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Baumgärtel (Kalex): Die Analyse des Triumph-Tests

Von Sharleena Wirsing
Alex Márquez auf der Kalex-Triumph in Aragón

Alex Márquez auf der Kalex-Triumph in Aragón

Beim Moto2-Test im MotorLand Aragón wurde erstmals die Elektronik von Magneti Marelli für die 765-ccm-Dreizylinder-Motoren von Triumph getestet. Alex Baumgärtel von Kalex analysierte den Test für SPEEDWEEK.com.

Die Moto2-WM steht vor einem Umbruch. Nach einigen Verzögerungen steht den Moto2-Chassisherstellern seit dem Mugello-GP die Elektronik von Magneti Marelli für die neuen 765-ccm-Dreizylinder-Motoren von Triumph zur Verfügung. Im MotorLand Aragón wurde sie getestet. Für Kalex rückte am ersten Testtag mit Jesko Raffin aus, am Tag danach mit Alex Márquez. Zudem testete Jonas Folger zunächst eine 2017-Kalex und im Anschluss ebenfalls die Maschine mit dem neuen Triumph-Motor.

Alex Baumgärtel von deutsche Chassis-Hersteller Kalex analysierte für SPEEDWEEK.com die Arbeit mit Triumph und Magneti Marelli. «Wir brauchen noch Feintuning in solchen ‹Set-up-Kurven› bei der Motorbremse, der Throttle Control, dem Blipper, durch den das Kuppeln beim Runterschalten entfällt, und so weiter. Es war zu erwarten, dass nicht alles sofort passt. Zudem muss man bedenken, dass das Honda-Paket über die Jahre nun geschliffen und poliert ist. Das neue Paket zu verbessern, wird zu Beginn eine große Aufgabe für alle Beteiligten sein. Es gibt noch eine Startproblematik, was nicht das Losfahren meint, sondern das Starten des Motors. Die Kupplung rutscht durch, wir brauchen mehr Druck auf der Kupplung. Bedingt durch das höhere Schleppmoment und die Verdichtung. Wir kennen das von den Moto3-Anfängen. An allen Ecken und Enden fehlt hier eben noch das Feintuning.»

«Über das Chassis können wir noch nicht viel sagen, weil dieser Test noch von der Elektronik dominiert wurde. Die Jungs haben aber positive Kommentare abgegeben, dass sich die Maschine gut anfühlt, das Turning stimmt und genug Grip vorhanden ist. In dieser Hinsicht gab es keine Probleme, aber es ist natürlich auch schwer zu sagen, wo man dann die letzten zwei oder drei Zehntel findet», weiß Baumgärtel.

Elektronik wird für 2019 umfangreicher sein. «Die Traktionskontrolle ist noch nicht freigegeben. Es wird wohl Jahr für Jahr mehr freigegeben, um die Teams nicht von Anfang an zu überfordern. So sieht die Strategie dahinter aus. Im Moment können die Teams die Motorbremse und Throttle-Maps einstellen, also wann und wie schnell die Drosselklappe reagiert, dann der Blipper, also ist Runterschalten ohne die Kupplung zu ziehen möglich, und die Launchcontrol. Diese Launchcontrol bedeutet aber eigentlich nur, dass die eingestellte Drehzahl gehalten wird. Also keine Hilfe gegen Wheelies oder etwas in dieser Art. Du kannst aber einstellen, dass die Maschine auf 10.000 Umdrehungen bleibt, wenn du Vollgas gibst.»

Für Kalex waren mit Raffin, Márquez und Folger drei Testfahrer im Einsatz. «Jesko absolvierte eigentlich nur ein Roll-out am ersten Tag, um schon ein paar Kommentare zu erhalten. Dieser Tag war dann aber auch schnell vorbei, denn die Temperaturen waren sehr hoch. Das war aber eigentlich positiv, denn so konnten wie die Wassertemperatur und das ganze Grundpaket mit der Moto2-Honda vergleichen. Für Topspeed und Wassertemperatur boten sich also gute Referenzen. Am zweiten Tag hat dann Alex Márquez getestet. Beim letzten Outing mit ihm konnten wir schon Änderungen am Set-up der Elektronik vornehmen und Magneti Marelli einen ersten Input geben. Mit Jonas konnten wir dann schon ein bisschen am Chassis spielen. Positiv war, dass er noch immer das Gefühl im Hinterkopf hat, was die MotoGP-Elektronik macht. Das war sehr hilfreich für die Leute von Magneti Marelli, denn er hat ein feineres Gefühl als die anderen Fahrer.»

Nun werden noch weitere Tests geplant, bis beim Valencia-Test von 21. bis 23. November alle Moto2-Teams mit dem neuen Material beliefert werden müssen. «Die Leistungsentfaltung des Motors wurde nach oben raus im Vergleich zum Honda-Motor verbessert. Das geht viel mehr in die Richtung Rennmotorrad, sagte Álex Márquez. Das Schalten an sich funktioniert sehr gut, es ist alles etwas feiner. Es muss aber alles noch mehr ans Limit gebracht werden, um mehr Aussagen treffen zu können. In Aragón verlief alles problemlos.»

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