Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Sieger Tom Lüthi: «Das ist erst der Anfang»

Von Günther Wiesinger
Das Katar-Podest: Salom, Sieger Lüthi und Corsi

Das Katar-Podest: Salom, Sieger Lüthi und Corsi

Tom Lüthi gewann für das Garage Plus Interwetten-Team den Katar-GP, seine Gegner wurden reihenweise wegen Frühstarts bestraft. Folger stürzte.

Tom Lüthi sah ein bisschen verwundert zu, wie Jonas Folger von der Pole-Position aus mächtig loslegte und nach der ersten Runde 1,195 sec und nach der zweiten Runde 1,597 sec Vorsprung hatte.

Aber schliesslich siegte er knapp vor Franco Morbidelli, der aber dann 20 Strafsekunden wegen des Frühstarts bekam und auf Platz 7 zurückfiel.

«Das war nicht mein knappster Sieg, der war in Malaysia gegen Mika Kallio, da ging es um ein paar Tausendstelsekunden», stellte der Kalex-Pilot fest, der nur vom zehnten Startplatz losfuhr. «Ich würde sagen, wir haben uns diesen Erfolg schön erarbeitet, das ist sehr, sehr cool. Ich habe mich im Finish auch gegen Morbidelli durchgesetzt, der dann eine Strafe bekam. Ich habe im Ziel gar nicht verstanden, dass ein paar Fahrer Durchfahrtsstrafen erhielten und andere erst am Schluss 20 Strafsekunden...»

Lüthi erfuhr erst von den Journalisten, dass Rins, Lowes, Zarco und Schrötter einen «ride through» bekamen, Cortese und Morbidelli im Ziel 20 Sekunden.

«Es ist jetzt egal, aber es war ein Risiko gegen Morbidelli, ich musste taktieren, ich musste kämpfen. Ich bin in der letzten Runde gegen ihn viel Risiko eingegangen; ich bin quer in die Kurven reingefahren und quer rausgekommen. Ich war voll am Limit. Ich wollte das Rennen gewinnen. Ich habe es gewonnen. Aber es wäre natürlich entspannter zu fahren gewesen, wenn er schon vorher bestraft gewesen wäre. Egal, ich habe mich durchgesetzt, und das zählt.»

«Klar, nach Platz 10 im Quali war ich nicht super happy. Da haben wir einen kleinen Fehler gemacht. Wir wollten zu viel, das hat uns dann ein bisschen eingebremst. Aber ich habe nie das Vertrauen verloren, das Team auch nicht. Wir wussten, wenn wir beim Set-up wieder zurückgehen, was wir haben. Ich war hier vier Tage lang schnell, an zwei Trainingstagen und an zwei Testtagen. Da waren wir voll dabei. Ich hatte ein Riesenvertrauen. Ich wusste, wenn der Start gelingt und die ersten Runden, kann ich voll dabei sein. Der Start hat sehr gut geklappt. Die anderen haben natürlich gezuckt und noch mal zugemacht und wieder gezuckt, so hatte ich dann den Speed. Ich war voll fokussiert auf die Ampel. Das hat mich vor dem Frühstart gerettet. Aber aus den Augenwinkeln habe ich gesehen, wie die ersten zwei Startreihen gezuckt haben. Cortese ist schon zwei Meter gefahren oder so. Ich habe das gesehen. Der war schon weit weg. Ich habe gleich gewusst, die bekommen Strafen. Ich wusste, da wird was passieren. Ich war ziemlich sicher, dass ich keine Strafe bekomme, aber ich wollte die Tafel trotzdem abwarten. Doch ich war sicher, ich habe nicht gezuckt, ich hätte mich richtig gewehrt, wenn ich bestraft worden wäre... Aber das wird ja top überwacht; da gibt es kein Wenn und Aber.»

Lüthi weiter: «Ich habe mich auf meine Pace konzentriert. Für mich war die erste Hälfte vom Rennen wichtig, die zweite war ein bisschen ungewiss. Ich wusste, ich habe den Speed fürs Podium. Ob ich damit gewinnen kann. Ich habe immer ein bisschen mit Sam Lowes gerechnet, der Jonas ist vorne gestürzt. Ich wusste nicht, ob Lowes mit einer schnellen Pace zum Schluss noch nach vorne kommt, ich wusste ja nichts von seiner Strafe. Ich habe versucht, das durchzuziehen. Der Franco hat mich überrascht, er ist einen guten Speed gegangen. Aber ich konnte noch einen drauf legen. Das ist cool.»

«Mir war am Anfang klar, Nakagami kann den Speed von Jonas nicht gehen. Ich und Sam konnten schneller fahren. Sam hat mich überholt, als ich in der ersten Kurve weit gegangen bin, das hat der Jonas voll ausgenützt, er hat die Lücke gemacht. Doch anscheinend war der Speed ein bisschen zu viel für ihn. Nach seinem Sturz habe ich versucht, die Pace durchzuziehen. Das ist gelungen. Wirklich cool. Grossen Dank ans Team; Die Arbeit mit Crew-Chief Gilles Bigot ist wirklich gut, das funktioniert top. Wir haben das erste Rennen gewonnen. Das ist nicht das Ende, sondern erst der Anfang. Ich bin zuversichtlich, dass wir jetzt auch die Konstanz haben.»

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