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ADAC kontert Zweifel an Brilliance-Crashtest

Von Andreas Reiners
Im Fokus: Der Crashtest des Brilliance BS4

Im Fokus: Der Crashtest des Brilliance BS4

In einer Mitteilung wehrt sich der ADAC gegen die negative Berichterstattung bezüglich des katastrophal geendeten Crashtests der chinesischen Limousine Brilliance BS4.

Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht: Das bekommt seit Wochen auch der ADAC zu spüren. Nach der Manipulation des Gelben Engels und zahlreichen weiteren Skandalen (wir berichteten) wurden prompt Zweifel an weiteren Tests des Automobil-Clubs laut. So auch zuletzt, als der Bayerische Rundfunks den katastrophal geendeten Crashtest der chinesischen Limousine Brilliance BS4 infrage stellte.

Der Bayerische Rundfunk berichtete, dass das Ergebnis der im Jahr 2009 getesteten chinesischen Stufenheck-Limousine «bei weitem nicht so schlecht gewesen sei, wie der Autoclub behauptete». Der ADAC habe gemäß dem Euro-NCAP-Schema null Sterne vergeben, während das Auto in Österreich, der Schweiz und den Niederlanden drei von fünf Sternen erhalten.

Ein weiterer Kritikpunkt: Bereits 2007 hatte sich das EU-Crashlabor von einem ADAC-Test distanziert, da der Test ihnen zu früh erschien. Damals hatte das Modell Brilliance BS6 einen Stern bekommen. Den Prüfern von Euro-NCAP sei der Zeitpunkt des Crashtests damals zu früh erschienen. Der BS4 sei schließlich getestet worden, als die Kriterien verschärft wurden, der BS4 aber noch nicht auf dem neuesten Stand war.

«Das Ergebnis stand von vornherein fest. Das wusste man anhand der Ausstattungslisten», sagte Eberhard Niering, Europachef von Brilliance, dem Bayerischen Rundfunk. 2009 ging der damalige Europa-Importeur der chinesischen Firma in Konkurs.

Der ADAC wehrt sich in einer Mitteilung gegen die Berichterstattung: «Die Behauptung des Bayerischen Rundfunks, das chinesische Fahrzeugmodell Brilliance BS4 hätte beim ADAC Crashtest im Jahr 2009 null Sterne erhalten – bei den Partnerclubs in Österreich, der Schweiz und in den Niederlanden jedoch drei Sterne – ist falsch. Die europäischen Partnerclubs führen überhaupt keine eigenen Crashtests durch, sondern übernehmen die ADAC Ergebnisse vollständig.»

Die Verschärfung der Kriterien, indem verstärkter Wert auf aktive Sicherheitssysteme wie ESP und Gurtstraffer gelegt wurde, sei zudem allen Herstellern bereits ein Jahr vor ihrem Inkrafttreten bekannt gewesen. «Beim durchgeführten ADAC Crashtest erreichte der Brilliance BS 4 nach alter Norm drei Sterne, nach neuer Norm jedoch null Sterne», so der ADAC weiter.

Eine Distanzierung des EU-Crashlabors weist der ADAC ebenfalls von sich. «Die ebenfalls vom Bayerischen Rundfunk aufgestellte Behauptung, das EU-Konsortium Euro NCAP hätte sich vom ADAC Test distanziert, entspricht nicht der Wahrheit. Euro NCAP ist ein Zusammenschluss verschiedener europäischer Partner, der jedes Jahr ein fest definiertes Crash-Programm durchführt. Zu diesem Konsortium gehört auch der ADAC. Als größter Automobilclub Europas führt der ADAC darüber hinaus regelmäßig weitere Crashtests außerhalb des EuroNCAP-Programms nach dessen Kriterien durch. »

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