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Michael Bartholemy: «Nicht selbstzufrieden werden»

Von Gerraint Thompson
Michael Bartholemy

Michael Bartholemy

Marc VDS-Teamchef Michael Bartholemy freut sich dank Tito Rabat und Mika Kallio über sechs Siege in acht Rennen und die ersten beiden WM-Ränge. Aber er hebt warnend den Zeigefinger.

Das belgische Marc VDS Racing-Team dominiert in diesem Jahr die Moto2-WM nach Belieben: Tito Rabat hat vier Rennen gewonnen, Mika Kallio zwei, in der Tabelle liegen die beiden Kalex-Piloten klar an der Spitze.

Von 16 möglichen Podestplätzen hat Rabat sechs erreicht, in Jerez war er Vierter, im Regen von Assen Achter. Kallio hat zwei Siege eingesammelt und dazu einen zweiten Platz zwei dritte und zwei vierte, er hat wie Rabat immer gepunkte.

Und bei sieben der ersten acht Rennen fuhr ein Marc-VDS-Kalex-Pilot von der Pole-Position los.

Teammanager Michael Bartholemy bezeichnet diese Erfolge einfach als Lohn für fünf Jahre harter Arbeit. «Als wir 2010 in die Moto2 kamen, waren wir die Neulinge. Niemand kannte uns, es war schwierig, gute Fahrer anzulocken. Unser Team galt als unbekannte Grösse. Wir starteten die Saison mit zwei Fahrern und Scott Redding mischte gleich ganz vorne mit. Inzwischen haben wir bewiesen, dass wir nicht nur Rennen gewinnen können, sondern dann wir sogar mit beiden Fahrern um den Titel kämpfen können. Man kann sich vorstellen, dass jetzt viele Fahrer für 2015 bei uns anklopfen. Ich bin stolz darauf, was unser Team erreicht hat.»

Was auch immer beim Sachsenring-GP passiert, Marc VDS wird als Moto2-WM-Leader in die Sommerpause gehen. Der WM-Stand sieht erfreulich aus: 1. Rabat 157 Punkte. 2. Kallio 131. 3. Viñales 109.
Doch der erfolgreiche Rennstall wird sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen. «Es stimmt, wir haben eine klare WM-Führung», stimmt Bartholemy zu. «Aber wir sind gewarnt. Letztes Jahr sah es ähnlich aus, aber am Schluss hat sich alles umgedreht. Wir müssen weiter arbeiten, wir müssen Tito und Mika alles geben, was sie zum Gewinnen brauchen. Wir können es uns nicht leisten, selbstzufrieden zu werden oder nur auf Punkte zu fahren. Denn ein Fehler, ein Ausfall, dann ist die Führung über Nacht verschwunden.»

Zur Erinnerung: 2013 lag Redding nach dem Barcelona-GP 54 Punkte vor Pol Espagaró, doch der Spanier schnappte Scott noch den Titel weg,.

Wie sieht es mit Teamorder aus? Bartholemy: «Wir haben mit beiden Fahrern darüber gesprochen und ihnen klar gemacht, dass wir nicht happy wären, wenn sie sich gegenseitig abschiessen würden. Aber es gibt keine Stallorder. Beide Piloten kämpfen um die Weltmeisterschaft, und wir werden ihnen das weiter erlauben.»

In der Moto3-Klasse lassen die Erfolge von Livio Loi (19) seit Platz 4 in Argentinien stark zu wünschen übrig. In Belgien bekam Loi statt der Kalex-KTM einen Production-Racer mit Stahlrahmen samt Upgrades. Er schaffte im Training nur Platz 30 und fuhr im Rennen auf Rang 25. Seine übelste Vorstellung in dieser Saison.

Bartholemy: «Wenn wir dauernd ausserhalb der Punkte landen, müssen wir gut überlegen, ob wir auch 2015 ein Moto3-Team machen. Wir investieren in der Moto3 bis zu einer halben Million Euro im Jahr...»

Der Marc VDS-Plan steht fest: Lieber einen dritten Moto2-Piloten nehmen, zum Beispiel einen Rookie vom Kaliber Rins oder Miller. Auch die MotoGP-WM mit Kalex und Yamaha ist weiter ein Thema – mit Fahrer Tito Rabat.

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