Aki Ajos Erfolgsrezept: «Die Dinge einfach halten»
Moto2-Weltmeister Remy Gardner mit Teamchef Aki Ajo
Das Ajo Team gilt als eine der erfolgreichsten Mannschaften im GP-Fahrerlager. Mit Mike Di Meglio (125ccm-WM 2008), Marc Márquez (125ccm 2010), Sandro Cortese (Moto3 2012), Johann Zarco (Moto2 2015 und 2016), Brad Binder (Moto3 2016), Remy Gardner (Moto2 2021) und Pedro Acosta (Moto3 2021) stammen inzwischen sieben Weltmeister aus dem finnischen Rennstall.
Teamchef Aki Ajo verriet nun, welche Kniffe er nutzt, um aus seinen Fahren Weltmeister zu formen: «Am Ende leistet der Fahrer das meiste, wird sind nur für das Fein-Tuning zuständig», gab sich der Finne bescheiden. «Wir versuchen immer aus allem das Maximum herauszuholen, indem wir die Dinge so einfach wie möglich halten.» Diese Formel wendete der 53-Jährige auch beim neuen Moto2-Weltmeister Remy Gardner an – Mit Erfolg: «Ich sage zu meinen Fahrern immer: Rennen fahren ist leicht. Etwas, das ich in diesem Jahr gelernt habe ist, dass Rennfahren noch einfacher ist als ich das in der Vergangenheit geglaubt habe. Und es gibt keine Ausreden, zu dem Punkt sollte jeder Fahrer gelangen. Ich denke, mit dieser Einstellung hat Remy auch gelernt, mehr an sich selbst zu glauben.»
Doch die Stimmung im Team war nicht immer harmonisch, wie Ajo nun preisgab: «2020 habe ich das erste Mal Kontakt zu Remy aufgenommen. Wir haben uns an jedem Rennwochenende getroffen, um über das Leben und die Zukunft zu reden. Unsere persönlichen Gespräche waren sehr intensiv, hart und emotional. Ich würde nicht sagen, dass wir uns gestritten haben, aber wir hatten einige Meinungsverschiedenheiten. Ich machte deutlich, dass ich ihn und seinen Style mag, aber damit wir zusammenarbeiten können, müsste sich einiges in seiner Einstellung ändern. Ich erklärte ihm meinen Standpunkt und zu Beginn war er wirklich geschockt. Aber ich habe gespürt, dass er zwar emotional ist, aber auch mental sehr stark und verständnisvoll, sodass er schnell bereit war, mit uns zu arbeiten.»
Ajo ergänzte: «Remy ist zwar emotional, aber auf eine positive Art. In diesem Jahr hat er das sehr gut im Griff gehabt. Ich denke, bisher hatte er vielleicht nicht immer die richtigen Leute an seiner Seite, was ihm das Leben schwer gemacht hat. Sein Vater hat ihm viel beigebracht und auch seine Freundin Clara spielt eine wichtige Rolle in seinem Leben. Ich denke, Remy ist in den letzten Jahren sehr stark gewachsen, weshalb er in dieser Saison auf einem derart hohen Level mit uns arbeiten konnte.»
Moto2-Endstand Fahrer-WM (nach 18 Rennen):
1. Gardner 311 Punkte. 2. R. Fernandez 307. 3. Bezzecchi 214. 4. Lowes 190. 5. A. Fernandez 174. 6. Canet 164. 7. Di Giannantonio 161. 8. Ogura 120. 9. Navarro 106. 10. Schrötter 98. 11. Vierge 93. 12. Vietti 89. 13. Roberts 59. 14. Arbolino 41. 15. Beaubier 50. 16. Bendsneyder 46. 17. Ramirez 39. 18. Chantra 37. 19. Manzi 36. 20. Dixon 30. 21. Arenas 28. 22. Lüthi 27. 23. Garzo 16. 24. Corsi 16. 25. Alduguer 13. 26. Bulega 12. 27. Dalla Porta 10. 28. Syahrin 9. 29. Nagashima 5. 30. Lopez 4. 31. Baldassarri 3. 32. Baltus 2.
Marken-WM Endstand:
1. Kalex 450 Punkte. 2. Boscoscuro 199. 3. MV Agusta 19. 4. NTS 11.
Team-WM Endstand
1. Red Bull KTM Ajo 618 Punkte. 2. Elf Marc VDS Racing Team 364. 3. Sky Racing Team VR46 303. 4. Inde Aspar Team 192. 5. Federal Oil Gresini 173. 6. Idemitsu Honda Team Asia 157. 7. Liqui Moly Intact GP 149. 8. Petronas Sprinta Racing 123. 9. Speed Up 119. 10. American Racing 89. 11. Italtrans Racing Team 74. 12. Pertamina Mandalika SAG Team 73. 13. Flexbox HP40, 56. 14. MV Agusta Forward Racing 19. 15. NTS RW Racing GP 11.