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KTM: Schon 89 Siege im Motorrad-GP-Sport

Von Günther Wiesinger
Miguel Oliveira sorgte in Valencia 2018 für den 89. GP-Sieg von KTM

Miguel Oliveira sorgte in Valencia 2018 für den 89. GP-Sieg von KTM

KTM hat im Vorjahr 13 GP-Siege eingeheimst. Wenn es in dieser Tonart weitergeht, winkt 2019 der 100. GP-Sieg für die Österreicher. Im Vorjahr gelangen KTM insgesamt 13 GP-Siege.

In vier unterschiedlichen Kategorien hat KTM im Motorrad-GP-Sport schon GP-Siege errungen – insgesamt 89. In der Moto2- und Moto3-WM 2018 bestanden bis zum vorletzten Grand Prix in Sepang sogar  Titelchancen.

Die Saison 2017 bildete für KTM eine Überraschung. Denn erstmals waren die Österreicher nicht in der Lage, im Kampf um den WM-Titel in der Moto3-Kategorie mitzumischen, nachdem Sandro Cortese 2012, Maverick Viñales 2013 und Brad Binder 2016 den Fahrertitel gewonnen hatten.

Noch schlimmer: Honda beschlagnahmte in der Moto3-WM-Tabelle 2017 mit Mir, Fenati, Canet, Martin, Di Giannantonio, Bastianini und McPhee die ersten sieben Plätze. KTM siegte 2017 bei 18 Grand Prix nur ein einziges Mal – mit Andrea Migno aus dem SKY VR46-Team in der Windschattenschlacht in Mugello.

«Wir haben durch den Einstieg in die Moto2- und MotoGP-WM die Entwicklung in der Moto3 offenbar ein bisschen vernachlässigt», räumte KTM-Renndirektor Pit Beirer damals ein. «Aber langsames Wachstum im GP-Sport darf uns niemand vorwerfen. 2012 sind wir in der Moto3-WM mit drei Technikern im Red Bull Ajo-Team in die WM zurückgekehrt. Jetzt ist KTM bei jedem Grand Prix mit 80 bis 100 Leuten im Paddock vertreten.»

Sehr erfreulich verlief 2017 für KTM der Einstieg in die Moto2-Weltmeisterschaft. Die KTM Factory Racing-Truppe aus Munderfing und das Team Red Bull Ajo-KTM siegte mit Miguel Oliveira bei den letzten drei WM-Rennen in Phillip Island, Sepang und Valencia, Teamkollege Brad Binder fuhr bei diesen drei Rennen dreimal aufs Podest. 2018 gewannen Oliveira und Binder je drei Moto2-WM-Rennen. Oliveira wurde Vizeweltmeister, Binder WM-Dritter, doch Bagnaia war haushoch überlegen.

Inzwischen hat KTM als ehemaliger Offroad-Spezialist aus dem Innviertel bereits in vier Kategorien (125 ccm, 250 ccm, Moto3 und Moto2) im Straßenrennsport GP-Siege errungen und insgesamt hat KTM inzwischen 89 GP-Triumphe eingesammelt.

Und die Sammlung der WM-Titel schreitet unaufhörlich weiter. Als KTM 2003 in die 125er-Straßen-WM einstieg, hielten die Mattighofener bei 79 WM-Titeln. Jetzt sind es 297!

In der Moto2-Klasse kamen 2018 sechs GP-Siege dazu: Oliveira 3, Binder 3. In der Moto3-WM wurden im Vorjahr gegen Honda bei 18 Gelegenheiten sieben Siege errungen: Bezzecchi 3, Öttl 1, Arenas 2, Rookie Can Öncü 1.

MotoGP-Einsatz braucht Geduld

In der MotoGP-Kategorie wird es gegen die Werke wie Honda, Ducati, Yamaha und Suzuki eine Weile dauern, bis an Siege gedacht werden kann. Darüber macht sich bei KTM niemand Illusionen, auch wenn in Valencia 2018 mit Platz 3 durch Pol Espargaró schon der erste Podestplatz verzeichnet wurde. ?«Bei der Rallye Dakar haben wir sieben Jahre bis zum ersten Sieg gebraucht, in der US-Supercross-Championship insgesamt zehn Jahre», weiß Stefan Pierer, CEO der KTM Group. «Wir haben für die MotoGP einen Fünf-Jahres-Vertrag mit der Dorna vereinbart. Und selbst wenn es zehn Jahre dauert, wir werden diese Geduld aufbringen.»

In der 250-ccm-Klasse feierte KTM zwischen 2006 und 2008 neun Siege, den ersten durch Hiroshi Aoyama 2006 in Istanbul/Türkei.
Mika Kallio siegte mit der 250er-KTM fünfmal.

In der 125-ccm-Weltmeisterschaft kassierte KTM insgesamt 13 GP-Siege ein, den ersten 2004 durch Casey Stoner in Sepang/Malaysia. Mika Kallio schaffte sieben Achtelliter-Siege auf KTM, verpasste aber den Fahrer-WM-Titel 2005 trotzdem gegen Tom Lüthi (Honda).

Den letzten 125-ccm-Sieg feierte der Japaner Tomoyoshi Koyama in Barcelona 2007, Randy Krummenacher wurde Dritter.

Inzwischen hat KTM in der Moto3-WM in den fünf Jahren seit 2012 mit der 250-ccm-Einzylinder-Viertakt-Maschine vier Konstrukteurs-WM-Titel gewonnen und drei Fahrer-WM-Titel – mit Sandro Cortese 2012, Maverick Viñales 2013 und Brad Binder 2016.

Beachtlich: KTM hat in der Moto3-Weltmeisterschaft bisher total 58 GP-Siege gefeiert, Honda holt aber zügig auf – und hält bei 53.

Honda setzte erst 2014 mit der NSF 250RW ein eigenes Moto3-Motorrad ein und räumte inzwischen mit Alex Márquez (2014), Danny Kent (2015), Joan Mir (2017) und Jorge Martin (2018) vier Fahrer-WM-Titel ab. 2012 und 2013 wurden die Siege mit FTR-Honda-Maschinen errungen.

Alle GP-Sieger von KTM

125 ccm-WM (13 Siege)
Casey Stoner (1)
Mika Kallio (7)
Gabor Talmacsi (3)
Julián Simón (1)
Tomoyoshi Koyama (1) ?

Moto3-WM (58 Siege)
Brad Binder (7)
Luis Salom (7)
Jack Miller (6)
Romano Fenati (6)
Miguel Oliveira (6)
Alex Rins (6)
Sandro Cortese (5)
Maverick Viñales (3)
Marco Bezzecchi (3)
Danny Kent (2)
Albert Arenas (2)
Alex Márquez (1)
Joan Mir (1)
Andrea Migno (1)
Philipp Öttl (1)
Can Öncü (1)

250 ccm (9 Siege)

Mika Kallio (5)
Hiroshi Aoyama (4)

Moto2 (9 Siege)
Miguel Oliveira (6 Siege)
Brad Binder (3)

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