Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Jorge Lorenzo: «Die Ducati hat viele Pluspunkte»

Von Günther Wiesinger
Jorge Lorenzo in Sepang

Jorge Lorenzo in Sepang

Ducati-Neuling Jorge Lorenzo fehlen nach drei MotoGP-Testtagen in Sepang nur 0,398 sec auf die Bestzeit. «Ich habe den alten Ducati-Hasen viele Geheimnisse entlockt», so der Spanier.

Neuntbeste Zeit in der Tageswertung mit 1:59,766 min, damit Rang 10 in der Gesamtwertung aus drei Tagen, nach Day 3 beim MotoGP-Test auf dem Sepang International Circuit bei Kuala Lumpur/Malaysia nur noch 0,398 Sekunden hinter der Bestzeit von Maverick Viñales – das war das mit Spannung erwartete Fazit von Jorge Lorenzo beim erste Kräftemessen der Saison 2017.

Der MotoGP-Weltmeister von 2010, 2012 und 2015 freundet sich immer besser mit der Desmosedici an. Am ersten Tag war er mit 2:01,349 min noch auf Platz 17 gelandet. Jorge hat von seiner Monat-Zeit also immerhin 1,583 Sekunden abgeknabbert.

Jorge, du hast heute am dritten Tag klare Fortschritte gemacht. Zufrieden?

Ja, ich verstehe das Motorrad von Tag zu Tag besser. Jedes Mal, wenn ich rausfahre, kann ich mehr pushen und schneller fahren.

Wir haben das neue Motorrad ausprobiert und eine Rennsimulation gemacht. Wir hatten das neue Bike noch nicht perfekt abgestimmt, vor der Simulation hatten wir nur Zeit für ein paar Runden. Aber es war gut, einen Long-run abzuspulen. Dadurch habe ich viel verstanden.

Was sollte sich bis zum Phillip Island-Test noch ändern oder verbessern an der Ducati?

Wir haben viele Informationen und Daten gesammelt. Es gibt viele Details, die wir uns anschauen müssen. Es war der erste Long-run, deshalb hat noch nicht alles gepasst, auf meiner Seite vom Fahrer her und beim Elektronik-Set-up zum Beispiel. Wir werden uns in kleinen Schritten verbessern.

Wie schwierig war es, nach dem ersten Tag den Mut nicht zu verlieren?

Hm, ich habe mich bemüht, das Vertrauen nicht zu verlieren und in Ruhe weiter zu arbeiten. Schließlich ist es uns gelungen, ein akzeptables Ergebnis einzufahren. Wir sind sogar schneller in die Top-Ten vorgestoßen als erwartet. Sehr gut.

Am Montag war ich fast 1,6 Sekunden hinten, heute nur noch 0,3 Sekunden. Das ist sehr gut, zumal wir die beste Rundenzeit mit dem harten Hinterreifen erzielt haben. Wir haben nie einen weichen reingesteckt. Wir haben beim Long-run viele Informationen für die Ingenieure gesammelt.

Wir wissen exakt, wo unsere Schwachstellen liegen, mit denen wir uns für die Zukunft beschäftigen müssen.

Ich habe inzwischen auch die starken Punkte der Ducati aufgespürt. Es gibt eine Menge davon...

Du bist neun Jahre lang für Yamaha gefahren. Wie schwierig war die Umstellung auf die Ducati?

Die Ducati repräsentiert ja genau das Gegenteil der Yamaha. Du musst mit der Desmosedici ganz anders fahren. Deshalb war der erste Tag sehr mühsam für mich. Ich habe nicht erwartet, dass dieses Motorrad einen so unterschiedlichen Fahrstil verlangt.

Ich habe dann verstanden, dass ich meine Fahrweise ändern und anpassen musste. Ich war neugierig und wollte viel Wissen aufsaugen. Also habe ich jene Fahrer ausgequetscht, die viel Erfahrung auf der Ducati haben und dieses Motorrad schon so lange fahren. Zum Beispiel Michele Pirro, auch Casey Stoner. Ich wollte wissen, welche Geheimnisse ich beherzigen muss, um schneller fahren zu können. Ich brauchte alle Geheiminformationen, um meinen Lernprozess und diese fahrerische Evolution zu beschleunigen.

Schließlich ist uns das in kürzerer Zeit gelungen als erwartet.

MotoGP-Test Sepang, kombinierte Zeiten aller drei Tage:

1. Maverick Viñales, Yamaha, 1:59,368 min
2. Andrea Iannone, Suzuki, 1:59,452
3. Marc Márquez, Honda, 1:59,506
4. Andrea Dovizioso, Ducati, 1:59,553
5. Dani Pedrosa, Honda, 1:59,578
6. Valentino Rossi, Yamaha, 1:59,589
7. Álvaro Bautista, Ducati, 1:59,628
8. Casey Stoner, Ducati, 1:59,639
9. Cal Crutchlow, Honda, 1:59,728
10. Jorge Lorenzo, Ducati, 1:59,766
11. Johann Zarco, Yamaha, 1:59,772
12. Alex Rins, Suzuki, 2:00,057
13. Aleix Espargaró, Aprilia, 2:00,108
14. Danilo Petrucci, Ducati, 2:00,310
15. Jonas Folger, Yamaha, 2:00,312
16. Héctor Barberá, Ducati, 2:00,352
17. Jack Miller, Honda, 2:00,439
18. Karel Abraham, Ducati, 2:00,445
19. Scott Redding, Ducati, 2:00,645
20. Loris Baz, Ducati, 2:00,873
21. Pol Espargaró, KTM, 2:01,338
22. Bradley Smith, KTM, 2:01,338
23. Sam Lowes, Aprilia, 2:01,341
24. Michele Pirro, Ducati, 2:01,382
25. Katsuyuki Nakasuga, Yamaha, 2:01,658
26. Takuya Tsuda, Suzuki, 2:01,812
27. Kouta Nozane, Yamaha, 2:02,187
28. Tito Rabat, Honda, 2:02,189

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