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Yamaha Ténéré 700 World Raid 2026: Stopfgänse-Futter

Von Rolf Lüthi
Einmal in Fahrt, vermisste kein Fahrer einer Yamaha Ténéré 700 die nicht vorhandene Assistenz-Elektronik. Yamaha bringt diese mit der 2026er Word Raid trotzdem – und noch viel mehr.

Vier Varianten umfasst derzeit die Ténéré-Baureihe von Yamaha. Auf 2026 erhält (als erstes?) die Fernreise-Variante World Raid ein Update, mit dem Yamaha mit der bisherigen Modellphilosophie bricht: Hob sich die Ténéré-Baureihe bislang durch minimalste Assistenzelektronik von der Konkurrenz ab, stattet Yamaha die 2026er Ténéré World Raid mit fast allem aus, was heute an elektronischen Helfern möglich ist.

Zentrale Steuereinheit ist eine Sechsachsen-Messeinheit, was ein abschaltbares, zweistufiges Kurven-ABS und abschaltbare, Schräglagen-sensitive, zweistufige Traktionskontrolle und Slidekontrolle ermöglicht. Ebenso werden die Drosselklappen nicht mehr per Gaszug, sondern per Potentiometer und Stellmotor betätigt. Das ermöglicht zwei Motormodi, Tempomat, Geschwindigkeitsbegrenzer und optional einen Quickshifter.

Mit dem Beschrieb der neuen Assistenz-Elektronik ist die Modellpflege bei weitem noch nicht vollständig abgehandelt. Vollständig neu ist das Fahrwerk. Vorne ist eine USD-Gabel mit Kashima-beschichteten 46er Innenrohren von KYB verbaut, einstellbar in Vorspannung, Zug- und Druckstufe. Die hintere Aufhängung arbeitet mit mehr Hub am ebenfalls einstellbaren KYB-Federbein und ist mit geänderter Hebelumlenkung für mehr Progression ausgelegt. Die Federwege bleiben mit 230 und 220 mm gleich wie am Vorgängermodell. Dazu ist ein neuer, 16-fach einstellbarer Lenkungsdämpfer montiert. Drahtspeichenräder in 21/18 Zoll verstehen sich bei einem Offroad-Motorrad von selbst.

Auch das Design wurde praxisorientiert überarbeitet. Der Tank bleibt zweiteilig und bietet wie bislang 23 Liter Inhalt und rund 500 km Reichweite, doch werden die Tankhälften neu aus Aluminium gefertigt, was 1,5 kg einspart. Neu gestaltet ist die einteilige Sitzbank.

Die Verkleidungsfront mit neuer Frontscheibe trägt eine neue, wie bisher vierteilige LED-Scheinwerfereinheit und ein grösseres TFT-Display mit drei Anzeigemodi, wobei im Raid-Modus die Kilometerzähler mit einem Joystick an der linken Lenkerarmatur kalibriert werden können – hochwillkommen beim Fahren nach Roadbook.

Mit dem Update auf Euro 5+ steig die Leistung im nicht wahrnehmbaren bereich auf 75 PS bei 9000/min und 69 Nm bei 6500/min, wobei dank neu gestaltetem Lufteinlass im niedrigen Drehzahlbereich mehr Drehmoment anstehen soll. Die Betätigung der Kupplung am Motor wurde um 35° nach vorne gedreht, wodurch das rechte Bein des Fahrers nicht mehr daran scheuert. Weiter wurden die Getriebezahnräder für geschmeidigere Schaltbarkeit überarbeitet.

Dass es an der Ténéré bisher nur die allernotwendigste Assistenzelektronik gab – also das für eine Strassenzulassung obligate ABS – war bislang kein Argument, die Ténéré nicht zu kaufen, wie der kommerzielle Erfolg beweist. Traktionskontrolle oder Fahrmodi vermisste in der Fahrpraxis offensichtlich niemand. Nun will Yamaha mit der 2026er Word Raid den Analog-Fahrern die volle Elektronik-Dröhnung näher bringen wie den Stopfgänsen das Futter. Wir sind gespannt, wie die grosse Ténéré-Fangemeinde reagiert und wie die Verkaufszahlen aussehen.

Lieferbar ist die 2026er Ténéré World Raid in Weiss/Rot und Schwarz ab April 2026, der Preis steht noch nicht fest.

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