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Jack Miller/2.: «Ich bin zornig, das spornt mich an»

Von Günther Wiesinger
Le Mans: Jack Miller verpasste die Pole-Position knapp

Le Mans: Jack Miller verpasste die Pole-Position knapp

Jack Miller verpasste die Pole-Position im Moto3-Quali von Le Mans nur um 0,025 Sekunden, deshalb war er verärgert. Aber er fühlt sich fürs Rennen bestens gerüstet.

Zweiter Startplatz für Red Bull KTM-Werksfahrer und WM-Leader Jack Miller, nur 0,025 Sekunden Rückstand auf die Pole-Position von Efren Vazquez (Honda): Der Australier zeigte sich gelassen und zuversichtlich, er kennt seine Stärken.

Jack, hast du ein besseres Set-up für die Bremszonen gefunden?

Ja, sicher. Das Bike fühlte sich jetzt beim Bremsen sehr gut an. Ich habe viel Selbstvertrauen für das Rennen, die Abstimmung passt.
Ausserdem bin ich ein bisschen verärgert und zornig, weil ich die Pole-Position verloren habe. Deshalb will ich es im Rennen unbedingt besser machen.
Spass beiseite. Wir sind in einer recht guten Position.
Efren hatte auf der Geraden den Windschatten von sieben Motorrädern. Er hat mir deshalb auf der Zielgeraden drei Zehntelsekunden abgenommen. Ich musste diesen Rückstand dann in den kurvenreichen Abschnitten wettmachen...
Es ist alles eng beisammen. Wäre weniger Verkehr gewesen, hätten wir Platz 1 schaffen können.
Aber morgen werden wir uns mehr anstrengen, dann ist alles drin.

Du hast einen ordentlichen Rutscher gehabt, wie man im Fernsehen gesehen hat? Du bist fast gestürzt?

Von welchem Slide sprichst du? Nein, ich hatte keinen wirklich gefährlichen Augenblick. Brenzlig wird es erst, wenn du neben dem Motorrad fährst... Klar, ich bin ein paarmal gerutscht um Qualifying. Einmal in der Zielkurve, dann war ein Rutscher unten in der Senke, einer vor der Gegengeraden. Das war alles nicht der Rede wert. Wenn du dich richtig ins Zeug legst, gehört das dazu. Dann weißt du: Ich bin am Limit.

Erwartest du im Rennen eine grosse Gruppe vorne? Es sind die ersten neun Fahrer innerhalb eine halben Sekunde?

Ich denke, die Gruppe wird gross genug sein. (Er lacht). Ich weiss nicht, wer vorne mithalten kann.

Hat Honda hier Vorteile? Sie haben drei Maschinen in den Top-4? Vazquez war auf der Geraden fast 8 km/h schneller als du?

Nein, die Unterschiede sind nicht so arg. Vazquez hat ein schnelleres Bike, ja. Aber das von Rins ist im Bereich meiner KTM. Ich bin happy mit der Art, wie mein Motorrad funktioniert. Wir werden das Maximum herausholen.
Ich freue mich aufs Rennen.

Hier auf dieser Bremser-Strecke wird wohl kaum ein Fahrer alleine wegkommen?

Ja, definitiv nicht. Das geht hier kaum. Für mich wird das auf jeden Fall schwierig, weil ich nicht den nötigen Top-Speed habe. Ich muss warten, warten, warten, dann in der letzten Runde zuschlagen.
Wenn Efren in der Gruppe hinter mir ist, und wenn ich irgendwo im kurvenreichen Sektor zwei Zehntel raushole, dann macht er das mit den andern im Schlepptau auf der nächstbesten Geraden wieder wett, er fährt dann einfach vorbei.

Fenati hat die letzten zwei Rennen gewonnen, er ist aber nur Zehnter im Qualifying. Wird er trotzdem gefährlich?

Ja, sicher. Schau dir Jerez an! Dort hat er auch vom zehnten Startplatz aus gewonnen. Das Qualifying ist nicht gerade seine Stärke. Er ist ein Racer.
Ich fühle, dass wir ein starkes Rennen zeigen können. Unsere Reifen schauen prächtig aus, wenn wir reinkommen. Sie schauen wie neu aus.
Es wird also ein schnelles Rennen werden.

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