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Forward Racing: Es darf gelacht werden

Kolumne von Günther Wiesinger
Sechste Runde: Corsi ist gestürzt: Schrötter (li.) und Cortese weichen aus

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Bei Forward Racing dominiert der olympische Gedanke. Dort werden sogar mehrfache GP-Sieger zu hoffnungslosen Fällen.

Das italienische Moto2-Team NGM Mobile Forward stellt schon etwas dar – zumindest was die Anzahl der Fahrer betrifft. Drei der vier Piloten sind mehrfache GP-Sieger. Trotzdem versagen sie reihenweise. An den Speed-up-Maschinen von Luca Boscoscuro allein kann es nicht liegen, denn Anthony West brauste in Assen mit einer Speed-up immerhin auf den zehnten Rang.

Die Forward-Truppe hingegen demonstrierte die gewohnte vorbildliche mannschaftliche Geschlossenheit: 16. Alex De Angelis. 17. Ricky Cardús. 19. Mattia Pasini.

Nur Simone Corsi fiel aus der Rolle: Er legte sich in Runde 6 nieder.

Forward Racing ist nicht nur für trostlose Ergebnisse bekannt, so hielt sich auch die MotoGP-Truppe mit Colin Edwards (17.) und Claudio Corti (16.) sehr geschickt von den punktebringenden Rennen fern, sondern auch für die dürrsten und einfältigsten Presse-Kommuniqués.

Obwohl sie mitunter auch unterhaltsam sind. Über Corsi stand am Samstag zu lesen: «Simone Corsi war nicht in der Lage, das Rennen zu beenden. Er war gezwungen, nach dem Sturz in Runde 6 aufzugeben.»

Wie bitte? Er konnte das Rennen nicht beenden? Fährt er also immer noch? Wie findet er sich bei Finsternis auf der Strecke zurecht? Wie lange hält sein Einheitsmotor durch?

Dafür hält uns Forward Racing mit wirklich Aufsehen erregenden Enthüllungen in Atem. «Das Team freut sich auf den nächsten Grand Prix.» Wer würde das nicht, nach so einem durchschlagenden Erfolg wie in Assen?

Dann erfahren wir sogar, dass dieser in zwei Wochen auf dem Sachsenring stattfindet. Und lässt Forward den Gipfel an exklusiver Hintergrund-Information aus dem Sack: «Das ist direkt vor der Sommerpause.»

Auch die Aussage von Corsi – gemäss Pressemitteilung – sollten wir unseren Lesern nicht vorenthalten. «Ich bin gut gestartet, aber ich hatte nicht den Speed, um mit der Spitzengruppe mitzuhalten. Ich habe es trotzdem probiert – und bin sofort gestürzt. Das Motorrad ist gerutscht, ich bemühte mich, es wieder unter Kontrolle zu bekommen und fand mich auf dem Boden wieder. Wir hätten Siebter oder Achter werden können.» Ja, bestimmt, aber dabei wäre es hilfreich, wenn man ins Ziel kommt. Und: Wenn meine Tante ein Mann wäre, wäre sie mein Onkel.

Plötzliches Chattering: So ein Pech!

Die restlichen Zitate der Fahrer sollten wir uns ersparen. Der erste Satz bei De Angelis: «Das Glück war heute nicht auf unserer Seite...» Nachher ist von «plötzlichem Chattering» die Rede. Na, wenn das kein Pech ist!

Mattia Pasini: «Das war heute ein ungewöhnliches Rennen.» Dann weiter: «... wir müssen dieses Problem vor dem nächsten Rennen auf dem Sachsenring lösen.» Und dann verrät er das grosse Geheimnis: «Das wird das letzte Rennen vor der Sommerpause.» Also doch!

Auch Ricky Cardús gab nach Platz 19 tiefschürfende Erkenntnisse preis. «Es war kein leichtes Rennen... Aber es war wichtig, das Vertrauen zum Motorrad wieder zu finden. Ich denke, das ist mir gelungen.» Klar, Platz 19 mit nur 32,9 Sekunden Rückstand, das geht nur mit grenzenlosem Vertrauen.

Nur zur Information: In anderen Teams hat Alex De Angelis schon Moto2-Rennen gewonnen. Mattia Pasini hat immerhin zehn GP-Siege auf seinem Konto, davon zwei in der 250er-Klasse, Simone Corsi fünf in der 125er-WM.

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