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Tom Lüthi: «Auch Rossi hält das für Bullshit»

Von Sharleena Wirsing
Tom Lüthi: «Die Fragen wegen meinem Alter gingen mir auf den Nerv»

Tom Lüthi: «Die Fragen wegen meinem Alter gingen mir auf den Nerv»

Als Moto2-Vizeweltmeister 2016 erzielte Tom Lüthi sein bisher bestes Ergebnis in der mitterlen WM-Klasse. 2017 gilt er als Titelfavorit, das große Ziel des 30-Jährigen ist jedoch weiterhin die Königsklasse.

2005 krönte sich Tom Lüthi in der 125-ccm-Klasse zum Weltmeister. Elf Jahre später erzielte er nun WM-Rang 2 in der Moto2-Kategorie. Für die kommende Saison ist der erfahrene Schweizer der Titelfavorit, wie der zweifache Moto2-Weltmeister Johann Zarco am Sonntag bereits betonte. Lüthi will sich jedoch nicht in diese Rolle drängen lassen. «Erst kommt die lange Winterpause, danach können wir über Ziele sprechen», wehrte er ab.

In seinen bisherigen zehn Jahren in der mittleren Klasse erreichte Lüthi bisher die Gesamtränge 8, 11 und 7 bei den 250ern und 4, 5, 4, 6, 4, 5 und 2 in der Moto2-Kategorie. Lüthi zählte in der Moto2-Klasse stets zu den Top-Fahrern. Der große Wurf gelang ihm bisher allerdings nicht.

Warum hat es in der mittleren Klasse länger gedauert, um auf dieses Level zu kommen, als in der 125-ccm-Klasse? «Da spielten viele Dinge eine Rolle. Ganz, ganz viele Dinge. Der ganz große Erfolg, wie ein WM-Titel war nicht da, wie es beispielsweise bei einem Stefan Bradl war. Er hat den Titel bekommen und erst nach Valencia, als er schon Weltmeister war, hat er die Chance in der MotoGP-Klasse erhalten. Vielleicht spielt da auch die Nationalität eine Rolle. Wir Schweizer sind für den Weltmarkt ein sehr kleines Land und dann kommt noch der finanzielle Aspekt hinzu. Da spielten viele Faktoren rein. Ganz klar ist das Wichtigste, immer ganz vorne zu sein, um wirklich um den Titel kämpfen zu können.»

Obwohl Lüthis Leistungen bei seinen MotoGP-Testfahrten für KTM gelobt wurden und er in der Moto2-Klasse erneut zu den Top-Piloten zählte, erhielt er keine Chance auf einen MotoGP-Aufstieg 2017. «Die Entscheidungen für die MotoGP-Klasse wurden in diesem Jahr bereits sehr früh getroffen. Rossi hat in Katar losgelegt, dann ging alles sehr schnell. Das war nicht von Vorteil für mich, denn wir konnten erst zum Ende der Saison hin zeigen, was in uns steckt. Ich freue mich aber auf meine Aufgaben im nächsten Jahr. Das wird eine super Geschichte. Wir haben uns in diesem Jahr einen sehr guten Grundstein gelegt. Wir können daran nur wachsen. Was danach kommt... Das Ziel ist immer noch die MotoGP-Klasse», versicherte der 30-Jährige.

Dein Alter war auch in diesem Jahr wieder ein großes Thema, das dir offensichtlich ganz schön auf die Nerven ging? «Ja, das ging mir richtig auf den... auf den Nerv. Dazu muss ich nicht viel sagen. In einer Pressekonferenz wurde das angesprochen und Rossi saß da. Ich habe auf ihn gezeigt und gesagt: ‹Schaut euch den an, was der da draußen zeigt und wie alt er ist.› Danach hat mich Rossi nach meinem Alter gefragt. Ich habe ihm gesagt, dass ich 30 werde, dann hat er nur gelacht und gesagt, dass diese Diskussion absoluter Bullshit ist. Das Alter spielt keine Rolle. Es ist wichtig, körperlich fit zu sein, aber 70 Prozent macht der Kopf aus. Das hat mir schon mein Vater immer gesagt. Und das ist definitiv so», betonte Lüthi.

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