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Alberto Puig: «Ich hoffe, Jonas Folger kommt zurück»

Von Günther Wiesinger
Honda-Manager Alberto Puig (51) gehört zu den Entdeckern und früheren Förderern von Jonas Folger. «Der GP-Sport ist seine Welt, Jonas ist ein Racer», sagt Puig.

Jonas Folger, der sich vor dem Japan-GP 2017 wegen des Verdachts auf eine bakterielle Infektion aus der MotoGP-WM zurückgezogen hat und am 16. Januar dem Tech3-Yamaha-Team mitteilte, dass er sich außerstande fühlt, die Saison 2018 zu bestreiten, hat die Jahre 2006 und 2007 in der Red Bull MotoGP Academy der Dorna in Barcelona verbracht. der Bayer hat dort unter der Anleitung von Alberto Puig auf einer Honda RS 125R die ersten internationalen Erfolge in der spanischen CEV Repsol-125-ccm-Meisterschaft errungen. Mit 13 gewann Folger einen 125-ccm-IDM-Lauf in Salzburg, mit 15 debütierte er auf einer KTM in Brünn 2008 in der 125er-WM.

Im Frühjahr 2008 steuerte Folger in der Academy erstmals eine KTM 125, er fuhr damals zum Beispiel auf Wunsch von Puig einen französischen Meisterschaftslauf in Le Mans und einen niederländischen in Assen, um diese GP-Pisten kennenzulernen.

Folger erwähnte im Oktober Pfeiffersches Drüsenfieber und den Epstein Barr Virus als mögliche Krankheitsursachen, später wurde das Gilbert Syndrom diagnostiziert.

Tech3-Yamaha-Teamanager Hervé Poncharal sprach im Januar 2018 unverhohlen von einem Burn-out-Syndrom.

Alberto Puig hat schon Dani Pedrosa entdeckt und ihn damals im Movistar Honda-Cup gefördert. Dem spanischen Talent Scout blieb auch das außergewöhnliche Talent von Jonas Folger nicht lange verborgen.

Deshalb bedauert der neue Repsol-Honda-Teamprinzipal die krankheitsbedingte Zwangspause des 24-jährigigen Bayern sehr.

«Ich kenne Jonas sehr gut, er hat bei uns in der Dorna-Academy begonnen – vor vielen Jahren», blickt Puig im Gespräch mit SPEEDWEEK.com zurück. «Als ich die Nachricht gehört habe, dass er in diesem Jahr nicht fahren kann, war ich sehr traurig. Denn ich glaube, Jonas verfügt über ein immenses Potenzial. Wirklich groß. Ich kenne die Hintergründe nicht. Aber ich hoffe, dass er sich erholen und zurückkommen kann. Denn der GP-Sport ist seine Welt, er ist ein Racer. Ich kenne seine Familie, die Mutter, den Vater, seit langer Zeit. Diese Situation tut mir wirklich leid. Jonas' Abwesenheit ist ein großer Verlust für die MotoGP. Denn er ist ein guter Sportsmann und ein guter Fahrer. Wir brauchen Jungs wie ihn.»

«Es würde mich freuen, wenn er nach einer gewissen Pause wieder ganz der Alte wäre und wieder zur bisherigen Stärke und Ausdauer zurückfindet. Es liegt mir viel daran, dass Jonas wieder Rennen bestreiten kann», betonte Puig.

Puig erinnert sich begeistert auf den grandiosen Folger-Auftritt beim MotoGP-Rennen auf dem Sachsenring 2017 zurück, als er sich dem Weltmeister Marc Márquez nur um 3,3 Sekunden geschlagen geben musste und den Honda-Star gnadenlos unter Druck setzte.

«Ich bin beim deutschen WM-Lauf letztes Jahr von Folger sehr beeindruckt gewesen», räumt Puig ein. «Das war wirklich beachtlich. Er hat schon vorher gute MotoGP-Rennen gezeigt. Aber plötzlich, genau an diesem Tag, hat er massiv zugeschlagen – bumm! Ich habe mir das Rennen angeschaut und gedacht: 'Mann, das ist unglaublich.' Denn er hat mit Marc Márquez einen Fahrer herausgefordert, der auf dem Sachsenring immer super schnell ist. Das ist wahr. Es war eindrucksvoll; ich war wirklich überrascht. Ich war selber Rennfahrer. Deshalb war ich so erstaunt.»

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