MV Agusta Lucky Explorer 5.5 mit China-Motor
Noch vor der händeringend erwarteten MV Agusta Lucky Explorer 9.5 (mit Dreizylindermotor und 931 ccm Hubraum) startet die Serienproduktion des kleineren Schwestermodells Lucky Explorer 5.5. Ab Februar 2023 soll die Reise-Enduro der Mittelklasse bei den MV-Händlern stehen.
Konstruiert wurden die Lucky Explorer-Modelle vom MV-Forschungszentrum CRC (Centro Ricerce Cagiva) in San Marino, wo auch das charakteristische Design entstand. Die MV-Techniker steuerten ihre Erfahrungen bei zur Entwicklung des Fahrwerks und weiterer technischer Lösungen.
Der Motor stammt vom chinesischen Hersteller QJ Motor, mit dem MV 2020 eine Partnerschaft eingegangen ist. Der exklusiv für MV gefertigte Zweizylinder-Reihenmotor hat 554 ccm Hubraum und ist mit einer Bohrung von 70,5 mm und 71 mm Hub praktisch quadratisch ausgelegt. Bemerkenswert, weil fast alle aktuellen Motorrad-Motoren Kurzhuber sind. Heute hingegen üblich an Reihenzweizylinder-Motorradmotoren ist die Kurbelwellenkröpfung von 270°, eine Ausgleichswelle und der Ventiltrieb mit zwei obenliegenden Nockenwellen. Mit 48 PS bei 7000/min und 51 Nm bei 5500/min passt die Lucky Explorer 5.5 perfekt in die Führerscheinkategorie A2.
Der Gitterrohrrahmen mit Aluschwinge ist bestückt mit Federelementen von KYB, die 135 und 162 mm Federweg erlauben. Die 43er USD-Gabel ist einstellbar in Vorspannung und Zugstufendämpfung, am direkt angelenkten Federbein ist zusätzlich auch die Druckstufendämpfung einstellbar. Die Sitzhöhe beträgt 860 mm. Die Bremsen steuert Brembo bei, vorne eine 320er Doppelscheibe mit Vierkolbenzangen, hinten eine 260er Scheibe mit Zweikolbenzange.
Die Schlauchlos-Drahtspeichenräder sind besohlt mit Reifen der Dimensionen 100/80-19 und 150/70-17. Mit TFT-Farbdisplay, LED-Beleuchtung, Gepäckträger, Zentralständer und einem Tank mit 20 Litern Inhalt ist die 5.5 gut ausgestattet, aber mit 220 kg trocken nicht das absolute Leichtgewicht. Der Preis ist noch nicht bekannt, hingegen wird es ein umfassendes Zubehörprogramm geben.