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Mike Leitner (KTM): «Dani Pedrosa wäre gute Lösung»

Von Günther Wiesinger
Gute Freunde: Dani Pedrosa mit Mike Leitner (re.) dahinter Alberto Puig

Gute Freunde: Dani Pedrosa mit Mike Leitner (re.) dahinter Alberto Puig

Das Red Bull-KTM-Werksteam sucht einen neuen MotoGP-Werksfahrer für 2019 und 2020. Bradley Smith muss sich Sorgen machen. Teamchef Mike Leitner spricht über die möglichen Kandidaten.

Stefan Pierer, der KTM-Vorstandsvorsitzende von KTM, hat für die Jahre 2019 und 2020 den schnellen Franzosen Johann Zarco (27) als Wunschfahrer Nr. 1 für das Red Bull KTM-Werksteam neben Pol Espargaró ins Spiel gebracht.

Aber Zarco steht auch bei Repsol-Honda auf der Wunschliste, bei Yamaha (für das Kundenteam mit Werksvertrag), bei Ducati, bei Suzuki.

Und gleichzeitig kommen immer wieder Spekulationen ans Tageslicht, die Dani Pedrosa mit Red Bull-KTM in Zusammenhang bringen.

Denn erstens ist Pedrosa ein Red Bull-Athlet, seit er 2006 in der MotoGP-WM fährt. Und zweitens ist Red Bull KTM-Teammanager Mike Leitner nicht weniger als elf Jahre lang bis Ende 2014 für Pedrosa als Crew-Chief tätig gewesen. Das Verhältnis zwischen dem Österreicher und dem Spanier ist auch seit der Trennung freundschaftlich geblieben.

Mike, wie stehst du persönlich zum Thema Dani Pedrosa als KTM-Werksfahrer? Ist so ein Szenario vorstellbar?

Wenn man einen Pedrosa als Fahrer haben könnte, kann keiner beleidigt sein. Das wäre sicher eine reizvolle Lösung.

Wir reden zurzeit mit einigen Piloten. Man muss schauen, wie sich der Fahrermarkt entwickelt. Sobald gewisse Fahrer ihre neuen Verträge unterschrieben haben, wird die Lage übersichtlicher.

Momentan muss man in alle Richtungen denken.

Ich glaube, Dani hat trotz allem auch bei Repsol-Honda noch eine Zukunft. Er muss von seiner Seite abklären, wie es dort weitzergeht.

Dani Pedrosa ist auf jeden Fall der einzige Fahrer, der seit 2006 jedes Jahr zumindest ein MotoGP-Rennen gewonnen hat.

Ja, klar. Dani hat halt bisher den MotoGP-WM-Titel nicht gewonnen. Aber er gehört zu den Toppiloten in dieser Klasse; das ist 100- prozentig sicher.

Aber wir müssen abwarten, wie sich der ganze Fahrermarkt entwickeln wird. Dann werden wir sehen, ob er ein Thema wird.

Du hast bei KTM in der Mannschaft einige Techniker, die bei Repsol und HRC waren. Dani würde auf ein paar altbekannte Gesichter treffen.

Ja, ja, wir haben einige erfahrene Leute bei uns.

Aber darf man erwarten, dass er vom erfolgreichsten Team zu einem Neuling wie KTM geht? Wird er sich nicht überlegen, ob er aufhören soll?

Das ist eine Entscheidung, die er rein selber treffen muss.

Aber wie du sagst: Es gibt nicht viele Fahrer, die jedes Jahr ein MotoGP-Rennen gewinnen können. Solange er das beibehalten kann, gehört er sicher noch in den MotoGP-Fahrermarkt rein.

Wenn du einen Blick auf die aktuellen Top-10 oder Top-12 wirfst: Wer gefällt dir als Fahrer sonst noch? Petrucci, Miller?

Ganz einfach: Alle, die noch nicht woanders unterschrieben haben, müssen wir in Betracht ziehen. Alle, die schon unter Vertrag sind, können wir abhaken.

Es ist ja nicht so, dass nur wir am Überlegen sind. Es suchen ja alle anderen Hersteller und Teams und die Fahrer selber auch.

Wir befinden uns in einer Phase, wo viel geredet und verhandelt wird. Das ist klar.

Für die Weiterentwicklung der KTM RC16 wäre ein Routinier wie Dani Pedrosa sehr wertvoll?

Auf jeden Fall. Darüber müssen wir keine Worte verlieren. Aus dieser Sichtweise wäre Dani natürlich ein Top-Mann, wenn es um solche Sachen geht. Das ist klar. Aber es ist noch ein bisschen verfrüht, um darüber ernsthaft nachdenken zu können.

Stefan Pierer wünscht sich Johan Zarco als KTM-Werksfahrer für 2019. Was hältst du von ihm?

Ein voll schneller Mann, keine Frage.

Aber wir können momentan nur versuchen, unsere Sichtweise bei den Fahrern zu deponieren. Dann müssen wir schauen, wie viel Vertrauen uns die Fahrer entgegen bringen. Dann müssen wir eine Entscheidung treffen.

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