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Enea Bastianini (Honda): 2015 ein WM-Kandidat?

Von Sharleena Wirsing
Den Jerez-Test schloss Honda-Pilot Enea Bastianini nur auf Rang 12 ab, doch der 17-Jährige arbeitete fast ausschließlich an seiner Rennpace. Dabei war der Italiener schnell unterwegs.

2014 kam Enea Bastianini aus dem Red Bull Rookies Cup in die Moto3-Weltmeisterschaft. Der schnelle Italiener wurde zur Überraschung des Jahres. Bereits bei seinem siebten Rennen in der Moto3-WM platzierte sich der erst 16-jährige Enea Bastianini auf dem Podest.

In Barcelona kam er hinter Sieger Alex Márquez ins Ziel. Zwei weitere Top-3-Platzierungen in Brünn und Silverstone folgten. Mit 127 Punkten erzielte der ehemalige Red Bull Rookie den neunten Gesamtrang.

2015 wird Bastianini seine zweite Moto3-Saison bestreiten. Er tritt erneut im Gresini-Team an, das jedoch von KTM zu Honda wechselte. Die Japaner sichern sich so die Zusammenarbeit mit einem neuen Stern am Moto3-Himmel.

Den Jerez-Test schloss Bastianini zwar nur auf Platz 12 der kombinierten Zeitenliste ab, doch der Pilot aus Rimini muss sich wegen seinem Rückstand von 1,120 sec keine Gedanken machen. Er konzentrierte sich nämlich auf seine Rennpace und ging nicht mit dem weichen Reifen auf Zeitenjagd.

«Wir haben an diesen drei Tagen sehr viel Arbeit bewältigt. Einige Lösungen haben sich nicht als brauchbar erwiesen, aber wir sammelten wichtige Daten. Auch die letzte Session am Donnerstag war positiv. Ich konnte an meiner Rennpace arbeiten und war schnell. Ohne weiche Reifen kam ich auf eine Rundenzeit von 1:46,700 min. Zudem machte ich in dieser Runde noch kleine Fehler.» Zum Vergleich: die schnellste Rennrunde 2014 fuhr Alex Rins mit 1:47,033 min.

«Ich weiß, dass ich noch zu mehr fähig bin, daher bin ich wegen der Lücke zur Spitze nicht besorgt. Ingesamt waren diese drei Tage sehr hilfreich. Ich konnte mehr über das Bike lernen, das sich in Valencia noch anfühlte, wie jenes, das ich 2014 fuhr. Doch in Jerez stellte sich heraus, dass der Unterschied doch sehr groß ist», berichtete Bastianini.

Außer Bastianini hat Honda 2015 nicht sonderlich viele WM-Kandidaten. Danny Kent aus dem Leopard-Team von Stefan und Jochen Kiefer hat viel Erfahrung. Er kehrte 2014 aus der Moto2-Klasse in die kleinste Kategorie zurück, doch der große Erfolg blieb aus.

Super-Rookie Fabio Quartararo beeindruckte zwar bei den Tests in Valencia und Jerez, doch er kennt nicht alle europäischen WM-Strecken und keine in Übersee. Der schnelle Niccolò Antonelli, der zu Valentino Rossis Schützlingen in seiner VR46-Academy zählt, ist der Sturzkönig der Moto3-Klasse. Ob er 2015 konstant an der Spitze kämpft, ist fraglich.

Zudem stehen den Honda-Assen schnelle und erfahrene KTM-Piloten wie Romano Fenati, Miguel Oliveira oder Brad Binder gegenüber.

Jerez-Test, Moto3, kombinierte Zeitenliste aller drei Tage

1. Fabio Quartararo (Honda) 1:45,580 min
2. Jorge Martin (Mahindra) +0,013 sec
3. Danny Kent (Honda) +0,384
4. Niccolò Antonelli (Honda) +0,463
5. John McPhee (Honda) +0,726
6. Jorge Navarro (Honda) +0,758
7. Karel Hanika (KTM) +0,847
8. Hiroki Ono (Honda) +0,884
9. Juanfran Guevara (Mahindra) +0,921
10. Francesco Bagnaia (Mahindra) +0,961
11. Brad Binder (KTM) +1,027
12. Enea Bastianini (Honda) +1,120
13. Livio Loi (Honda) +1,157
14. Romano Fenati (KTM) +1,162
15. Miguel Oliveira (KTM) +1,194
16. Isaac Viñales (Husqvarna) +1,237
17. Jules Danilo (Honda) +1,256
18. Niklas Ajo (KTM) +1,307
19. Alexis Masbou (Honda) +1,492
20. Alessandro Tonucci (Mahindra) +1,511
21. Philipp Öttl (KTM) +1,562
22. Andrea Locatelli (Honda) +1,591
23. Daryn Binder (Mahindra) +1,637
24. Ana Carrasco (KTM) +1,712
25. Stefano Manzi (Mahindra) +1,796

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