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Die GP-Welt trauert: Luigi Taveri verstorben

Von Günther Wiesinger
Mit 88 Jahren ist der Schweizer Motorrad-Weltmeister Luigi Taveri sanft eingeschlafen. Er hatte am vorletzten Samstag einen Schlaganfall erlitten.

Seit einem Schlaganfall am Samstag (17. Februar) kämpfte die Schweizer Motorrad-Legende Luigi Taveri (88) um sein Leben.
Da der dreifache 125-ccm-Weltmeister immer betont hatte, er wolle kein Leben im Rollstuhl führen, hatte sich die Familie Mitte letzter Woche schweren Herzens entschieden, von einer Therapie Abstand zu nehmen und den dreifachen Weltmeister einschlafen zu lassen.

«Luigi ist heute friedlich im Beisein der Familie gestorben», berichtete Tochter Blanca am Donnerstagabend.

Mit Luigi Taveri hat die Schweiz ihren erfolgreichsten Solo-Motorrad-Rennfahrer verloren. Taveri gewann 30 Grand Prix, er errang 89 Podestplätze und heimste Punkte in allen fünf Soloklassen von 50 bis 500 ccm ein – und wurde sogar als Seitenwagen-Beifahrer 1954 im Boot von Hans Haldemann Sechster beim Heim-GP in Basel.

Taveri war auf der ganzen Welt beliebt, er gewann als Honda-Werksfahrer die 125er-WM 1962, 1964 und 1966, das oberste Honda-Management brachte ihm auch im hohen Alter noch viel Respekt entgegen.

Zu seinem 60. Geburtstag am 19. September 1989 ließ Luigi in seiner Karosserie-Werkstätte in Au/Wädenswil um Mitternacht noch einmal seine infernalische 125-ccm-Fünfzylinder-Viertakt Honda laufen. Inzwischen hat er sie dem Honda-Museum vermacht, die WM-Maschine ist neben vielen anderen kostbaren Exponaten auf dem Twin Ring Motegi ausgestellt.

Im GP-Sport wurde Luigi Taveri immer als vorbildlicher Sportsmann geschätzt, sein Bekanntheitsgrad nahm auch im hohen Alter nicht ab, den der kleine Zürcher nahm bis vor wenigen Jahren regelmäßig an Classic Events teil, wurde 2017 noch von den Betreibern des Schleizer Dreiecks geehrt und erreichte in seiner Heimat einen Bekanntheitsgrad wie Radprofi Ferdy Kübler, Skistar Bernhard Russi und in der jüngsten Gegenwart Tennis-Evergreen Roger Federer.

Bis kurz vor seinem Tod fuhr Taveri fast täglich mit seiner Honda CBR 300, er freute sich an den zwei Enkelkindern und nahm bis zuletzt regen Anteil am aktuellen GP-Renngeschehen. Aber die öffentlichen Auftritte wurden rarer. Im September 2015 wohnte Taveri in Dübendorf/CH noch der Präsentation der Schweizer Zweitakt-Rennmaschine Suter MMX 500 bei. Und dann sah er sich den Suter-Auftritt 2016 auf der Tourist Trophy mit Haudegen Ian Lougher an. Aber im Vorjahr verzichtete der GP-Held erstmals auf einen GP-Besuch, die Reisen waren ihm zu beschwerlich geworden. Den 88. Geburtstag feierte Luigi im vergangenen September noch bei guter Gesundheit.

Luigi, du warst immer ein Vorbild, unterhaltsam, aufgeweckt, temperamentvoll, bodenständig, respektvoll, großzügig, ein vorbildlicher Gesprächspartner, verlässlich, ein Leichtgewicht, aber schwer auf Draht.

Du hast mit deiner Meinung nie hinter dem Berg gehalten, die eindrucksvollen Schilderungen deiner Erlebnisse auf den Jakobsweg im Mai 2016 werde ich nie vergessen.

Luigi, ich bin traurig. Du warst einer der liebenswürdigsten Menschen, die ich kennengelernt habe.

Klein, aber oho.

Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen und Freunden.

Ruhe in Frieden, Luigi.

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