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Was Francesco Bagnaia zum Weltmeister gemacht hat

Von Nora Lantschner
Fünf Pole-Positions und zwölf Podestplätze, davon 8 Siege, sind nur einige der Zahlen, die Francesco Bagnaias Saison beschreiben. In Malaysia kürte sich der Sky Racing Team VR46-Pilot zum Moto2-Weltmeister.

Francesco Bagnaia sicherte sich in Sepang in seiner zweiten Moto2-Saison den WM-Titel. Nach dem Triumph von Franco Morbidelli im Vorjahr ging der Titel in der zweithöchsten Klasse der Motorrad-WM zum zweiten Mal in Folge nach Italien – noch dazu an zwei Schützlinge aus Valentino Rossis VR46 Riders Academy. Das war zuletzt in den Jahren 1998 (Loris Capirossi) und 1999 (Valentino Rossi) der Fall.

«Pecco», wie er von Kindestagen an genannt wird, weil seine Schwester Carola seinen Namen nicht richtig aussprechen konnte, ist der 15. Italiener, der in der Mittelgewichtsklasse erfolgreich ist. Es ist der 24. Titel für Italien in dieser Kategorie und der 77. insgesamt.

Am Tag nach dem Titelgewinn in Malaysia bedankte sich Bagnaia in einem emotionalen Post bei allen, die zu seinem Erfolg beigetragen haben. Er erinnerte dabei auch an seine ersten Jahre in der Motorrad-WM, die nicht immer einfach waren.

«In der letzten Runde habe ich geschrien, ich habe geweint, als ich begann zu verstehen, dass ich nach der Zielflagge Weltmeister sein würde. Wie oft habe ich mir diesen Moment vorgestellt, aber man kann das Gefühl nicht beschreiben. In diesem Schrei war alles, all das, was mich zu dazu geführt hat, ein Weltmeister zu werden: 2013, das schwierigste Jahr meiner Karriere, die Academy, ohne der ich jetzt wahrscheinlich zu Hause sitzen würde, das Team Aspar, von dem ich viel gelernt habe, diese zwei wundervollen Jahre mit dem Team Sky und meiner Mannschaft, die ich eine Familie nennen kann [...]», schrieb er auf seinem Instagram-Account.

Pecco blieb 2013 in seiner Debüt-Saison in der Moto3-Klasse mit dem Team Italia FMI punktelos. Mit dem Sky Racing Team VR46 folgten 2014 die ersten Punkte. 2015 gelang ihm auf Mahindra zum ersten Mal der Sprung auf das Podest, 2016 die ersten beiden Siege.

In seinem ersten Moto2-Jahr stand der Sky Racing Team VR46-Pilot vier Mal auf dem Podium und kürte sich zum besten Rookie des Jahres. 2018 sammelte er bisher zwölf weitere Podestplätze. Mit insgesamt 16 rangiert er in der Moto2-Bestenliste gemeinsam mit Mika Kallio auf dem zehnten Platz. Mit den acht Siegen, die sich der neue Moto2-Champion in dieser Saison sichern konnte, fehlt ihm nur ein Erfolg, um den Rekord von Marc Márquez aus dem Jahr 2012 einzustellen. Johann Zarco (2015) und Morbidelli (2017) halten ebenfalls bei acht ersten Plätzen in einem Jahr.

Bagnaia konnte außerdem in den letzten 29 Rennen punkten, nur die Serie von Dominique Aegerter (33) und Mika Kallio (31) ist in der Moto2-Klasse noch länger. Da der 21-Jährige nach dem Saisonfinale in Valencia zu Pramac Ducati in die MotoGP-Klasse wechselt, ist dieser Rekord für ihn außer Reichweite.

Er durfte aber schon einmal auf ein MotoGP-Bike steigen: 2016 hatte er mit seinem damaligen Team Aspar gewettet, dass er bei einem Sieg in der Moto3-Kategorie die Aspar Ducati testen durfte. Das gelang dem jungen Italiener auf seiner Mahindra gleich zwei Mal, in Assen und in Sepang. Der TT-Circuit, der Ort seines ersten Erfolgs, ziert übrigens auch Peccos rechten Oberarm.

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