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Paolo Ciabatti (Ducati): «Heftige Diskussionen»

Von Günther Wiesinger
Die Motorenentwicklung ist in der MotoGP-Klasse ab dem Saisonstart eingefroren. Nun diskutieren die Hersteller, ob diese Regelung, die nach der Weltwirtschaftskrise 2008 eingeführt wurde, noch zeitgemäß ist.

Das Ducati-Werksteam dominierte beim Sepang-Test mit Jorge Lorenzo und wurde vor einer Woche beim MotoGP-Test in Buriram/Thailand von Honda beherrscht.

Ducati verteilt wieder drei verschiedene Motor-Spezifikationen an die acht Fahrer.

Eine 2018-Maschine erhalten Lorenzo, Dovizioso und Petrucci, mit 2017-Maschinen werden Miller, Rabat und Bautista ausgestattet, mit 2016-Motorräder werden Abraham und Rookie Siméon abgespeist.

Ducati Corse hat eine beachtliche Logistik aufgebaut, um die drei Kundenteams zufriedenstellend zu versorgen und zu betreuen.

Zur Erinnerung: Suzuki hat kein Kundenteam, KTM und Aprilia auch nicht, Yamaha nur eines, Honda zwei.

Zuletzt gab es manchmal Diskussionen über das Motoren-Reglement. Marc Márquez beklagte sich in Malaysia, weil er quasi im Januar nach dem ersten Test entscheiden muss, welche der zwei Motor-Versionen von Honda er für die Saison 2018 homologieren lassen soll.

Bei den Werksteams von Honda, Yamaha und Ducati ist die Motorentwicklung bekanntlich während der Saison eingefroren, bei den «concession teams» Suzuki, Aprilia und KTM nicht.

Inzwischen wird darüber diskutiert, ob dieses Reglement, das nach der Weltwirtschaftskrise 2008 eingeführt wurde, noch zeitgemäß ist. Denn es spart kaum Geld, kann aber ein Werk ins Hintertreffen bringen, wenn der neue Werksmotor zum Saisonauftakt noch unter Kinderkrankheiten leidet.

Immerhin wurde die Anzahl der erlaubten Motoren pro Fahrer und Saison für die Werksteam von fünf auf sieben Motoren erhöht, die Neueinsteiger dürfen neun Motoren verbrauchen.

«Wir haben heftige Diskussionen geführt, als diese Vorschriften eingeführt worden», erinnert sich Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti. «Und natürlich ist es jedes Jahr eine riskante Entscheidung, wenn du eine bestimmte Motorenversion vor dem Katar-GP homologieren lässt. Denn es kann nachher zu Probleme kommen. Deshalb haben wir längst vorgeschlagen, ein ‚engine update’ zu einem bestimmten Zeitpunkt während der Saison zu erlauben. Auf der anderen Seite verstehe ich die Bedenken wegen der Kosten. Durch die eingefrorene Motorenentwicklung ist es den Werken untersagt, die aktuellen Motoren noch weiterzuentwickeln. Das senkt die Kosten.»

Aber die Hersteller arbeiten ja trotzdem an den Triebwerken für die folgende Saison, sie werden halt nur getestet und nicht an den Rennen eingesetzt.

Ciabatti: «Wenn du die nächstjährigen Motoren erst nach der laufenden Saison einsetzen darfst, hast du einen anderen Zeitplan dafür. Wenn du weißt, du kannst in der laufenden Saison ein Update einsetzen, wirst du als Werk sicher extra Geld in die Entwicklung investieren. Wir wissen, aus welcher Richtung die aktuellen Reglemente kamen. Für Ducati haben sie keine Probleme verursacht.»

Für 2019 wurde die Anzahl der Grand Prix auf 19 erhöht, nächstes Jahr könnten es eventuell 20 werden, wenn es mit Finnland oder Indonesien klappt, was fraglich ist. «Bei 20 Grand Prix wird man sich fragen müssen, ob wir in der MotoGP einen Motor zusätzlich erhalten sollen», sagt Ciabatti.

MotoGP-Test Buriram, kombinierte Zeitenliste aller drei Tage:

1. Dani Pedrosa, Honda, 1:29,781 min
2. Johann Zarco, Yamaha, + 0,086 sec
3. Marc Márquez, Honda, + 0,188
4. Cal Crutchlow, Honda, +0,283
5. Alex Rins, Suzuki, +0,397
6. Jack Miller, Ducati, +0,404
7. Andrea Dovizioso, Ducati, +0,411
8. Maverick Viñales, Yamaha, +0,493
9. Danilo Petrucci, Ducati, +0,586
10. Takaaki Nakagami, Honda, +0,675
11. Tito Rabat, Ducati, +0,695
12. Valentino Rossi, Yamaha, +0,730
13. Franco Morbidelli, Honda, +0,867
14. Aleix Espargaró, Aprilia, +0,920
15. Andrea Iannone, Suzuki, +0,937
16. Jorge Lorenzo, Ducati, +0,948
17. Álvaro Bautista, Ducati, +1,102
18. Bradley Smith, KTM, +1,140
19. Mika Kallio, KTM, +1,388
20. Scott Redding, Aprilia, +1,530
21. Tom Lüthi, Honda, +1,573
22. Hafizh Syahrin, Yamaha, +1,756
23. Karel Abraham, Ducati, +1,880
24. Xavier Siméon, Ducati, +2,238

Sepang-Test, kombinierte Zeitenliste aller drei Tage:

1. Jorge Lorenzo, Ducati, 1:58,830 min
2. Dani Pedrosa, Honda, + 0,179 sec
3. Cal Crutchlow, Honda, + 0,222
4. Andrea Dovizioso, Ducati, + 0,339
5. Jack Miller, Ducati, + 0,516
6. Alex Rins, Suzuki, + 0,518
7. Maverick Viñales, Yamaha, + 0,525
8. Marc Márquez, Honda, + 0,552
9. Valentino Rossi, Yamaha, + 0,560
10. Johann Zarco, Yamaha, + 0,681
11. Danilo Petrucci, Ducati, + 0,698
12. Tito Rabat, Ducati, + 0,717
13. Andrea Iannone, Suzuki, + 0,785
14. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,095
15. Takaaki Nakagami, Honda, + 1,241
16. Álvaro Bautista, Ducati, + 1,375
17. Pol Espargaró, KTM, + 1,432
18. Mika Kallio, KTM, + 1,634
19. Bradley Smith, KTM, + 1,690
20. Franco Morbidelli, Honda, + 1,696
21. Karel Abraham, Ducati, + 1,744
22. Xavier Siméon, Ducati, + 1,954
23. Scott Redding, Aprilia, + 1,982
24. Sylvain Guintoli, Suzuki, + 2,290
25. Tom Lüthi, Honda, + 2,296
26. Yonny Hernandez, Yamaha, + 2,393
27. Michele Pirro, Ducati, +5,937

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