Alex De Angelis: Seit 20 Jahren im GP-Fahrerlager
Der aus San Marino stammende Alex De Angelis ist gestern in Jerez eingetroffen und leicht erschrocken, als er seinen neuen permanenten Paddock Pass in Empfang genommen hat. «Er sieht genauso aus wie ein Ausweis für die Motorrad-Weltmeisterschaft, aber er gilt nur für den MotoE-Weltcup mit dem Team Pramac. Und das ist es eigentlich, was mir aufgefallen ist: Es ist genau 20 Jahre her, seit ich ins GP-Fahrerlager gekommen bin!»
Tatsächlich hat der heute 36 Jahre alte De Angelis 2000 in der 125-ccm-Weltmeisterschaft debütiert. 2002 hat er auf dem Sachsenring bereits seinen ersten GP-Sieg gefeiert, es war der einzige in der Achtelliter-Klasse.
«Mein WM-Debüt ist so viele Jahre her und alles hat sich etwas verändert, ich auch, aber es ist schön, immer noch hier zu sein», versichert Evergreen De Angelis. «Ich möchte mit allen Freunden, meiner Familie, Sponsoren und den Fans dieses Sports auf dieses Jubiläum anstoßen. Danke für alles! Und jetzt? Gassssss!»
Was die meisten Fans längst vergessen haben: Alex kam fast gleichzeitig mit seinem Zwillingsbruder William in die Weltmeisterschaft, der sich aber nur in den Jahren 1999 und 2000 in der 125er-WM hielt und mit Platz 12 in Imola 1999 sein bestes GP-Ergebnis erzielte.
Der ehrgeizige Alex De Angelis hingegen beendete die 125er-WM 2000 als WM-18. mit 41 Punkten auf Honda, dann folgten die Gesamtränge 14 (auf Honda), 9 und 2, jeweils auf Aprilia.
In der 250er-WM schaffte De Angelis im Debütjahr 2004 Platz 5, dann erzielte er die Gesamtränge 7, 3 und 3, jeweils auf Aprilia. In der Statistik steht nur ein 250er-GP-Sieg – in Valencia 2006.
Nach einem ersten MotoGP-Intermezzo folgte 2010 der Umstieg in die neue Moto2-Klasse, in der der San Marinese seine größten Erfolge feierte – drei Siege. Und dazu die WM-Ränge 11, 4, 12, 14, 20 und 32 in den Jahren 2010 bis 2017, auf Bikes wie ForceGP210, Motobi, FTR, Suter und Speed-up.
In den Jahren 2008, 2009, 2015 und 2017 war De Angelis in der MotoGP-WM beschäftigt, bei Teams wie Gresini-Honda, Pramac-Ducati, Forward-Yamaha und IodaRacing mit ART-Aprilia. Bestes MotoGP-Ergebnis: Rang 2 im Jahr 2009 in Indy. Nachher folgten noch Einsätze in der Superbike-WM mit IodaRacing und Pedercini-Kawasaki.
Ein WM-Titelgewinn blieb dem beliebten Haudegen immer versagt.
Im Vorjahr und für 2020 fand De Angelis noch einmal eine Beschäftigung neben seiner Arbeit als TV-Kommentator: Er bestreitet die MotoE-Rennserie und hat sie im Vorjahr als Gesamt-Siebter (mit zwei 4. Plätzen) recht respektabel beendet.