Valentino Rossi sucht das Glück

Rupert Hollaus: Ausstellung zum 70-jährigen Jubiläum

Von Gerhard Kuntschik
Motorradfan Herbert Thumpser kuratiert die Ausstellung

Motorradfan Herbert Thumpser kuratiert die Ausstellung

Vor 70 Jahren wurde der Österreicher Rupert Hollaus Motorrad-Weltmeister in der 125-ccm-Klasse. Die Gemeinde Traisen feiert dieses Jubiläum mit einer einwöchigen Ausstellung vom 7. bis 15. September 2025.

Rupert Hollaus ist bis heute Österreichs einziger Motorrad-Weltmeister (Rundstrecke) in einer Soloklasse. Geboren 1931 in Traisen, verunglückte er als bereits feststehender Weltmeister der 125-ccm-Klasse in Monza am 11. September 1954 – ein Schicksal, das 16 Jahre später auch Jochen Rindt in der Formel 1 an gleicher Stelle ereilte.

Hollaus begann als 19-Jähriger 1950 im Rennsport, startete ab 1951 auch im Ausland. Mitte 1953 bekam er in Barcelona erstmals eine Werks-NSU, wurde auf Anhieb Dritter und erhielt einen Werksvertrag. 1954 dann die einmalige Siegesserie: Tourist Trophy, Ulster-GP, Assen, Solitude. Da stand er bereits als 125-ccm-Weltmeister fest. Es folgte der beeindruckende 250-ccm-Sieg im Regen auf dem Bremgartenring, bei dem er bis auf den Zweiten das Feld überrundete und in der Viertelliterklasse Vize-Champion wurde. In Monza verunglückte er im Abschlusstraining, zog sich einen Schädelbruch zu und überlebte die schwere Verletzung nicht.

Im Gedenken an den Niederösterreicher gibt es in seinem Heimatort Traisen (20 Kilometer südlich der Landeshauptstadt St. Pölten, A1-Autobahnausfahrt St. Pölten Süd auf die B20) eine vom langjährigen Bürgermeister Herbert Thumpser kuratierte Ausstellung. Der 63-Jährige ist seit Langem Motorradfan und begann 2014 die heimische Szene des Motorradsports zu dokumentieren. Mittlerweile sind im Eigenverlag zahlreiche Bücher zu den «Legenden der Schräglage» erschienen.

Vom 7. bis 15. September, täglich von 10 bis 18 Uhr, gibt es im Volksheim Traisen nicht nur die persönlichen Dinge von Rupert Hollaus zu bewundern, sondern auch die Weltmeistermedaille von 1954. Originale Pokale, Schleifen, Auszeichnungen, Bilder und Zeitungsausschnitte werden gezeigt, die die kurze, aber steile Karriere des Mechanikers dokumentieren. Auch Helme und Rennanzüge konnten aufgespürt werden. Die Schau wird von 20 italienischen Rennmotorrädern aus den 1950er-Jahren bis zur Gegenwart abgerundet, darunter eine Hollaus-Moto-Guzzi aus den 1950er Jahren, eine Morini aus 1963 (aus Giacomo Agostinis Anfangszeit) und eine GP-Ducati von Andrea Dovizioso.

Am 7. September gibt es neben einem Sonderpostamt (ein Dreierblock Briefmarken wurde eigens kreiert) ab 15 Uhr ein Treffen österreichischer Staatsmeister und Legenden im «Legendencafé». Um 17.30 Uhr erinnert die Marktgemeinde Traisen mit einer Kranzniederlegung am Ehrengrab an den in Monza Verunglückten.

Am 8. September steht ab 10 Uhr ein eigens aufgebauter Simulator zur Verfügung, an dem sich Interessierte auf eine Rennstrecke wagen können.

Der letzte Ausstellungstag, der 15. September, steht im Zeichen der Kinderkrebshilfe. Eine Benefizfahrt ab 11 Uhr von Kirchstetten zur Ausstellung nach Traisen ist der Unterstützung der Kinderkrebshilfe gewidmet. Dabei wird der ehemalige dreifache Staatsmeister und Vizeeuropameister von 1994, Christian Zwedorn, die Ausfahrt anführen. Mit einem Eintreffen in Traisen ist ab 12.30 zu rechnen (www.benefizfahrt.at).

Eine Versteigerung von einmaligen Motorsportutensilien (von einem Fanpaket von Valentino Rossi, über ein signiertes Buch von Giacomo Agostini, bis hin zu einem GP-Helm mit den Autogrammen aller im Jahr 2019 auf dem Red Bull Ring gestarteten Fahrer (Rossi, Marquez, Quartararo, Bagnaia, etc.) rundet die Ausstellung am 15. September ab.

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