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Tom Lüthi: Im Winter lieber Ski statt Dirt Track

Von Matthias Dubach
Moto2-Rivalen wie Esteve Rabat spulen im Wintertraining hunderte Kilometer auf Offroad- und Supersport-Bikes ab. Warum sich Lüthi den Hunger auf die neue Saison anders holt.

Mit Gallionsfigur Marc Márquez an der Spitze ist das Offroad-Training im Winter unter den GP-Piloten vermehrt in Mode gekommen. Beim Dirt-Track-Event Superprestigio in Barcelona tummelten sich diverse MotoGP-, Moto2- und Moto3-Fahrer im Feld. Auch Stefan Bradl entschloss sich, wieder auf Motocross, Dirt Track und Enduro zu setzen.

Davon unbeeindruckt zog Tom Lüthi in dieser Winterpause wie immer in den letzten Jahren sein Aufbautraining ohne Motorradeinheiten durch. Während Moto2-Rivalen wie Esteve Rabat neben Offroad auch noch auf Strecken wie Almeria unzählige Runden mit Supersport-Maschinen drehen, sass der Schweizer seit dem letzten Moto2-Test Ende November nicht mehr in einem Sattel. «Es gab diesbezüglich schon Gedanken. Auch, ob ich in Spanien auf flacher Strecke fahren sollte. Aber jetzt bin ich eigentlich gar nicht dazu gekommen, ich habe es auch gar nicht wirklich eingeplant. Deshalb gab es für mich erneut einen Motorrad-freien Winter», schildert der Moto2-Titelmitfavorit.

Lüthi erklärt seine Entscheidung gegen Motorradtraining im Winter so: «Es gibt immer Argumente dafür und dagegen. Es wäre sicher cool, etwas zu machen und auch positiv, im Winter auf einem Motorrad zu sitzen, das Auge und so weiter bleibt geübt. Auf der anderen Seite bin ich nach wie vor der Meinung, dass es nicht schlecht ist, auch mal ein bisschen einen Abstand zu gewinnen, damit danach der Hunger auf das Fahren wieder kommt. Ich muss beim ersten Test, nur weil ich im Winter nicht gefahren bin, das Motorradfahren ja nicht wieder neu erlernen.»

Ausschliessen will der Schweizer ein Umdenken aber nicht. «Vielleicht fahre ich irgendwann wieder oder gehe auch mal wieder nach Amerika, wenn im Winter sonst nicht viel ansteht. Dort könnte man dann mal wieder richtig fahren, ich schliesse das nicht aus. Aber diesen Winter war es kein Thema.»

Viel Spass beim Ski-Weltcup am Lauberhorn

Der Lieblingswintersport des 125-ccm-Weltmeisters von 2005 bleibt ohnehin das Skifahren. Vor dem ersten Test dieses Jahres im Februar in Valencia wird Lüthi wie im Dezember nochmals auf den Skiern stehen. Ausserdem war der Suter-Pilot Mitte Januar wie jedes Jahr zu Gast bei der legendären Ski-Weltcup-Abfahrt am Lauberhorn in Wengen. Der Schweizer Patrick Küng gewann den Klassiker, Lüthi half auf Einladung der Organisatoren bei der Preisübergabe und traf Küng danach auch persönlich. «Wir sind jedes Jahr dort dabei, es ist wirklich ein cooler Event. Es gefällt uns immer sehr gut, und wir treffen viele Leute an.»

Lüthi ist ein sehr guter Skifahrer, ausserdem können ihm als Rennfahrer Tempi von bis zu 160 km/h keine Schrecken einjagen. Oder? «Reizen würde es mich natürlich schon, mal selber auf die Abfahrt zu gehen. Aber so runterfahren wie die Profis, das wäre schon heftig. Klar, das Tempo und den Schnee wäre ich mir ja sogar gewöhnt, aber es ist dann doch etwas völlig anderes auf einer solchen Weltcup-Piste. Ich habe grossen Respekt vor den Jungs, ich finde es sehr cool, was sie leisten», versichert der Schweizer, der als Luftfahrt-Fan auch von der Flugshow der Jet-Staffel Patrouille Suisse vor dem Start des Skirennens begeistert war.

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