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Teamchef Ajo: Was erwartet er von Supertalent Hanika?

Von Günther Wiesinger
Red-Bull-KTM-Teamchef Aki Ajo hat für 2014 den tschechischen Rohdiamanten Karel Hanika in seinem Werksteam. Er will den Draufgänger behutsam aufbauen.

Der finnische Red-Bull-Ajo-KTM-Teambesitzer Aki Ajo verlor 2013 mit Luis Salom den Titelfight in der Moto3-Weltmeisterschaft. 2014 setzt er auf Werks-KTM neben Jack Miller noch den 17-jährigen Red Bull-Rookies-Cup-Gesamtsieger Karel Hanika ein, dazu auf einer Werks-Husqvarna den Briten Danny Kent.

Die Moto3-Hersteller KTM, Husqvarna, Mahindra und Honda müssen für 2014 eine schwierige Aufgabe lösen. Es dürfen in der nächsten Saison nur noch sechs statt acht Motoren verwendet werden.

Aber Ajo macht sich deshalb kein Kopfzerbrechen. «Wir haben in diesem Jahr schon bei manchen Fahrern nur sieben Motoren gebraucht», erzählt Ajo. «Die KTM-Motoren sind nicht nur sehr stark, sondern auch sehr zuverlässig. Das war schon 2012 der Fall. Wir hatten bei allen Fahrern Spielraum, um mit den Motoren zu jonglieren. Wir mussten die Motoren nie bis zum Ende der Laufzeit ausreizen. Ich weiss, dass etliche Fahrer KTM-Motoren mit mehr als 2000 km verwendet haben, ohne Probleme. Aber wie gesagt, wir haben Spielraum gehabt. So mussten wir in den Rennen nie Motoren einsetzen, die mehr als 800 oder 900 km hinter sich hatten.»

«Wir sind einfach auf Nummer sicher gegangen. Denn es gab nicht einmal bei Motoren mit 1500 km Probleme», ergänzte der Teamchef. «Deshalb mache ich mir bei KTM wegen der Sechs-Motoren-Vorschrift nicht die geringsten Sorgen.»

Jack Miller und Danny Kent sollten für Red Bull 2014 um den Moto3-Titel kämpfen. Aber was kann Ajo, der 2008 mit di Meglio, 2010 mit Márquez und 2012 mit Cortese Weltmeister wurde, von Rookie Hanika erwarten? Er ist nach Ansicht vieler Experten der beste Fahrer, der je aus dem Nachwuchs-Cup kam.

«Ich will von ihm nicht zu viel erwarten, weil er ein Rookie ist», sagt Weltmeister-Macher Aki Ajo. «Es ist wichtig, dass er sich keinen Druck aufbaut und auch sein Umfeld nicht zu viel erwartet. Karel ist sicher ein grosses Talent. Und er wird auf alle Fälle eine erfolgreiche Karriere haben. Darauf wette ich. Aber es ist wichtig, dass er einen Schritt nach dem anderen macht. Er ist bereits ein guter Fahrer. Er hat Talent. Aber in der Weltmeisterschaft weht ein rauer Wind; da ist eine andere Arbeitsweise gefragt. Die Leute in seinem Umfeld müssen ihm Zeit geben. Er muss lernen. Und ich bin überzeugt, dass er das schaffen wird.»

Ajo: «Es darf kein Druck aufgebaut werden»

Hanika gilt als Draufgänger. Im Rookies-Cup und in der Moto3-IDM gab es für ihn nur zwei Möglichkeiten – Sieg oder Sturz.
Aki Ajo kennt diese Problematik. «Ich habe mit Karel sehr viel über dieses Thema gesprochen. Ich kann nur wiederholen: Es darf kein Druck aufgebaut werden. Dann schafft er es.»

Ausserdem dürfte Hanika in der Moto3-WM nicht vor der Frage «Sturz oder Sieg?» stehen, nicht wahr? «Das weiss man nie», lächelt der erfolgreiche Teambesitzer.

Aki Ajo weiss, dass er mit Karel Hanika einen kostbaren Rohdiamanten in den Fingern hat. Deshalb ist Behutsamkeit gefragt. Das betont er unablässig. «Mit Karel führt uns nur ein Weg zum Ziel. Wir müssen in Ruhe arbeiten. Wenn er ruhig bleibt und sich auf die Arbeit konzentriert, werden die erwünschten Resultate automatisch eintreffen», hält Aki Ajo fest.

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