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GASGAS Enduro: Neue Fahrwerke, mehr Hubraum

Von Rolf Lüthi
Gleichzeitig mit den Schwestermarken KTM und Husqvarna wird das Enduro-Lineup von GASGAS überarbeitet: Neue Fahrwerke, neue Motoren und eine Erweiterung der Palette durch eine 450er und eine 500er.

Wie SPEEDWEEK-Leser bereits wissen, ist der 2024er Jahrgang der EXC-Enduros von KTM nicht nur mit neuen Stickern aufgewertet. KTM deklariert 95 % der Komponenten als neu. Herzstück der Überarbeitung ist ein völlig neuer, hydrogeformter, laserbearbeiteter und robotergeschweißter Stahlrahmen.

Mit einem neuen Rahmen werden ebenfalls die Schwestermodelle von Husqvarna und nun GASGAS aufgebaut, wobei es sich dabei nicht um das gleiche Bauteil wie bei KTM handelt. Die KTM Enduros sind weiterhin mit einem direkt angelenkten Zentralfederbein aufgebaut, bei Husqvarna und GASGAS funktioniert die hintere Aufhängung mit progressiv wirkenden Umlenkhebeln.

Der neue Rahmen ist bei GASGAS ergänzt durch ein neues Alu-Rahmenheck (Husqvarna und KTM: Hybride Konstruktion aus Aluminium und Polyamid) und eine neue Aluguss-Schwinge.

Das Vorderrad führt eine USD-Gabel mit offener Dämpferpatrone von WP (KTM und Husqvarna: Closed Cartridge). Die Gabelrohre klemmen in geschmiedeten Gabelbrücken mit einem neuen Lenkstockrohr mit mehr Flex für erhöhten Fahkomfort. Am Heck ist das gleiche, leichtere Federbein vom Typ WP XPLOR verbaut wie an der Husqvarna. Verzögert wird bei GASGAS mit neuen Bremsen von Braktec.

Analog der Zweitakt-Modelle von Husqvarna und KTM erfolgt mit dem 2024er Jahrgang ein Systemwechsel bei den Zweitaktmotoren. Eingespritzt wird nicht mehr in die Überströmkanäle, sondern konventionell ins Saugrohr. Die Auslass-Steuerung funktioniert nicht mehr mit einer rein mechanischen Fliehkraft-Steuerung, sondern neu mit einem elektronisch angesteuerten Stellmotor, was bei den Steuerzeiten eine viel grössere Spanne und damit die optionale Implementierung von zwei Mappings ermöglicht, welche sich in der Leistungscharakteristik der Motoren spürbar unterscheiden.

Auch bei 250er und 350er Viertaktern werden neue, leichtere Motoren verbaut. Die Viertaktmotoren sind im neuen Rahmen in einer neuen, 2° nach hinten gekippten Einbaulage verbaut, wodurch die Ritzelwelle 3 mm tiefer positioniert ist. Diese Position soll den so genannten Squat vermindern. Damit ist das Komprimieren der hinteren Aufhängung gemeint, das auftritt, wenn das Drehmoment des Motors an der Antriebskette zieht.

Für die Viertakt-Modelle ist optional ein Mappingschalter erhältlich, mit dem die Traktionskontrolle, der Quickshifter und zwei Motormappings aktiviert werden.

Zur Überwachung der Elektronik dient eine unabhängige OCU unter dem Sitz, die elektronische Sicherungen und Relais ersetzt. Bei Ausfall einer elektrischen Komponente werden deren Ausgänge einzeln deaktiviert, wobei der Fehlerstatus jeder Einheit durch eine rote oder grüne LED angegeben wird. Dies ermöglicht eine schnelle systematische Fehlersuche anstelle von Ratespielen.

Im Vorjahr endete die Hubraumspanne bei den GASGAS-Enduros bei 350 ccm, auf 2024 sind nun analog den Schwestermarken auch eine 450er und eine 500er (mit 510 ccm) erhältlich. Die Zweitakt-Maschine mit 150 ccm hingegen gibt es nicht als GASGAS, sondern nur als KTM oder Husqvarna.
Mit einer Preisspanne von 10.049 bis 11.249 Euro (Preise Deutschland) sind die Enduros von GASGAS preislich leicht unterhalb von KTM und Husqvarna positioniert.

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