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Domi Aegerter: «Ich habe noch eine Rechnung offen»

Von Ivo Schützbach
Dominique Aegerter: Die Feuerwehr hat stets ein Auge auf die MotoE

Dominique Aegerter: Die Feuerwehr hat stets ein Auge auf die MotoE

Dominique Aegerter wird 2021 in zwei Rennserien im Einsatz sein: Neben dem MotoE-Weltcup bestreitet er erstmals auch die Supersport-WM. Warum es die beste Lösung für den Schweizer war.

Den MotoE-Weltcup 2020 beendete Dominique Aegerter nach zwei Siegen und zwei weiteren Podestplätzen auf dem dritten Gesamtrang. 2021 nimmt er auf der Energica Ego Corsa der Intat-Mannschaft einen neuen Anlauf auf den Titelgewinn. Dazu wird der Schweizer mit Ten Kate Yamaha seine erste Saison in der 600-ccm-Supersport-WM bestreiten.

«Nächste Woche gehe ich nach Spanien, um Motocross, Supermoto und Dirt-Track zu fahren», erzählte Aegerter. «Das Mountainbike und das Rennrad nehme ich auch mit. Eigentlich bin ich alleine, da unten sind aber immer Leute zum Trainieren. Zuerst gehe ich für zwei, drei Wochen nach Valencia, dann nach Barcelona.»

Auf die ersten Wintertests in Jerez am 20./21. Januar verzichtete das Team Ten Kate Yamaha. Neuzugang Aegerter darf im März jeweils zwei Tage in Misano, Estoril und Barcelona mit der R6 testen, dazu im April in Assen. Nach aktuellem Stand bildet der Auftakt in die Supersport-WM vom 23. bis 25. April in Assen den Startschuss in seine Saison. Die MotoE, in welcher der Rohrbacher für das Team Dynavolt Intact GP fährt, beginnt eine Woche später in Jerez.

«MotoE habe ich als Lösung gewählt, um im MotoGP-Paddock zu bleiben, und um Ersatzfahrer im Liqui Moly Intact-Team für Moto2 zu sein», erzählte der 30-Jährige SPEEDWEEK.com. «So bin ich im Schweizer Fernsehen präsent, das war für mich und meine Sponsoren schon letztes Jahr die beste Lösung. Wir haben versucht, für dieses Jahr in die Moto2-Klasse zurückzukommen, aber es gab keine Chance. In der MotoE habe ich noch eine Rechnung offen, deshalb will ich dort noch mal fahren. Das sind aber nur sieben Rennen, deshalb haben wir auch einen Platz in der Superbike- oder Supersport-WM gesucht. MotoE alleine ist zu wenig, da verlernt man das Rennen fahren. Es war nicht so einfach, einen weiteren Platz zu finden: Bei den Superbikes war nichts frei und in der Supersport-WM wollten alle sehr viel Geld.»

Am 2. Dezember verkündeten Aegerter und Ten Kate die Einigung. «Zusammen mit dem Team haben wir mit Kreafeuer einen neuen Sponsor gefunden, der das Budget deckt», erzählte der Rohrbacher. «Deshalb ist es eine super Lösung, neben MotoE noch Supersport-WM zu fahren.»

Ten Kate Racing ist das erfolgreichste Team der Supersport-Klasse: Fabien Foret, Chris Vermeulen, Karl Muggeridge, Sebastién Charpentier, Kenan Sofuoglu, Andrew Pitt und Michael van der Mark gewannen für diese Mannschaft auf Honda insgesamt neun WM-Titel.

Im Winter 2019/2020 hat Aegerter mit dem Team aus Nieuwleusen schon einmal verhandelt, dann aber einen Vertrag als Honda-Testfahrer für die Superbike-WM unterschrieben.

«Damals war Supersport zu teuer», begründete er. «Bei Kiefer und MV Agusta mussten wir für die Moto2-WM so viel Geld bringen, dass ich 2020 kein Geld mehr in den Rennsport stecken wollte. Alle Teams wollten damals Geld, außer Intact in der MotoE. Für die Supersportklasse ist es auch sehr schwierig, Sponsoren zu finden. Jetzt habe ich das Glück mit Kreafeuer, und auch Lanz-Anliker, Straubhaar und Frankhauser sind wieder mit dabei. Es macht keinen Spaß, wenn man arbeiten geht und dafür noch Geld mitbringen muss.»

Aegerter weiter: «Ich habe das Ten-Kate-Team kennengelernt und bin sehr positiv überrascht. Sie haben eine riesige Werkstatt in Holland und vier oder fünf Festangestellte für das Rennteam. Sie haben zwei Prüfstände, um Motoren, Auspuff und Elektronik zu testen, das hat mich sehr fasziniert. Alles ist sehr sauber aufgeräumt und professionell. Das gibt mir Vertrauen. Es ist nicht nur so, dass sie schon ein paar Mal Weltmeister waren. Man sieht gleich, dass sie besser sein wollen als die anderen. Sie stehen voll hinter mir und ich hinter ihnen. Mal sehen, wie ich mit der R6 zurechtkomme.»

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