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Ausstellung in Zwickau zeigt Aerodynamik-Pioniere

Von Thorsten Horn
Ein Auto Union Typ C Stromlinie von 1937

Ein Auto Union Typ C Stromlinie von 1937

Das August Horch Museum in Zwickau gehört zu den sehenswertesten in Deutschland, urteilte unlängst Rallye-Legende Christian Geistdörfer. Ab heute gibt es eine Sonderausstellung, die sich dem Thema Aerodynamik widmet.

Am Freitag, dem 10. März, lädt das August Horch Museum im westsächsischen Zwickau seine Besucher zu einer neuen Sonderausstellung ein. Diese trägt den Arbeitstitel ‹Windschnittig – Aerodynamik und Automobil› und zeigt, neben zu diesem Thema ohnehin passenden Exponaten der Dauerausstellung, 13 hochwertige und geschichtsträchtige Serienfahrzeuge, Prototypen, Spezial- und Rennfahrzeuge sowie 26 Modelle und sechs Experimentier- bzw. Medienstationen.

Die Sonderschau ist zweigeteilt und eine Kombi-Ausstellung mit dem ‹Audi museum mobile› in Ingolstadt. Sie gibt einen tiefen Einblick in die Entwicklung der Fahrzeugaerodynamik, beginnend mit den Pionieren des Automobilbaus bis zu Fahrzeugen der Baujahre bis 1945. Sie ist noch bis zum 22. Oktober 2023 in Zwickau zu sehen und wandert danach nach Ingolstadt. Nach einer rund einmonatigen Umbauphase soll der zweite Teil mit Fahrzeugen der Baujahre ab 1945 folgen.

Mehrere Konstrukteure setzten auf dem Gebiet der automobilen Aerodynamik in den 1920er- und 1930er-Jahren maßgebliche Impulse. Neben dem Deutschen Edmund Rumpler und dem Österreicher Paul Jaray sind beispielsweise auch Freiherr Reinhard von Koenig-Fachsenfeld, Emil Everling, Wunibald Kamm und Karl Schlör von Westhofen-Dirmstein zu nennen.

Allerdings war es für sie alles andere als einfach, mit ihren Denkansätzen Akzeptanz zu erreichen. Zu sehr wichen ihre nach wissenschaftlichen Erkenntnissen aerodynamisch gestalteten Karosserien von den damals vorherrschenden Vorstellungen der Kunden und Hersteller über das Aussehen eines Automobils ab.

Das wertvollste Exponat der Sonderausstellung ist ein Auto Union Typ C Rennwagen ‹Stromlinie› von 1937, mit dem damals Bernd Rosemeyer auf Weltrekordjagd ging. Bei der Rekordwoche im Oktober 1937 durchbrach er als erster die Marke von 400 km/h auf einer gewöhnlichen Verkehrsstraße. Wenige später kam Rosemeyer am 28. Januar 1938 bei einem weiteren Rekordversuch auf der Autobahn Frankfurt-Darmstadt (heute A5) ums Leben – aus ungeklärten Gründen kam er damals von der Fahrbahn ab und zerschellte an einem Baum. Die wahrscheinlichste Theorie ist, dass der Auto Union Typ C Rekordwagen von einer Windböe erfasst wurde. In mühevoller Kleinarbeit wurde dieser von Audi Tradition wieder auf- bzw. nachgebaut und 1999 schließlich wieder auf die Räder gestellt.

Die weiteren im ersten Teil der Sonderausstellung gezeigten Fahrzeuge sind ein Audi UW Jaray Stromlinienwagen von 1934/2012, ein Audi Jaray Foam Model 1:1 (1923/2023), ein Adler 2,5 Liter Typ 10 ‹Autobahnwagen› (1939), ein Adler Trumpf ‹Rennlimousine› (1936/1938), ein Chrysler Airflow (1934), ein DKW F1 Monoposto (1931), ein Nachbau eines DKW F8 Stromlinienwagen als Holzspantenmodell, ein Hanomag Diesel-Rekordwagen (1938/2019), ein Stromlinienwagen K2 Prototyp (1940), ein Opel Admiral Limousine (1938), ein Karosserienachbau Maßstab 1:1 eines Schlör-Wagens und ein Tatra 77 Limousine (1934). Hinzu kommt eine Karosseriereplik eines Rekordmotorrades (um 1938).

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