Modernisierter Klassiker: Neue Ducati Monster
Wir schreiben das Jahr 1992: Dem Traditionshersteller Ducati geht es schlecht, die Firma braucht einen Hit. Miguel Galluzzi, heute Vize-Designchef bei Piaggio und damit verantwortlich für unter anderem Moto Guzzi und Aprilia, wird damit beauftragt, unter Minimierung des Entwicklungsaufwands, ein Ducati-Modell für den Cruiser-Markt zu entwerfen. Er muss sich dabei im Teileregal der Bologneser bedienen. Heraus kommt aber kein Cruiser, sondern die erste Generation der Ducati Monster: Seinerzeit aufbauend auf dem Rahmen der 851, angetrieben vom 90°-V2 der 900 Supersport, begründete sie das Genre der modernen Streetfighter. Sie wird zum Verkaufserfolg, auch in den folgenden Generationen. Über Jahrzehnte bleibt sich das Naked-Bike treu, mit Stahlrohrrahmen und Desmo-V2. Der Stahlrohrrahmen hat erst mit der letzten Generation im Jahr 2021 ausgedient, als er durch einen Aluguss-Frontrahmen ersetzt wurde.
Der nächste große Schritt folgt 31 Jahre nach der Ur-Monster mit ihrer inzwischen fünften Generation: Wie in der im letzten Jahr vorgestellten Multistrada V2 und in Kürze auch in Hypermotard und DesertX, hat in der neuen Monster der altehrwürdige Testastretta V2 ausgedient und wird durch das schlicht «V2» genannte Kraftwerk ersetzt, das seit letztem Jahr auch in der neuesten Streetfighter V2, Panigale V2 und eben der Multistrada V2 bereits Dienst tut. Bedeutet: Auch in der neuesten Ausgabe des Naked-Bikes ist der V2 wieder ein mittragendes Element und, wie auch in den bereits mit dem neuen Antrieb angebotenen Modellen, trägt er zur Gewichtsreduktion bei. Erreicht wird dies durch den Verzicht auf die traditionelle desmodromische Ventilsteuerung. Vier Kilogramm soll die neue Monster weniger wiegen als die Vorgängerin, die sich auf 175 Kilo summieren – jedoch ohne Sprit im Tank. 111 PS wird der Antrieb in der Monster leisten und 91 Nm Drehmoment bei 7250 U/min auf die Kette stemmen – es bleibt bei den 890 Kubikzentimetern Hubraum der Schwestermodelle. Um die Zugänglichkeit zu erhöhen, wurde die Sitzbank auf 815mm abgesenkt, als Option soll zudem eine 775mm tiefe Sitzbank verfügbar sein.
So viel zu den technischen Änderungen. Optisch hingegen bleibt sich die neueste Ausgabe treu, wirkt etwas schlanker als die Vorgängerin und ist spätestens am Auspuff wiederzuerkennen. Austattungsseitig inkludiert sind die inzwischen üblichen elektronischen Helferlein. 6-Achsen-IMU, Kurven-ABS, schräglagenabhängige Traktionskontrolle, Quickshifter, verschiedene Fahrmodi, die auf einem TFT-Instrument angezeigt werden. Verfügbar ist die neue Monster zunächst in zwei Varianten. Dem Basis-Modell und der «+», beide werden ihre Publikumspremiere auf der EICMA in Mailand feiern und ab Februar beim Händler stehen.







