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FMS: Einnahmen brechen weg

Von Rolf Lüthi
Von der Coronakrise ebenfalls betroffen: Der Schweizer Motorradsport-Landesverband FMS

Von der Coronakrise ebenfalls betroffen: Der Schweizer Motorradsport-Landesverband FMS

Die Coronakrise betrifft auch den Schweizer Motorradfahrer-Landesverband FMS: Rennen finden nicht statt, weniger Lizenzen und keine Carnets werden gelöst, das Sekretariat hat Kurzarbeit beantragt.

Normalerweise läuft das Sekretariat der FMS (Föderation der Motorradfahrer der Schweiz) zu dieser Zeit auf Vollgas: Spätentschlossene wollen kurzfristig noch eine Rennlizenz lösen, die Schweizer Motorradsport-Meisterschaften laufen an, Carnets für den zollfreien Grenzübertritt mit Rennmotorrädern müssen ausgestellt werden.

2020 ist alles anders: Es läuft praktisch nichts, die Altrag Treuhand, welche das FMS-Sektretariat im Mandatsverhältnis führt, hat Kurzarbeit angemeldet.

Rund 20 % weniger Lizenzen wurden ausgestellt. Das Geschäft mit den Carnets ist völlig eingebrochen. Von den abgesagten Veranstaltungen kommen ebenfalls keine Einnahmen. Altrag-Besitzerin Andrea Läderach relativiert und gibt sich verhalten optimistisch: «Es gibt zwar keine Einnahmen von abgesagten Rennen, aber die FMS hat in diesem Bereich auch keine Ausgaben. Die Veranstaltergebühr soll ja die Spesen von Kommissären und Rennleitern decken, und diese Spesen sind ja nicht angefallen. Für die Veranstalter ist es schwieriger, da wurde schon investiert in die Organisation der Rennen. Diese Investitionen sind teilweise verloren.»

Beim Geschäft mit den Carnets erwartet sie eine Verschiebung: «Sobald die Grenzen wieder aufgehen, hoffentlich schon bald, wird dieses Geschäft wieder anlaufen.» Düsterer sieht sie es bezüglich der Rennen: «Wenn die Massnahmen gelockert werden, wird es wohl so sein, dass in einem ersten Schritt Geschäfte wieder öffnen dürfen, später Restaurants, dann Events mit überschaubarer Zuschauerzahl. Ganz zuletzt werden auch Grossveranstaltungen wieder stattfinden dürfen.»

Dass die FMS in einen Konkurs schlittern könnte, verneint Läderach klar: «Ich gehe davon aus, dass sich die Situation bis im Sommer normalisiert. Dann reichen die Reserven, um diese Krise zu meistern. Aber es könnte sein, dass es zu Entlassungen kommt, was sehr unerfreulich wäre.»

Zehn Angestellte beschäftigt die Altrag, davon werden der FMS übers Jahr 380 Stellenprozente verrechnet. «Im Winter stelle ich mehr Leute für die FMS ab, im Sommer weniger. So können saisonale Schwankungen ausgeglichen werden», erklärt Läderach. «Müsste der Personalbestand reduziert werden, müssten wir die FMS-Aktivitäten runterfahren. Konzentration auf das Kerngeschäft Motorradsport, weniger Präsenz an Veranstaltungen und Messen, weniger rasche Erledigung der administrativen Arbeiten.»

Generell hat die FMS eine dünnere Finanzdecke als die Motorradsportverbände der umliegenden Nachbarländer. Ganz einfach darum, weil in der Schweiz (bis auf den MXGP 2016 bis 18) keine Motorradsport-Grossveranstaltungen wie MotoGP oder MXGP stattfinden können, welche namhafte Beträge in die Verbandskassen spülen würden.

Die FMS finanziert sich ausschliesslich durch Mitgliederbeiträge und den nationalen Motorsport, wobei es da nicht so rosig aussieht: Die Lizenzgesuche für die vormalige Boomsportart Supermoto brachen 2019 um mehr als 60 % ein. «Wir strecken uns nach der Decke», umreisst Läderach die Strategie zur Meisterung der Corona-Krise.

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