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LCR: Honda-Werksvertrag für Cal Crutchlow?

Von Günther Wiesinger
Cal Crutchlow und Lucio Cecchinello

Cal Crutchlow und Lucio Cecchinello

Cal Crutchlow würde gerne wieder in einem MotoGP-Werksteam fahren. Doch LCR-Teamchef Lucio Cecchinello kennt einen Ausweg. Er will ihm einen HRC-Werksvertrag verschaffen.

2016 gelangen den LCR-Team mit Cal Crutchlow die bisher größten Erfolge – zwei GP-Siege und der sechste WM-Rang. Der Brite konnte als erster MotoGP-Pilot auf einer LCR-Honda siegen. SPEEDWEEK.com sprach mit Teamchef  Lucio Cecchinello über die Zukunft von Crutchlow bei LCR.

Lucio, die LCR-Erfolge von 2016 lassen sich angesichts der starken Konkurrenz kaum wiederholen. Wie sieht die Zielsetzung mit Cal Crutchlow für dieses Jahr aus?

Ja, ich ziehe es immer vor, mit den Füssen am Boden zu bleiben. Letztes Jahr ist es uns gelungen, zwei Rennen zu gewinnen und zwei zweite Plätze heimzufahren.

In der MotoGP ist es heutzutage für ein Kundenteam sehr schwierig... Dass wir 2017 wieder zweimal gewinnen können, das wäre zu optimistisch. Sogar Podestplätze werden bei sechs Werksteams schwer zu erreichen sein.

Aber als Team haben wir zusammen mit Honda das Potenzial, einige Podestplätze zu erreichen. Ob das dann Siege oder dritte Plätze sein werden, kann ich nicht vorhersagen, weil zu viele Faktoren mitspielen.

Dein Fahrer Cal Crutchlow macht kein Geheimnis daraus, dass er so bald wie möglich wieder in einem MotoGP-Werksteam fahren will. Du hast zwar dafür Verständnis, wirst aber trotzdem alles unternehmen, um ihn für 2018 behalten zu können?

Wir arbeiten bereits daran – gemeinsam mit Honda. Denn es ist kein Mysterium, dass HRC immer die zwei Werksfahrer bei Repsol hatte und oft daneben Fahrer wie Gibernau, Simoncelli, Bradl und Miller unter Vertrag genommen hat.

Deshalb ist es unser persönlicher Wunsch, uns mit Cal an einen Tisch zu setzen und über einen Vertrag zwischen den drei Parteien zu diskutieren – Cal, HRC und LCR.

Im Moment ist es noch zu früh, um über Verträge für die Saison 2018 zu diskutieren, weil wir uns bei HRC in einer Übergangsperiode befinden, wo Mr. Nakamoto das Werk verlässt und Mr. Kuwata seinen Platz übernimmt.

Mr. Kuwata wird das Kommando bald übernehmen. Aber er braucht noch etwas Zeit, um gemeinsam mit HRC und Honda Motorsport alle künftigen Strategien zu besprechen und zu entscheiden, besonders was die MotoGP-Aktivitäten betrifft.

Ich bin zuversichtlich bei diesem Thema. Aber im Moment liegt einfach noch keine Entscheidung vor.

Gibernau und Simoncelli hatten damals echte HRC-Werksmaschinen im Gresini-Honda-Team. Gibernau wurde 2003 und 2004 jeweils als bester Honda-Pilot Vizeweltmeister hinter Rossi/Yamaha. Besteht eine Möglichkeit auf so ein System mit Cal für 2018? Hat Repsol kein vertragliches Anrecht auf exklusives Werksmaterial?

Die Behauptungen, wonach alle glauben, wir hätten für Cal keine Honda-Werksmaschine, bringt mich zum Lachen.

Aber Cal Crutchlow betont fast an jedem GP-Wochenende und bei jedem Test, dass er materialmäßig gegenüber dem Repsol-Team benachteiligt ist.

Es existieren immer leicht unterschiedliche Teile, wie sie zum Beispiel der arme Marco Simoncelli in der Vergangenheit hatte. Denn jede zweite Woche bringt HRC Neuerungen. Aber die Entwicklungsschritte sind oft so gering und lächerlich, dass wir über nichts reden, was die Substanz des Motorrads betrifft.

Haben wir im Moment einen anderen Motor als Marc und Dani? Nein.

Haben wir eine unterschiedliche Hardware als Marc und Dani? Nein.

Haben wir eine unterschiedliche Software als Marc und Dani? Nein.

Haben wir unterschiedliche Räder als Marc und Dani? Nein.

Haben wir eine unterschiedliche Suspension als Marc und Dani? Nein.

Haben wir ein unterschiedliches Chassis als Marc und Dani? Ja.
Aber: Wir hatten die Option, das Chassis und die Schwinge von Marc Márquez zu übernehmen. Doch Cal hat sich damit nicht anfreunden können.

Worüber reden wir also am Schluss?

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