Sam Lowes: Sein Wechsel überrumpelte Tech3-Team
Sam Lowes: Er kommt als Supersport-Weltmeister in die Moto2-WM
Dass der neue Supersport-Weltmeister Sam Lowes in die Moto2-WM ins Speed-Up-Team wechselt, war nicht nur für unbeteiligte Aussenstehende eine ziemliche Überraschung. Auch Tech3-Teamchef Hervé Poncharal wurde von diesem Transfer überrumpelt, denn der Franzose hatte wochenlang mit Lowes verhandelt. Aber mit dem Ergebnis, dass ein Herauskaufen des Briten aus seinem für 2014 bestehenden Superbike-Vertrag bei Yakhnich Motorsport nicht möglich sei.
«Ich habe ein paar Mal mit Sam am Telefon gesprochen. Er versicherte mir, dass wir die erste Option seien und er seine Vertragsprobleme lösen könne», sagte Poncharal gegenüber «MCN». Denkbar war damals ein Deal, der einen späteren internen Aufstieg bei Tech3 ins MotoGP-Team vorgesehen hätte. Lowes hielt Poncharal weiterhin auf dem Laufenden, bis sich beim Grand Prix in Aragón die Transfermöglichkeit scheinbar zerschlug.
«Der russische Teambesitzer (Anm.: von Yakhnich Motorsport) schickte eine offizielle E-Mail an die Dorna, dass Lowes mit ihm nächstes Jahr wie im Vertrag vorgesehen in die Superbike-WM aufsteigen werde. Wir müssen Verträge respektieren. Deshalb dachte ich nach dieser E-Mail, dass die Sache gelaufen ist», erklärte der Tech3-Boss. «Sam schickte mir eine Mitteilung, dass alles sehr schwierig sei, es eine Menge Geld kosten würde, ihn aus dem Vertrag zu holen und dass er wohl in die Superbike-WM gehen würde. Er sagte ‹sorry›, aber dann las ich ein paar Tage später die Pressemitteilung, ich war ziemlich überrascht.»
Speed-Up-Teambesitzer Luca Boscoscuro stellt nach einer Auszeit (seine Teamplätze waren 2013 an Forward Racing verliehen) seine Mannschaft wieder selber auf und stattete den SSP-Weltmeister mit einem Zweijahres-Vertrag aus. Poncharal: «Er muss eine Lösung gefunden haben, ich war darüber nicht informiert. Die letzte Info die ich hatte, war, dass wir ihn nicht bekommen können. Ich bin glücklich, dass er in die Moto2 kommt, aber ich wollte seinem Teambesitzer nicht einen dreckigen Deal bescheren.»