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Mike Leitner (KTM): «Bradl hätte gut zu uns gepasst»

Von Günther Wiesinger
«Es wäre schön, wenn wir in den Trainings in die Top-8 kommen würden», sagt KTM-Teammanager Mike Leitner vor der MotoGP-Saison 2018.

Das Red Bull KTM-Werksteam hat in der MotoGP-Saison 2017 alle Erwartungen übertroffen und seit Assen/NL bei jedem Rennen einen Fahrer zwischen Rang 9 und 11 ins Ziel gebracht. Pol Espargaró fuhr viermal in die Top-Ten, Bradley Smith zweimal, Testfahrer Mika Kallio (35) schaffte bei seinen vier Rennen einen zehnten und einen elften Platz.

Red Bull-KTM-Teammanager Mike Leitner war angesichts der stetigen Verbesserungen selbst oft sprachlos, zumal Pol Espargaró und Bradley Smith bereits beim fünften Rennen in Le Mans ins Qualifying 2 kamen.

Auch Stefan Pierer, Vorstandsvorsitzender der KTM-Group, war begeistert. «Die MotoGP-Ergebnisse vom Herbst 2017 habe ich mir erst für die zweite Saisonhälfte 2018 erwartet. Ursprünglich sollte es erst dann Richtung einstellige Ergebnisse gehen. Für 2017 haben wir damit nicht gerechnet. Wir sind wirklich stolz auf unsere Leistung und freuen uns darüber. Jetzt müssen wir diese Euphorie kanalisieren und ins nächste Jahr rüberbringen», erklärte Pierer gegenüber SPEEDWEEK.com.

Und nach einigen Trainingsergebnissen in den Top-3 und Top-5 möchte das KTM-Management in der kommenden Saison am liebsten schon «am Podest schnuppern».

Obwohl Stefan Pierer betont,. «Wir befinden uns 2018 in unserem zweiten MotoGP-Jahr immer noch in einer extremen Entwicklungsphase.»

Mike, Pol Espargaró spricht nach den starken Darbietungen im Oktober und November schon von den Top-5 als Ziel im Jahr 2018. KTM-Firmenchef Stefan Pierer will sogar «am Podest schnuppern». Was sind deine realistischen Ziele für die kommende Saison?

Es wäre super, wenn wir uns konstant um den achten Platz bewegen könnten. Wenn wir in den Trainings in diesen Bereich kommen, kann sich in den Rennen viel tun. Dann wäre der Sprung zu den Topfahrern nicht mehr groß. Dann wäre der Rennverkauf entscheidend.

KTM hat sich gegenüber der Dorna verpflichtet, für 2019 ein MotoGP-Kundenteam auszustatten, falls eine Anfrage kommt. Stefan Pierer will das unbedingt machen. Hat es schon Antragen gegeben?

Sicher fangen inzwischen einige Teams zu überlegen an. Durch die Bank haben schon einige erkundigt, wie es bei uns ausschaut und ob wir ein Kundenteam planen.

Aber es gibt noch keine Entscheidung. Es wird davon abhängen, wie Herr Pierer und Pit Beirer das sehen.

Ärgerst du dich, dass Mika Kallio in der Saison 2018 maximal sechs Wildcard-Einsätze fahren kann. Fünf habt ihr schon vereinbart. Hättest du ihn lieber bei zehn Rennen eingesetzt?

Wenn er mehr als fünf oder sechs Grand Prix bestreitet, hätten wir uns um einen neuen Testfahrer umschauen müssen…

Sicher wäre es schön, wenn Mika viele Rennen fahren könnte. Aber natürloch müssen wir auch aufs Projekt schauen. Und ich bin froh, dass Mika bei uns als Testfahrer agiert. Mit einem so schnellen Mann wird bei den Tests auch immer etwas Brauchbares gefunden.

Das war ein ganz wertvoller Bestandteil des Erfolgs, dass wir ein so gutes Testteam aufgestellt haben, als wir uns für die MotoGP entschieden haben.

Wir haben gesagt: Wenn wir in die MotoGP gehen, müssen wir das unbedingt machen.

Mika Kallio war in Spielberg großartiger Zehnter, in Aragón Elfter. Deshalb hat er als Belohnung noch den zusätzlichen GP-Einsatz in Valencia bekommen?

Ja, ist klar. Er ist vorher drei Wildcards gefahren und hatte auf dem Sachsenring Probleme mit dem Vorderreifen, aber Platz 16 war okay. Er hat in Deutschland in den Trainings super performt.

Spielberg war auch großartig. In Aragón war er auch sehr stark. Deshalb gehörte es sich, dass er noch eine weitere Chance bekommt.

Bisher hat kein deutscher MotoGP-Fahrer bei euch Unterschlupf gefunden. Reiterberger hat in Aragón getestet, Bradl war als Testfahrer im Gespräch.

Ja, mit Stefan haben wir gesprochen für den Fall, dass es für 2018 irgendeine Veränderung im Werksteam gegeben hätte. Stefan hätte bei uns gut reingepasst. Aber da das Werksteam unverändert geblieben ist und wir von den Plätzen her begrenzt sind, ist nichts daraus geworden.

Bei uns ist alles unverändert geblieben, was das Fahreraufgebot betrifft.

Du kennst Stefan aus deiner Honda-Zeit. Du warst bis Ende 2016 Crew-Chief bei Dani Pedrosa.

Ja, ich habe damals bei Honda mitgekriegt, dass er als Testfahrer recht gut gearbeitet hat. Und man hört es auch jetzt noch. Stefan hat bei Aprilia auch einen ganz guten Job gemacht, hat man mir erzählt.

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