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LCR-Honda: Noch engere Bindung an HRC

Von Günther Wiesinger
MotoGP-Rookie Takaaki Nakagami auf der LCR-Honda

MotoGP-Rookie Takaaki Nakagami auf der LCR-Honda

LCR-Honda-Teambesitzer Lucio Cecchinello fährt 2018 mit Cal Crutchlow und Takaaki Nakagami. Durch die Verpflichtung des Japaners wird die Bindung zu HRC noch enger, ausserdem bringt er Geld von Idemitsu mit.

LCR-Honda hat in der Saison 2017 nicht Erwartungen nicht erfüllt, denn Cal Crutchlow, der 2016 zwei Siege und zwei zweite Plätze erkämpfte, schaffte nur einen Podestplatz – Platz 3 in Argentinien im April.

Aber LCR-Teambesitzer Lucio Cecchinello gelang es, für seine beiden Schützlinge Cal Crutchlow und Takaaki Nakagami HRC-Verträge zu organisieren und seinen Rennstall noch enger an Honda zu binden.

Der WM-Neunte Cal Crutchlow wird 2018 sogar gleichwertiges Material wie das Repsol-Duo Márquez und Pedrosa erhalten. Die Rookies Nakagami, Lüthi und Morbidelli hingegen bekommen 2017-Material.

Honda hat für 2016 den neuen Motor mit der gegenläufigen Kurbelwelle gebracht, dazu mussten die Teams mit der neuen Einheits-Elektronik klarkommen. Für 2017 kam statt des Screamer-Motors der Big Bang, dadurch geriet das Gefüge wieder durcheinander.

Und offenbar hat HRC die Weiterentwicklung des Chassis vernachlässigt, es wird immer noch auf Basis der 2014-Honda gefahren.

Lucio Cecchinello hofft, dass für 2018 eine bessere technische Basis gefunden wird.

Aber Weltmeister Marc Márquez sagte in Valencia nach seinem 27. Sturz in dieser Saison, er spüre das Limit mit diesem Chassis nicht, es bestehe Verbesserungsbedarf.

Und nach den beachtlichen Erfolgen von Ducati und dem rasanten Aufstieg von KTM plant Honda jetzt ein in Europa stationiertes Testteam – nach dem Vorbild von Ducati und KTM.

Als Testfahrfahrer ist Stefan Bradl vorgesehen, das hat sich auch schon zu den Kundenteams wie LCR und Marc VDS durchgesprochen.

«Es ist nicht meine Aufgabe, HRC irgendwelche Vorgaben zu machen», sagt Cecchinello. «Außerdem hat sich durch das bisherige System für uns eine Gelegenheit ergeben. Denn Honda musste mangels eines Testteams in Europa die neuen Komponenten an mehrere Fahrer verteilen, um diese Teile testen und bewerten zu lassen. Dazu waren mindestens drei Fahrer nötig, dazu gehörte auch Cal. Dieses System hat funktioniert.»

Aber auch bei Yamaha beschwerten sich Fahrer wie Rossi und Viñales, dass sie oft an einem Freitag im GP-Training neue Chassis testen und vergleichen mussten.

«Wir haben 2017 bei den Grand Prix nicht viel getestet. Wir haben das in erster Linie an den fünf privaten Testtagen, bei den vier IRTA-Tests oder bei den drei Montag-Tests erledigt», betont Cecchinello. «Man darf nicht vergessen, dass Honda ein Testteam in Japan mit Hiroshi Aoyama hatte. Vielleicht haben sie bisher zu viel in Motegi getestet, sie sollten eventuell mehr in Europa fahren. Das ist etwas, was Honda entscheiden muss. Honda wollte bis Oktober warten, weil dauernd über neue Testbeschränkungen diskutiert wurde. Seit dem Motegi-GP ist in dieser Hinsicht alles geklärt.»

Die Testvorschriften ändern sich. Im letzten Kalenderjahr wurden noch IRTA-Tests in Valencia (zwei Tage), Sepang, Phillip Island und Losail/Katar (jeweils drei Tage) durchgeführt.

2019 sollen nur noch zwei IRTA-Tests abgewickelt werden, es könnte 2018 auch schon der Valencia-Test wegfallen. Und die Testteams der Werke dürfen nur noch auf zwei von ihnen festgelegten GP-Strecken testen.

Noch etwas: Nur drei der fünf privaten Testtage dürfen 2018 vor einem Grand Prix absolviert werden. Dadurch will die Race Direction verhindern, dass sich Teams und Werke durch vorherige Abstimmngsfahrten einen technischen Vorteil für den Wettkampf erwirtschaften.

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