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Randy Krummenacher: Gute Tipps von Domi Aegerter?

Von Günther Wiesinger
Randy Krummenacher (32) steht vor einer großen Herausforderung: Er tritt beim Dynavolt-Team die Nachfolge von Chamipon Domi Aegerter an, hat aber null Erfahrung mit Elektro-Bikes.

Das deutsche Dynavolt Intact-MotoE-Team hat in den ersten vier Jahren im MotoE-Weltcup ausschließlich Schweizer Fahrer eingesetzt. 2019 saß der Zürcher Jesko Raffin auf der Energica Ego Corsa, dann drei Jahre lang Domi Aegerter, der die Elektro-Rennserie von 2020 bis 2022 auf den Plätzen 3, 2 und 1 abschloss, in der vergangenen Saison drei Siege erbeutete und bei zehn der zwölf Wettkämpfe auf dem Podest gelandet ist.

Das deutsche MotoE-Team hat auf der Suche nach einem deutschsprachigen Fahrer für 2023 abermals einen Schweizer verpflichtet, nämlich Randy Krummenacher, der 2019 im Bardahl Evan Bros-Yamaha-Team die Supersport-Weltmeisterschaft gewonnen hat. Der in Italien am Lago di Trasimeno in Umbrien (bei Perugia) lebende Zürcher Oberländer wird neben Hector Garzo das neue Zwei-Mann-Team in der MotoE-Weltmeisterschaft bilden. Nach den ersten vier MotoE-Jahren wird 2023 erstmals Ducati die Einheits-Motorräder an die Teams liefern.

SPEEDWEEK.com hat sich mit Randy Krummenacher über seinen MotoE-Einstieg unterhalten, der mit seiner italienischen Partnerin Serena eine fünfjährige Tochter namens Leyla und seit Ende November einen Sohn mit den Namen Lyam hat.

Randy, wie kannst du dich als Neuling auf die MotoE vorbereiten? Du wirst keinen Motorenlärm haben, keine Motorbremse, kein Schaltgetriebe. Probierst du bereits irgendwelche E-Bikes aus?

Nein, ich sehe keine Möglichkeit, etwas zu simulieren, das ähnlich ist wie die MotoE. Ich werde aber sicher normal Motorradfahren. Ich arbeite auch weiter mit dem Reifenhersteller Mitas zusammen, ich bin dort an der Entwicklung beteiligt. Wir werden bald einen Motorrad-Test auf der Rennstrecke haben. Das ist sicher wichtig.

Dazu habe ich mein Flat-Track-Bike. Die eigene Piste im Umbrien betreibe ich nicht mehr, das war zu viel Aufwand. Dazu gab es Lärmprobleme… Wir haben jetzt eine Kooperation mit einer Piste, die eine Stunde entfernt ist. Dort miete ich die Piste, mache Events und coache junge Fahrer.

Ich kann mich dadurch auf die wichtigen Sachen konzentrieren.

Zurück zur MotoE. Kenny Roberts hat immer gesagt: Es ist ein Motorrad, es hat einen Gasgriff und zwei Räder. Hast du dir bei deinen Landsleuten Raffin oder Aegerter trotzdem schon Ratschläge geholt?

Nein, mit Raffin habe ich noch nie darüber geredet. Aber ich möchte Domi Aegerter dazu ansprechen, mit ihm habe ich etwas mehr Kontakt.

Aber im Grunde ist die Theorie von Kenny Roberts mit dem Gasgriff und den zwei Rädern gar nicht so falsch.

Ich bin 2007 mit Red Bulll-KTM in die 125-ccm-Weltmeisterschaft gekommen und habe sehr viel Erfahrung, die ich sicher brauchen werde.

Klar, vom Verbrenner zum Elektro-Antrieb, das wird eine schwerwiegende Umstellung. Dazu bin ich noch nie Michelin und noch nie so ein schweres Motorrad gefahren.

Außerdem gibt es keine Gänge zu schalten, dazu kommt eine enorme Beschleunigung. Das ist sicher alles anders. Aber ich vertraue darauf, dass ich mit meiner Erfahrung ziemlich genau heraus spüren kann, wie ich schnelle Rundenzeiten fahren kann.

Gibt es Strecken im MotoE-Kalender, auf denen du seit deinem Ausstieg aus der Moto2-WM Ende 2015 nicht mehr gefahren bist?

Auf dem Sachsenring und in Silverstone bin ich seit 2015 nicht mehr gefahren. In Le Mans war ich seit 2019 nicht mehr. Den Red Bull-Ring kenne ich überhaupt nicht. Dort bin ich nur als kleiner Bub mit dem Motocross-Bike rumgefahren. Das war 1995 oder 1996.

Aber ich muss sagen: Mit Ausnahme von Spielberg sehe ich nur Strecken im MotoE-Kalender, auf denen ich immer schnell gewesen bin und die mir richtig gut liegen. Von diesem Gesichtspunkt aus sieht es sehr positiv aus.

Der provisorische MotoE-Kalender 2023

13. und 14. Mai: Le Mans/Frankreich
10. und 11. Juni: Mugello/Italien
17. und 18. Juni: Sachsenring/Deutschland
24. und 25. Juni: Assen/Niederlande
05. und 06. August: Silverstone/GB
19. und 20. August: Red Bull Ring/Österreich
02. und 03. September: Catalunya/Spanien
09. und 10. September: Misano/Italien

Die MotoE-Tests 2023

06. bis 08. März: Jerez/Spanien
03. bis 05. April: Catalunya/Spanien

MotoE-Weltcup-Endstand 2022 nach 12 Rennen

1. Aegerter 227 Punkte. 2. Granado 192,5. 3. Ferrari 162,5. 4. Casadei 156. 5. M. Pons 124. 6. Okubo 95.5. 7. Canepa 94,5. 8. Garzo 86. 9. Escrig 79. 10. Zannoni 71,5. 11. Torres 65. 12. Manfredi 58,5. 13. M. Alcoba 46,5. 14. Fores 35,5. 15. Mantovani 25. 16. Maria Herrera 21. 17. Smith 12. 19. Tulovic 10. 20. Finello 9.

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