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Sandro Cortese: «Müssen Konstanz reinbringen»

Von Günther Wiesinger
Sandro Cortese

Sandro Cortese

Kalex-Moto2-Pilot Sandro Cortese will in Ruhe sein Testprogramm abspulen. «Müssen ruhig und konzentriert bleiben.»

Sandro Cortese musste bei seinem November-Test in Almeria nicht nur seine Moto2-Kalex kennenlernen, sondern auch die südspanische Rennstrecke, die er aus der Vergangenheit nur schemenhaft in Erinnerung hatte. «Ich habe mich nur an die lange Gerade erinnert», erzählte der Moto3-Weltmeister.

Es wäre natürlich einfacher gewesen, die ersten Versuchsfahrten mit der Kalex auf einer GP-Strecke zu absolvieren. Aber nach dem Valencia-GP sind im Winter keine Tests auf GP-Pisten erlaubt; als einzige Ausnahme gelten die drei IRTA-Tests im Februar und März in Valencia (zweimal) und Jerez.

«Die Strecke in Almeria ist mir entgegen gekommen, weil es dort sehr schwierige Kurven gibt», versicherte Cortese. «Da muss man oft blind reinfahren und schnell umlenken. Wenn ich später in Valencia und Jerez fahre, kann ich die Gegner schön abtasten, denke ich.»

Beim «Dynavolt Intact GP Team», das von den Unternehmern Stefan Keckeisen (Intact Akkumulatoren) und Werner Kuhn (Kuhn Bau) gegründet wurde, wurde Cortese wie ein Heimkehrer aufgenommen. Denn Crew-Chief Jürgen Lingg und die Mechaniker Manuel Mickan, Rüdiger Steffen und Gero Beetz haben den ersten Moto3-Weltmeister schon 2011 beim Racing Team Germany in genau dieser Formation betreut. Cortese feierte mit dieser Mannschaft 2011 in Brünn und auf Phillip Island seine ersten zwei GP-Siege (125 ccm).

«Ich treffe beim Intact-Team auf nichts Fremdes», stellt Sandro erleichtert fest. «Ich bin auch dankbar, dass die Saison mit Aki Ajo so traumhaft verlaufen ist. Auch die Trennung ist von allen Partnern professionell akzeptiert worden. Bei Red Bull und KTM hatten sie Verständnis dafür, dass nach acht Jahren in der kleinsten Hubraumklasse der richtige Zeitpunkt für den Wechsel gekommen ist. Keckeisen und Kuhn sind langjährige Sponsoren. Wir kennen uns sehr gut. Ich komme zurück nach Hause zum ‹alten Team›, wo wir uns alle in- und auswendig kennen. Auch mit den super Leuten von Kalex verstehe ich mich richtig gut. Die perfekte deutsche Truppe.»

Cortese will aber keine übertriebene Euphorie aufkommen lassen. «Der erste Moto2-Test ist sehr vielversprechend verlaufen», lautet das Resümee des siebenfachen GP-Siegers. «Das war wichtig. Denn jetzt weiss ich, was ich im Winter bis zu den nächsten Tests Anfang Februar trainieren muss. Auch das Team weiss, was noch zu machen ist. Es läuft alles in die richtige Richtung. Wir sind zwar lange noch nicht dort, wo wir sein müssen. Das kann man nach einem Test auch nicht erwarten. Wichtig ist, dass wir in diesem Jahr noch gefahren sind, um erste Erkenntnisse auswerten zu können.»

Das Intact-GP-Team wird bis zum Saisonauftakt in Doha die neun IRTA-Testtage absolvieren und dazu noch einen zusätzlichen privaten Test einschalten – von 6. bis 8. Februar in Almeria. «Ich will in Doha ankommen und das Motorrad perfekt kennen», sagt Cortese. «Ich mache mir für die Tests keinen Druck. Wir müssen in Doha bereit sein. Wenn es bei den letzten Tests vor dem Saisonstart in Jerez noch was auszuprobieren gibt, werden wir das tun. Wir bereiten uns kontinuierlich für die Meisterschaft vor, wie wir es im letzten Winter im Red-Bull-KTM-Team mit Aki Ajo getan haben. Wir streben im ersten Jahr nicht die Weltmeisterschaft an. In erster Linie gilt es, mich so vorzubereiten und das Motorrad so abzustimmen, dass wir eine gute Saison fahren können. Es wird darum gehen, ruhig und konzentriert zu bleiben und sich von Runde zu Runde zu steigern. Das heisst nicht unbedingt, immer schneller zu fahren, aber Konstanz in das Motorrad reinzubringen, damit wir viele schnelle Runden abspulen können. Wir werden bei den IRTA-Tests auch mal eine Renndistanz probieren. Einfach Sachen, die uns stark machen für die Rennsaison. Einzelne schnelle Runden werden bei uns nicht im Vordergrund stehen. Das bringt uns nicht weiter. Wir müssen schauen, dass wir mit unserer kleinen Truppe und mit Kalex so ein Paket schnüren, dass wir uns in Doha zeigen können.»

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