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Indische Firma übernimmt insolvente Kumpan Electric

Von Rolf Lüthi
Kumpan Electric: Ein indischer Wiedereisteiger in den Zweiradmarkt hat den zahlungsunfähigen deutschen Hersteller gekauft

Kumpan Electric: Ein indischer Wiedereisteiger in den Zweiradmarkt hat den zahlungsunfähigen deutschen Hersteller gekauft

Vor zwei Monaten musste die deutsche Firma e-bility, besser bekannt als Hersteller der Kumpan-Elektroroller, Insolvenz anmelden. Nun übernimmt der indische Roller-Hersteller Lohia.

E-bility, der hersteller der Kumpan Elektroroller,  wurde 2010 durch die drei deutsch-schwedischen Brüder Patrik, Daniel und Pfilipp Tykesson in Remagen in Rheinland-Pfalz gegründet. 2017 erhielt das Start-up rund 400.000 Euro aus einem Förderprogramm des Landes.

Die Kompan-Elektroroller waren von Anfang an im Retro-Design gehalten, was Piaggio, das Mutterhaus von Vespa, zu einer Klage wegen kopierten Designs veranlasste. Die Klage wurde erst 2022 abgewiesen. 2020 brannte die Produktionshalle ab, 2021 folgte die Ahrtal-Flut, dann erschwerten Lieferengpässe, steigende Energiekosten und eine weggebrochene Finanzierung das Geschäft. Am 10. Februar meldete e-bility Insolvenz an.

Als Insolvenzverwalter wurde Dr. Alexander Jüchser von Lieser Rechtsanwälte bestellt. Es gelang ihm, die e-bility zu sanieren und anschliessend an die indische Lohia Group zu verkaufen. Die Kumpan-Roller werden damit weiterhin in Remagen produziert, allerdings nur mit einem Kernteam von 23 statt zuvor 75 Mitarbeitern.

Hauptgeschäft der Lohia Group ist die Herstellung von Produktionsmaschinen zur Herstellung von Raffia, einer Faser, die aus Palmblättern gewonnen wird, und Polyolefinen, einer Kunststoff-Faser, hergestellt aus Erdöl-Produkten. Dazu ist man aktiv in der Herstellung von Kunststoff-Bauteilen für die indische Automobilindustrie.

In der europäischen Motorradszene ist die Lohia Group unter ihrer Marke LML bekannt. Unter diesem Label wurden Vespa-Kopien verkauft, angetrieben von Zweitakt-Motoren und mit Drehgriff-Handschaltung. Als dieses Geschäft wegen Abgas-Vorschriften wegbrach, konzentrierte sich die Zweiradsparte der Lohia Group auf den Heimmarkt und weitere asiatische Märkte, bevor die Produktion eingestellt wurde.

Es scheint, als wolle die Lohia Group zurück ins Zweirad-Geschäft, aber nicht mir konventionellen Verbrennungsmotoren, sondern mit Elektroantrieb. Der Hintergrund: Die indische Regierung will den Marktanteil an elektrisch angetriebenen Neufahrzeugen bis 2030 auf 30 Prozent steigern. Im grössten Roller- und Motorradmarkt der Welt mit gegen 25 Mio. Fahrzeugen ein enormes Potential.

Bereits in diesem Jahr können die so genannten TukTuk, die dreirädrigen Taxis, nur noch mit Elektroantrieb neu in Verkehr gebracht werden. Für hubraumschwache Roller und Motorräder gilt eine ähnliche Regelung ab 2025. Parallel dazu unterstützt der indische Staat die Anschaffung von Elektro-Zweirädern und den Ausbau der Lade-Infrastruktur mit Subventionen.

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