MV Agusta Superveloce 1000: 208 PS in Retro-Design
Bei MV Agusta hat es schon bald Tradition, die Erstserie eines neuen Modells Serie Oro zu nennen, diese Motorräder mit hochwertigen Teilen zu verschönern und sie in limitierter Stückzahl zu einem höheren Preis anzubieten als jene aus der späteren Grossserienproduktion.
Die neue Superveloce 1000 wird folgerichtig zunächst als Serie Oro (Goldene Serie) gebaut. Basis ist die unverkleidete Brutale 1000RR, von welcher Motor und Fahrwerk samt Einarmschwinge unverändert übernommen werden.
Das Design samt aerodynamischer Details ist inspiriert von der MV Agusta 500 von 1972. Die Karbon-Abdeckungen der vorderen Bremsscheiben sollen an die Trommelbremsen der 70er Jahre erinnern, führen den Bremszangen gleichzeitig kühlende Luft zu und lenken den Luftstrom weiter zu den Wasser- und Oelkühlern. Die gesamte Verkleidung mit dem Auslass im Kiel erzeugt einen Unterdruck hinter den Kühlern, was die von den Kühlern erhitzte Luft aus der Verkleidung saugt. Die gesamten Verschalungsteile sind aus Karbon gefertigt, der Tank aus faserverstärktem Kunststoff.
Mit 208 PS bei 13.000/min und 116,5 Nm bei 11.000/min kommt auf diesem Retro-Motorrad bestimmt keine Langeweile auf. Die neueste Version des MV-Vierzylinders ist mit einer Ausgleichswelle versehen, die mit doppelter Kurbelwellendrehzahl rotiert. Das soll hochfrequente Vibrationen eliminieren und das Einlenken in Kurven erleichtern.
MV Agusta hat für die Superveloce 1000 ein spezifisches Elektronikpaket entwickelt. Die Motorsteuerung wurde dem Charakter dieses Motorrads angepasst, ebenso der bidirektionale Quickshifter. Die Traktionskontrolle ist achtfach einstellbar und integriert auch eine Wheeliekontrolle. Das Kurven-ABS erkennt ein hochsteigendes Hinterrad und reagiert entsprechend.
Die von Öhlins beigesteuerten Federelemente und auch der Lenkungsdämpfer sind elektronisch geregelt. Die Standrohre der Gabel sind beschichtet mit Titannitrit. An der USD-Gabel kann zusätzlich zur elektronisch kontrollierten Dämpfung die Vorspannung manuell angepasst werden. Das Zentralfederbein aus Öhlins’ Serie TTX ist elektronisch geregelt. Zusätzlich kann die Länge des Federbeins um 8 mm variiert werden.
Für eine Serie Oro von MV kommen derzeit nur die Stylema-Bremszangen von Brembo in Frage, in Verbindung mit zwei 320er Scheiben vorne und einer 220er Scheibe hinten. Die Schmiederäder mit den fünf sternförmigen Doppelspeichen werden extra für die Superveloce 1000 gefertigt. Die Auspuffanlage zitiert mit ihren vier Endrohren unter dem Heck die bereits legendäre F4 von 1999.
Wie viele Superveloce 1000 der Serie Oro gebaut werden sollen und zu welchem Preis eine zu haben ist, verrät MV noch nicht.