtsbeschränkungen zu den Umweltzonen sind nicht einheitlich und werden teilweise jährlich verschärft. Nicht mal in allen Umweltzonen muss das Fahrzeug mit einer solchen Vignette beklebt sein, denn in einigen Umweltzonen gelten die Beschränkungen nur für den Schwerverkehr und für leichte Nutzfahrzeuge mit mehr als 3,5 Tonnen Gesamtgewicht. Teilweise sind historische Fahrzeuge ausgenommen. In Paris etwa gelten die Fahrverbote beschränkt auf die Werktage zwischen 8 und 20 Uhr, ab 2030 sind nach derzeitiger Planung nur noch (im Fahrbetrieb) emissionsfreie Fahrzeuge (Elektro oder Wasserstoff) zulässig.

Zusätzlich können die Präfekturen bei Luftverschmutzungsalarm die Zufahrtskriterien in die Umweltzonen weiter verschärfen, indem sie stufenweise weiteren Fahrzeugkategorien/Vignettenfarben die Zufahrt verbieten. Derzeit ist in ganz Frankreich nirgends Luftverschmutzungsalarm ausgelöst.

Am kostengünstigsten erhält man die Crit’Air-Vignette direkt online beim zuständigen französischen Ministerium mit der sperrigen Bezeichnung «Ministère de la Transition écologique et de la Cohésion des Territoires». Die Vignette kostet etwa 5 Euro, die Homepage des Ministeriums kann in Deutsch angezeigt werden. Befährt man mit einem nicht zugelassenen Fahrzeug (Auto oder Motorrad) eine Umweltzone, ist eine Busse von 68 Euro angedroht.

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