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Kalex-Erfolgsstory: Schon 16 Maschinen in der Moto2

Von Günther Wiesinger
Der deutsche Motorradhersteller Kalex hat sich im GP-Sport rasend schnell einen Namen gemacht und bereits drei WM-Titel gewonnen, den ersten 2011 mit Stefan Bradl.

Mit dem heutigen Moto2-Training in Le Mans rüstet der deutsche Motorradhersteller Kalex engineering offiziell praktisch das halbe Startfeld aus.

Schon bei den ersten vier Rennen 2014 befanden sich 16 Maschinen aus Bobingen im Feld, zwei davon stand aber auf der Resultatliste unter der Bezeichnung «Forward KLX» als Fabrikat.

Denn die ersten Kalex-Kunden wie Sito Pons und Marc VDS hatten ursprünglich nur zehn Bikes im Feld akzeptiert, dann schrittweise zwölf, als im Vorjahr noch SAG dazu kam, und schliesslich 14, als auch noch das Idemitsu-Honda-Asia-Team (Fahrer: Nakagami, Shah) für 2014 von Moriwaki zu Kalex wechselte.

Forward kaufte aber im Februar bei Blusens die letztjährigen Kalex-Maschinen von Kyle Smith und Toni Elias. Kalex-Designer Alex Baumgärtel war davon nicht begeistert, denn er wollte seine treuen Kundenteams nicht brüskieren.

Ausserdem verlautbarte Forward damals in einem Press Release, man werde die Bikes mit Hilfe des Kalex-Konkurrenten FTR weiterentwickeln.

Von FTR ist aber nichts mehr zu hören und zu sehen. Ausserdem zeigte Simone Corsi auf der Forward-Kalex als WM-Fünfter ansprechende Leistungen, Kalex wollte Forward nicht in der Luft hängen lassen. Forward könnte ja auch in der MotoGP-WM eines Tages Kalex-Partner werden.

Deshalb hat Alex Baumgärtel nach einer Kompromisslösung gesucht – und sie gefunden.

«Es kann jetzt jedes Team Vorjahresmaterial kaufen, egal ob bei uns oder bei einem Rennstall», erzählte Baumgärtel Freitagfrüh in Le Mans beim Frühstück in der Pons-Hospitality. «Es gibt dann die Möglichkeit, einen Technical-Support-Vertrag bei uns zu unterschreiben. Das ist aber nicht zwingend vorgeschrieben. Wir liefern also künftig auch Teile, wenn das Material nicht direkt bei uns gekauft wurde.»

Und da sich bisher noch nie ein Team bei Kalex über mangelnden Support oder mangelnde Weiterentwicklung beschweren konnte, gab es gegen dieses neue System auch keine Einwände von Seiten der existierenden Teams wie Pons HP 40, Marc VDS, Dynavolt Intact, AGR, Italtrans, Idemitsu, SAG und Petronas Raceline.

«Und die Verträge mit den Teams, die uns bisher die Belieferung von maximal zehn, zwölf oder 14 Fahrern erlaubt haben, sind damit hinfällig», erklärte Baumgärtel. «Wir arbeiten jetzt mit fünfeinhalb Mitarbeitern und trennen den Technik-Support strikter in den beiden Klassen Moto3 und Moto2.»

Kalex engineering (das Unternehmen ging aus Holzer Motorsport hervor) kam 2010 mit Sergio Gadea und Axel Pons als absoluter Motorrad-Neuling in die Moto2-WM und schaffte im ersten Jahr mit Gadea einen Podestplatz in Mugello. Stefan Bradl und Pol Espargaró gewannen 2011 und 2013 die Fahrer-WM, 2013 wurde ausserdem erstmals die Konstrukteurs-WM gewonnen.

Neben den 16 Moto-2-Fahrern beliefert Kalex jetzt auch sieben Moto3-WM-Fahrer, dazu fünf Moto3-Fahrer in der Spanischen Meisterschaft CEV und sechs bis sieben CEV-Moto2-Piloten.

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