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Luca Marini: Zwischen Abschlussprüfung und Assen-GP

Von Frank Aday
Luca Marini: «Vale hat das Richtige getan, als er Marc die Hand gab»

Luca Marini: «Vale hat das Richtige getan, als er Marc die Hand gab»

Vor und nach dem Assen-GP absolviert Moto2-Pilot Luca Marini seine Abitur-Prüfungen. Zudem sprach er über den Handschlag seines Halbbruders Valentino Rossi mit Marc Márquez.

Luca Marini wird erst am Donnerstagnachmittag in Assen eintreffen, da er zuvor seine zweite schriftliche Abschlussprüfung in der Schule ablegen muss. Am Sonntag nach dem Moto2-Rennen reist er zurück nach Italien, denn am Montag erwartet ihn die dritte Prüfung. Der Halbbruder von Valentino Rossi verbringt seine Tage derzeit also zwischen Bibliothek und Fitnessstudio, um sich auf den Assen-GP und seine Abitur-Prüfungen vorzubereiten.

«Die Zeit verfliegt, aber ich versuche, mich bestmöglich auf das Lernen zu konzentrieren, denn ich werde drei Tage in Assen sein, wo ich mich nur auf das Bike konzentrieren werde. Derzeit lerne ich mit meiner Freundin und meinen Klassenkameraden. Wir helfen uns gegenseitig», berichtete Marini gegenüber «GPone».

Wie organisierst du deine Tage? «Am Morgen stehe ich früh auf und lerne bis es Zeit für das Mittagessen ist. Danach setze ich mich wieder vor die Bücher und gehe dann in das Fitnessstudio. Wenn ich dann nach dem Training noch Energie habe, lerne ich weiter.»

Die dritte Prüfung findet am Montag nach dem Assen-Rennen statt, bringst du ein paar Notizen mit an die Strecke? «Leider nein, denn während eines Rennwochenendes ist nur sehr wenig Zeit, daher kann ich mich nur auf das Motorrad konzentrieren. Ich werde bis Mittwoch lernen und dann am Donnerstagnachmittag fliegen. Am Sonntag nach dem Rennen reise ich zurück. Die Strecke in Assen kenne ich nicht, ich konnte sie nur auf der PlayStation kennenlernen. Es ist eine Strecke, die alles in sich vereint. Doch ich muss sagen, dass ich mir mehr Sorgen wegen den Abschlussprüfungen mache.»

Denkst du nach dem Abschluss über ein Studium nach? «Ich denke darüber nach. Ich höre mir unterschiedliche Möglichkeiten an. Wenn ich ein Studium beginne, dann sollte es etwas sein, das mit Sport in Verbindung steht.»

In Assen wird Marini sein achtes Rennen in der Moto2-WM absolvieren. «Mein Gefühl ist mehr oder weniger dasselbe wie am Anfang. In dieser Kategorie ist das Level der Fahrer sehr hoch. Und alle liegen innerhalb weniger Zehntel. Es braucht nicht viel, um nah an der Spitze oder weit von ihr entfernt zu sein.»

Marinis Ziel waren am Anfang der Saison die Top-15. Mit zehn Punkten belegt er derzeit den 20. WM-Rang. «Das ist richtig. Ich bin ziemlich zufrieden. In Katar lag ich sogar unter den Top-10. In Barcelona hätte ich es besser machen können, aber es war ein kompliziertes Wochenende. Ab Freitag hatte ich große Probleme, ich konnte nicht das richtige Set-up finden. Es ist schade, denn es war eine gute Chance», weiß der Kalex-Pilot aus dem Forward-Team.

Wie weit bist du davon entfernt, wieder die Top-10 zu erreichen? «Nicht weit, denn in der Moto2-Klasse steht jedes Wochenende für sich. Wir müssen in der zweiten Rennhälfte noch mehr herausholen, aber wir sind auf dem richtigen Weg.»

Speed Up-Boss Luca Boscoscuro sagte, dass Marini der Fahrer ist, der ihn in dieser Saison bisher am meisten überraschte. «Ich danke ihm für dieses Kompliment. Für mich ist 2016 ein Jahr voller Überraschungen. Jedes Rennen gibt mir die Chance, wieder etwas zu lernen, das muss schnell gehen.»

Wie schwer war es, sich nach Luis Saloms Tod in Barcelona wieder in den Sattel zu schwingen? «Jeder Fahrer weiß, dass das passieren kann. Natürlich wurden in den letzten Jahren große Fortschritte in Sachen Sicherheit erzielt – vor allem was die Lederkombis und die Helme betrifft. Um Luis tut es mir sehr leid, denn er war ein Fahrer und junger Kerl wie ich.»

Zwei Tage später reichten sich Rossi und Márquez die Hand. «Um ehrlich zu sein, sehe ich daran nichts Ungewöhnliches. Ich habe das auf gewisse Weise erwartet. Es war ein großartiges Rennen, für das beide Anerkennung verdient haben. Vale hat das Richtige getan, als er Marc die Hand gab», ist Marini überzeugt.

Wie stehen die Dinge zwischen dir und seinem Bruder Alex nach dem Sturz in Mugello? «Es herrschen keine Spannungen. Die Berührung in Mugello tut mir sehr leid, denn ich musste danach aufgeben. Ich hatte mich an diesem Wochenende konkurrenzfähig gefühlt. Es ist eine Schande, dass das Rennen so endete. Trotz allem habe ich aber großen Respekt vor ihm.»

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