Schrötter ist froh (4.) - Lüthi fehlt Vertrauen (16.)
Marcel Schrötter vom deutschen Liqui Moly Intact GP-Team hat sich mit dem vierten Platz beim vorletzten Rennen zurückgemeldet. Es war aber nicht nur das Endergebnis, das den 27-Jährigen zufrieden stimmte, sondern der Auftritt über das gesamte Wochenende hinweg. Er sagt: «Wir müssen sehen, aus welchem Loch wir zurückgekommen sind. Wir hatten konstante Tage in Valencia und ich fühle mich auf dem Motorrad wieder besser. Das Fahren macht wieder mehr Spaß.»
Nich einmal eine Sekunde fehlte Schrötter auf Rennsieger Jorge Martin, dem er selbst über einen Großteil der Renndistanz im Heck klebte. Allerdings konnte der Spanier in den entscheidenden Momenten auftrumpfen. «Das Gefühl im Rennen war nicht ganz so gut wie in den Trainingssessions. Es war windiger und deswegen waren die Bedingungen nicht ganz so einfach zu verstehen. Man kommt wegen des Rückenwindes schneller bei Kurve 1 an und dann verhält sich das Motorrad anders. Manchmal stört der Wind eben mehr, aber wir hatten alle die gleichen Bedingungen», sagt Schrötter, der bedauert: «Die anderen Fahrer konnten in manchen Runden schneller fahren, da waren wir in ein bis drei Runden etwas hintendran.»
Mit ein bisschen mehr Glück wäre nach dem Sturz von Fabio Di Giannantonio und dem Wirrwarr um Marco Bezzecchi, Martin und Hector Garzo beinahe noch das Podium möglich gewesen. Schrötter weiter: «Es ist schade, dass wir da nicht reingrätschen konnten.»
Dennoch zieht er das Positive aus dem Rennwochenende: «Wir haben in der Gesamtwertung vier Ränge gut gemacht.» Was bedeutet das für die Zielsetzung beim Saisonfinale in Portugal? Der WM-Neunte sagt: «Wenn wir nach dieser Saison noch in den Top Ten der Gesamtwertung landen sollten, dann wäre das einigermaßen in Ordnung. Wir haben einen guten Job gemacht und ich freue mich jetzt auf Portimao. Dort wird alles komplett neu sein für alle Fahrer.»
Enttäuscht war dagegen Schrötters Teamkollege Thomas Lüthi. Der Schweizer hatte einmal mehr zu kämpfen und landete als 16. außerhalb der Punkte. Sein Fazit fällt verhalten aus: «Es ging wieder rückwärts und nicht vorwärts. Das ist schade.»
Der Renntag begann schon unglücklich. Lüthi stürzte im Warm-up. «Das hat nicht geholfen, um das Selbstvertrauen aufzubauen», gibt Lüthi zu. «Ich hatte im Rennen das Gefühl, dass ich erst einmal Vertrauen aufbauen müsste. Die Rundenzeiten waren zu Beginn noch in Ordnung, aber ich konnte nicht überholen. Ich war im Vergleich zur Spitze etwa eine halbe Sekunde zu langsam. Ich bin auf keinen grünen Zweig gekommen.»
Sein Ausblick für den letzten Moto2-WM-Lauf: «Es ist noch ein Rennen auf einer neuen Strecke zu fahren. Es wird wichtig sein, den Kurs zu lernen und hoffentlich kann ich dort ein besseres Resultat einfahren als zuletzt.»
Moto2-Ergebnis, Valencia-GP (15.11.):
1. Martin, Kalex
2. Garzo, Kalex, + 0,072 sec
3. Bezzecchi, Kalex, + 0,204
4. Schrötter, Kalex, + 0,689
5. Marini, Kalex, + 0,812
6. Bastianini, Kalex, + 2,329
7. Gardner, Kalex, + 8,973
8. Bendsneyder, NTS, + 9,720
9. Bulega, Kalex, + 11,596
10. Baldassarri, Kalex, + 11,836
11. Roberts, Kalex, + 12,369
12. Nagashima, Kalex, + 13,041
13. Vierge, Kalex, + 13,495
14. Lowes, Kalex, + 15,345
15. Fernandez, Kalex, + 15,577
Ferner:
16. Lüthi, Kalex, + 18,954
Fahrer-WM:1. Bastianini 194 Punkte. 2. Lowes 180. 3. Marini 176. 4. Bezzecchi 171. 5. Martin 150. 6. Gardner 110. 7. Nagashima 89. 8. Roberts 85. 9. Schrötter 77. 10. Vierge 73. 11. Lüthi 72. 12. Canet 66. 13. Di Giannantonio 65. 14. Baldassarri 64. 15. Garzo 63.
Konstrukteurs-WM: 1. Kalex 350 Punkte. 2. Speed up 117. 3. MV Agusta 32. 4. NTS 19.
Team-WM: 1. Sky Racing Team VR46 347 Punkte. 2. EG 0,0 Marc VDS 243. 3. Red Bull KTM Ajo 239. 4. Italtrans Racing Team 199. 5. Liqui Moly Intact GP 149. 6. Flexbox HP 40 127.