MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Danilo Petrucci: «Das war nicht clever von Lorenzo»

Von Sharleena Wirsing
Starker Vierter: Danilo Petrucci

Starker Vierter: Danilo Petrucci

Bis zwei Runden vor Schluss war Danilo Petrucci (Alma Pramac Ducati) im MotoGP-Rennen auf dem Sachsenring auf Podestkurs. Dass er Rang 3 an Maverick Vinales verlor, macht er Jorge Lorenzo zum Vorwurf.

Danilo Petrucci lieferte im Freistaat Sachsen eine tadellose Leistung ab. In der 26. von 30 Runden überholte er Ducati-Werksfahrer Jorge Lorenzo auf Platz 3, als dessen Vorderreifen hinüber war. Drei Runden lang durfte sich Petrucci über seinen potenziellen zweiten Podestplatz in dieser Saison nach Le Mans (2.) freuen, dann wurde auch er ein Reifenopfer und Yamaha-Werksfahrer Maverick Viñales überrumpelte ihn mit Leichtigkeit.

«Ich hatte die letzten zehn Runden Schwierigkeiten», hielt Petrucci fest. «Rossi und Lorenzo waren zu weit weg, ich hatte Probleme mit meinem Hinterreifen. Außerdem hingen mir Dovizioso, Bautista und Viñales im Nacken – ich befürchtete Siebter zu werden. Aber ich steckte nicht auf, gab alles und die Lücke zu meinen Verfolgern wurde größer und größer. Gleichzeitig kam ich Lorenzo näher. Dann verpasste er in einer Kurve die Linie, ich stach innen durch, er entschied sich aber wieder nach innen zu ziehen und berührte meinen Vorderreifen. Er sah mich, und hat gar nicht erst versucht, das zu verhindern. Das hat uns eine Sekunde gekostet. Ohne diesen Zeitverlust hätte ich es vielleicht aufs Podium geschafft.»

Nach 110,13 Kilometern fehlten Petrucci im Ziel nur 0,6 sec gegenüber Vinales und 1,1 sec zum zweitplatzierten Valentino Rossi (Movistar Yamaha). Sieger und WM-Leader Marc Márquez (Repsol Honda) ist weit enteilt.

«Vinales war schneller», meinte Petrucci. «Sein Reifen war in besserem Zustand. Als er mich überholte, hatte ich keine Antwort. Ich versuchte, die Türe zuzumachen, aber ich konnte ihm nichts entgegensetzen.»

Ducati-Markenkollege Lorenzo hatte sich für den weichen Vorderreifen entschieden, er wurde nach zwölf Runden an der Spitze bis auf Platz 6 durchgereicht. «Das Einlenkverhalten war mit diesem Reifen besser, aber er überhitzte», erklärte Petrucci. «Auf dem Sachsenring hast du lauter Linkskurven, er bekam deshalb Probleme mit dem Vorderreifen. Dass er in Kurve 1 immer diese weite Linie wählte, war nicht clever von ihm, auch Rossi hat ihn dort überholt. Ich weiß nicht, was er sich dabei gedacht hat.»

Mit seinen 13 Punkten vom Sachsenring hat der WM-Siebte «Petrux» jetzt 84 auf dem Konto – nur einen weniger als Lorenzo (6.) und vier weniger als Dovizioso (4.)

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