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Sam Lowes: «Aprilia? Keine Worte nötig!»

Von Sharleena Wirsing
KTM-Pilot Sam Lowes

KTM-Pilot Sam Lowes

Nach nur einem Jahr als MotoGP-Rookie im Aprilia-Werksteam wurde Sam Lowes durch Scott Redding ersetzt. Rückblickend sagt der Brite: «Dass sie mich gehen ließen, war das Beste, was mir passieren konnte.»

Sam Lowes liegt in der Moto2-Gesamtwertung derzeit hinter seinem jungen spanischen Teamkollegen Iker Lecuona, der auf dem zehnten WM-Rang liegt und in Austin sogar Rang 5 erzielen konnte. In Jerez erreichte Lowes mit Platz 8 sein bislang bestes Ergebnis in dieser Saison. Der Brite belegt nur den 18. Gesamtrang. Vor dem Saisonbeginn 2018 setzte sich Lowes jedoch den Titel als Ziel.

Was läuft schief? «Das letzte Jahr war wirklich schwierig für mich. Offensichtlich ist es nicht einfach, meinen Stil nun wieder auf die Moto2-Maschine umzustellen», erklärte der KTM-Pilot aus dem Team Swiss Innovative Investors. «Ich fühlte mich an jedem Wochenende schnell, aber die Rennen liefen nicht nach Plan. Wenn du auf einer schwierigen Strecke wie Mugello von Anfang an schnell bist, dann zeigt das, dass du gut fährst. Doch die ersten Rennen liefen nicht so, wie ich mir das vorgestellt hatte. Ich bin aber überzeugt, dass wir noch dorthin kommen.»

Wirkt sich dein enttäuschendes MotoGP-Jahr negativ auf deine derzeitige Leistungsfähigkeit aus? «Wenn du ein Jahr lang nicht in der Lage bist, gegen die anderen Fahrer zu kämpfen, dann fehlt dir etwas Selbstvertrauen im Zweikampf. Ich habe im letzten Jahr zudem mein Vertrauen in die Front einer Maschine verloren und muss es nun wieder aufbauen. Das Schwierigste sind die mentale Seite und das Selbstvertrauen nach einem solchen Jahr. Das letzte Jahr war aus vielen Gründen auch gut, vor allem abseits der Rennstrecke. Nun bin ich aber mehr als glücklich, wieder in der Moto2-Klasse auf einem guten Bike in einem guten Team unterwegs zu sein. Vielleicht dauerte etwas länger als ich dachte, um wieder schnell zu sein, aber ich bin entspannt, denn die Resultate werden kommen», betonte Lowes im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

«In der MotoGP-Klasse geht es wie in jedem Sport um Resultate. Wenn du jedoch nicht das beste Team oder Bike hast, dann siehst du sehr schnell schlecht aus, obwohl das vielleicht nicht der Fall ist. Schau dir Aprilia an. Seit ich weg bin, waren sie auch nicht besonders stark. Aber ich wurde als das Problem gesehen, das ich aber offensichtlich nicht war», kritisierte Lowes die Entscheidung der Italiener gegen ihn.

Scott Redding, Lowes’ Nachfolger im MotoGP-Team von Aprilia, hat 2018 erst fünf Punkte gesammelt und liegt auf dem 22. WM-Rang. Spürst du Mitleid oder Schadenfreude, wenn du siehst, wie Scott Redding bei Aprilia scheitert? «Das Beste, was mir passieren konnte, ist, dass Aprilia mich gehen ließ. Ich denke an Nichts, wenn ich Aprilia nun beobachte. Ich denke auch nichts Negatives. Manchmal muss man gar nichts sagen, es sind keine Worte nötig», konnte sich Lowes ein vielsagendes Lächeln nicht verkneifen.

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