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Kato & Co.: Japanische Wildcard-Piloten als GP-Sieger

Von Frank Aday
Suzuka 1997: Daijiro Kato siegte vor Ukawa und Harada

Suzuka 1997: Daijiro Kato siegte vor Ukawa und Harada

Japan ist nicht nur die Heimat der MotoGP-Hersteller Honda, Yamaha und Suzuki, sondern auch von sehr schnellen Wildcard-Piloten, die mit ihren Leistungen GP-Geschichte schrieben.

«Immer, wenn wir nach Japan kamen, mussten wir gegen starke Wildcard-Piloten kämpfen», erinnert sich der dreifache Weltmeister Loris Capirossi. «Das war bei keinem anderen Grand Prix so. Ich erlebte harte Fights gegen Wildcard-Piloten wie Tetsuya Harada. In der 500-ccm-Klasse mischte dann Norick Abe als Wildcard-Pilot ganz vorne mit.»

Auch Sete Gibernau stimmt zu: «Wenn du bei deinem Heim-GP als Wildcard-Fahrer antreten durftest, war es schon sehr gut, wenn du überhaupt ins Ziel gekommen bist. Doch die Japaner kämpften oft um den Sieg.»

Daijiro Kato absolvierte vor seinem WM-Einstieg als Stammfahrer mehrere Wildcard-Einsätze in Suzuka. Mit Erfolg: 1996 wurde er im 250-ccm-Rennen Dritter, 1997 und 1998 siegte er als Wildcard-Pilot bei seinem Heim-GP. 2001 feierte Kato dann den Titelgewinn in der 250-ccm-Klasse. Auch in der Königsklasse beeindruckte er auf der Honda des Gresini-Teams. Kato war mit zweimal Platz 2 und dreimal Platz 4 in seiner ersten MotoGP-Saison einer der aufstrebenden Stars. Doch beim Auftaktrennen der Saison 2003 am 6. April in Suzuka stürzte er in der dritten Runde schwer. Kato fiel ins Koma und erlag seinen Verletzungen in der Nacht zum 20. April. Der schnelle Japaner wurde nur 26 Jahre alt.

«In Japan gab es nur ein paar Strecken, auf denen diese Jungs das gesamte Jahr immer wieder fuhren», betont Kevin Schwantz gegenüber «motogp.com». «Sie kannten jeden Zentimeter der Strecke. In Japan hast du immer damit gerechnet, dass sehr schnelle Wildcard-Piloten dabei sein werden. Wenn einer von ihnen dich besiegt hat, war es nicht so schlimm. Du musstest die anderen Stammfahrer hinter dir halten.»

Norifumi «Norick» Abe bereitete den 500-ccm-Stars beim Japan-GP 1994 Kopfzerbrechen. Der Japaner kämpfte gegen Stars wie Schwantz und Doohan und sammelte Führungskilometer, bis er kurz vor dem Ende des Rennens zu Boden ging. «Er lag schon ein ganzes Stück vor mir, als ich den hochgeschleuderten Kies sah», erinnert sich Schwantz.

Seinen ersten Podestplatz in der Königsklasse sicherte sich Abe 1995 in Suzuka, wo er 1996 seinen ersten Grand Prix gewann. Valentino Rossi gab sich, in Anlehnung an Abes Vornamen Norifumi, den Spitznamen «Rossifumi».

Abe verunglückte bei einem Verkehrsunfall in der Nacht vom 6. auf den 7. Oktober 2007 tödlich, als er mit seinem privaten Motorrad gegen einen LKW prallte, der verbotenerweise auf einer Schnellstraße wendete.

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